Diskussionen um Schiedsrichterin Schiri-Boss Fandel: Aufstieg von Steinhaus "nicht gerechtfertigt"

Frankfurt/Main · Schiedsrichter-Boss Herbert Fandel hat in der Diskussion um einen möglichen Aufstieg von Referee Bibiana Steinhaus in die Bundesliga ein Machtwort gesprochen und Vorwürfe zurückgewiesen, wonach die 35-Jährige benachteiligt behandelt werde.

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"Ich kann überhaupt nicht nachvollziehen, wie man zu dieser Annahme kommt", sagte Fandel der "Bild": "Für einen Aufstieg zählen alleine die Leistungen in der 2. Bundesliga."

Zuletzt hatte der ehemalige Schweizer Fifa-Schiedsrichter Urs Meier in einem Gastbeitrag für "Focus Online" gefordert, "dass die blonde Polizistin auch als Hauptschiedsrichterin in der Bundesliga pfeifen darf." Wie sie am vergangenen Sonntag auf die "Tatsch-Attacke" von Bayern-Coach Pep Guardiola reagiert hatte, zeuge von großer Klasse, meinte Meier.

Fandel hielt den Ball jedoch flach und erklärte, dass Steinhaus im Vergleich zu den anderen Schiedsrichtern im deutschen Unterhaus "am Ende der Saison nicht zu den besten Unparteiischen" gezählt habe. Ein Aufstieg sei daher bislang "nicht gerechtfertigt" gewesen.

Steinhaus (Hannover) ist die erste Frau, die Partien zwischen Männerteams im deutschen Profifußball leitet. Ihr Debüt hatte sie in der Saison 2007/08 gefeiert.

Fandel bat letztlich um Verständnis für die Entscheidungen der Schiedsrichterkommission des Deutschen Fußball-Bundes (DFB). "Bibiana Steinhaus wäre nicht damit geholfen, wenn wir sie nur deshalb in die Bundesliga holen, um damit eine öffentliche Diskussion zu beenden", sagte der 50-Jährige.

(sid)
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