Bundesliga 14/15 23. Spieltag: Pressestimmen
Die Pressestimmen zum 23. Bundesliga-Spieltag.
Express: "FC-Niederlage in München - ein 1:4, das Mut macht. Als alle mit einer weiteren Bayern-Gala rechneten, bäumten sich die Geißböcke jedoch noch einmal auf und wurden kurz vor dem Halbzeitpiff durch den Anschlusstreffer von Anthony Ujah belohnt. Auch nach der Pause zeigten die FC-Kicker, dass sie durchaus mutig nach vorne spielen können, verlangten Manuel Neuer alles ab. Der Rest: bayerische Fußball-Überlegenheit."
SZ: "Dortmund fliegt wieder hoch. Auf die Bilder von dem infantilen Spaß, den Marco Reus und Pierre-Emerick Aubameyang am Donnerstag beim gemeinsamen Essen ausgeheckt haben, wird am Ende dieser Spielzeit kein Saisonrückblick verzichten wollen. Batman und Robin im Emschertal. Kaum etwas hätte die Stimmungs-Aufhellung beim BVB besser auf den Punkt bringen können. Wer so einen Streich ausdenkt - und frech bis ins Detail vorbereitet -, hat sich mental offenbar von allen Ermahnungen zum bärbeißigen Abstiegskampf längst wieder emanzipiert."
Bild: "Gladbach jubelt über Murmel-Tore. Aus der Europa League ist Borussia Mönchengladbach ausgeschieden. Aber wenn sie so weiter spielen, sind sie nächste Saison in der Champions League dabei."
FAZ: "Wolfsburger Wahnsinn. Drei Gegentore? Kein Problem, wenn man wie der VfL Wolfsburg derzeit fast nach Belieben Tore schießt. In den ersten acht Minuten nach Wiederanpfiff dreht der Volkswagen-Klub das Spiel. So schnell war noch kein Bundesligaklub zuvor."
Spiegel Online: "Schalke-Pleite beim BVB: 'Komplettausfall. Kollektives Versagen.' Nein, dieses 146. Revierderby war kein guter Tag für Schalkes Fans. Nicht für die, die mehr als Fußballgucken im Sinn und vor dem Spiel versucht hatten, den Eingang zu stürmen, aber von der massiv vertretenen und schnell eingreifenden Polizei gestellt wurden. Auch nicht für die, die drinnen mit ansehen mussten, wie die BVB-Fans Dutzende "erbeutete" Schalke-Fahnen, -Schals und -Shirts wie Trophäen auf der Südtribüne präsentierten. Und vor allem nicht für all jene, denen die fußballerische Demütigung naheging. Denn die war gewaltig."
Focus Online: "Matthias Sammer wird oft vorgeworfen, zu hart mit den Seinen umzugehen. Nach dem Motto: Egal was ist, der meckert eh. Doch diesmal liegt Sammer richtig. Denn aus Bayern-Sicht war es tatsächlich erschreckend zu sehen, wie leicht es Köln schaffte, die Münchner ins Wanken zu bringen. Und wenn schon ein Aufsteiger mit einer eng stehenden Defensive, kombiniert mit schnellen und mutigen Konterfußballern, in der Lage ist, beste Chancen gegen Pep Guardiolas Mannschaft zu erspielen, dann sind es Champions-League-Gegner – wie Donezk im Achtelfinal-Rückspiel übernächste Woche – erst recht."
Stuttgarter Nachrichten: "Wirklich ernst zu nehmen war Huub Stevens nach dem weiteren Abrutschen im Abstiegskampf nicht. Der vom Rauswurf bedrohte Coach des VfB Stuttgart lieferte nach dem 1:1 (0:0) in Hannover eine im Kampf um den Klassenerhalt wohl einmalige Slapstick-Show. Der Niederländer scherzte, lachte und amüsierte das Publikum und sich selber mit teils grotesken Sprüchen. Und das nur wenige Minuten, nachdem sein Team das siebte sieglose Spiel nacheinander abgeliefert hatte und der Abstand des Letzten zu den rettenden Plätzen der Fußball-Bundesliga noch größer geworden war."
Hamburger Morgenpost: "Mensch, Meier! Das war mehr drin. Am Ende hatte selbst Frankfurts Doppeltorschütze Alex Meier beim 2:1 (1:1) gegen den HSV etwas Mitleid mit seinem Ex-Klub. Der gebürtige Buchholzer nahm nur wenige Schritte Anlauf, hielt kurz inne – und jagte den Ball an die Querlatte. Doch auch so wurde Meier vor 50.500 Zuschauern erneut zum HSV-Killer."
Berliner Morgenpost: "Wie ein Häschen, so sah das aus – ein Häschen, das vor Freude gar nicht weiß, wohin es hoppeln soll. Auf und ab hüpfte Pal Dardai an der Seitenlinie. Zwischendurch schleuderte Herthas Trainer auch die ein oder andere Faust in den Berliner Himmel. Von der Seite kam plötzlich Michael Preetz angehopst. Jetzt sprangen Trainer und Manager gemeinsam durch die Gegend. Salomon Kalou war schuld. Dem Ivorer war soeben – zwei Minuten vor Abpfiff – der Lucky Punch gelungen. Sein 1:0-Siegtor gegen den Europapokal-Anwärter FC Augsburg bescherte den Berlinern den ersten Heimerfolg seit Mitte Dezember und den Sprung aus dem Tabellenkeller. Dardai und Preetz bescherte er einen seltenen Glücksmoment in dieser nicht allzu glückseligen Spielzeit."
RP: "Drei Tage nach dem so emotionalen wie spektakulären Ausscheiden in der Europa League gegen Titelverteidiger FC Sevilla gelang Lucien Favres Mannschaft das mentale Umschalten von Enttäuschung auf Ansporn, von Europacup-Kür auf Bundesliga-Pflicht erstaunlich gut."
Weser Kurier: "K.o. in sechs Minuten. Es ist doch einigermaßen beruhigend zu wissen, dass man im Fußball auch mal etwas herbeireden kann. Sehr viel war unter der Woche geredet worden darüber, dass mit Werder und Wolfsburg die beiden besten Teams der Rückrunde aufeinandertreffen. Und vor allem: Dass immer ordentlich was los ist, wenn sich die Bremer und der VfL treffen. Dass immer viele Tore fallen dabei. Was ebenfalls vorausgesagt wurde: Dass die Wolfsburger bärenstark und der Favorit in diesem Spiel seien. Der Favorit siegte schließlich 5:3. Ihm gehörte dabei klar die zweite, Werder nur ein bisschen die erste Halbzeit."
Kicker: "Schalker Dreifachbestrafung. Man sagt ja, aus jeder schwachen Saison könnten zwei Derbysiege wenigstens noch eine erträgliche machen. Bei der Dortmunder Borussia muss man davon ausgehen, dass sie sich vor nicht allzu langer Zeit noch in einer etwas anderen Lage befand. Für die Gewissheit, nicht abzusteigen, hätte man gerne auch das zweite Revierderby dieses Spieljahres hergegeben. Nun, Geschenke dieser Art waren an diesem Samstag nicht erforderlich. Zumindest nicht von Dortmunder Seite."
Sport1: "Heißhunger auf die Königsklasse. Gladbach verdaut das Aus in der Europa League schnell. Das Ende eines Fluchs weckt Appetit auf mehr. "
Sportschau: "1. FC Köln wehrt sich vergeblich. Der FC Bayern München hat sich zu seinem 115. Geburtstag selbst das schönste Geschenk gemacht. Der deutsche Fußball-Rekordmeister gewann nach einem Blitzstart und einem starken Endspurt gegen den 1. FC Köln verdient mit 4:1 (2:1)."
Welt: "Galgenhumor von Stevens ist ein fatales Signal. Die Frage, wie selbstverliebt und lustlos ein Cheftrainer der Fußball-Bundesliga auftreten darf, gehört bei den Entscheidern des VfB Stuttgart ganz oben auf die Tagesordnung. Denn die Spieler um Kapitän Christian Gentner haben beim Remis in Hannover durchaus gezeigt, dass sie sich noch um den Klassenverbleib bemühen. Ihrem Trainer gelang das nur bedingt."
Stern: "Alles Lob" für Bayern-Keeper Neuer. Alle redeten nach dem Sieg gegen Köln vor allem von Manuel Neuer. Der Bayern-Keeper glänzte, als er glänzen musste. "Wahnsinn", lobte Mitspieler und Torschütze Arjen Robben."
Goal.com: "Verstörter di Matteo zweifelt. Eine wacklige Abwehr, keine Torchance: Nach der Demütigung im Derby und dem "kollektiven Versagen" stellt sich der FC Schalke 04 selbst infrage."