Bundesliga 16/17 Die Tops und Flops der Hinrunde
Die Hinrunde der Bundesliga ist zwar noch nicht ganz vorbei, ein erstes Fazit lässt sich aber auch vor der vierwöchigen Weihnachtspause schon ziehen: Überraschungsteams wie RB Leipzig oder die noch immer ungeschlagene TSG 1899 Hoffenheim verblüfften die Liga, etablierte Größen wie Borussia Mönchengladbach und der VfL Wolfsburg stürzten aus der Spitze ab. Einige Tops und Flops.
TOPS
RB LEIPZIG: Auch die deutliche 0:3-Niederlage beim FC Bayern konnte dem Aufsteiger aus Sachsen die bis dato fantastische Hinserie nicht verderben. 36 Punkte nehmen die Leipziger mit ins Jahr 2017, eine hervorragende Ausgangsposition. "Ich bin bis hierher sehr stolz auf das, was diese Mannschaft geleistet hat", sagte Trainer Ralph Hasenhüttl nach der "Lehrstunde" von München. Das Saisonziel, eine "sorgenfreie Saison zu spielen", hat der Emporkömmling praktisch schon erreicht.
TORHUNGRIGE STÜRMER: In der vergangenen Spielzeit lieferten sich Pierre-Emerick Aubameyang (Dortmund) und Robert Lewandowski vom FC Bayern ein Wettschießen um die Torjägerkanone. Auch in dieser Saison haben der Gabuner (16 Tore) und der Pole (12) schon wieder ein prall gefülltes Torekonto. Doch auch Angreifer Anthony Modeste, der 13 von 21 Treffern des 1. FC Köln erzielt hat, mischt im Kampf um die Torjägerkanone munter mit.
JULIAN NAGELSMANN: Mit 29 Jahren ist Nagelsmann der jüngste Chefcoach der Bundesliga-Geschichte. Nach den ersten zehn Monaten seiner Amtszeit steht er bereits auf einer Stufe mit dem Titelverteidiger in der Champions League - zumindest statistisch: Seine Hoffenheimer sind als einziges Team neben Real Madrid in den europäischen Topligen noch ungeschlagen.
SPANNUNG IN DER LIGA: Die ersten vier Verfolger von Tabellenführer FC Bayern? Leipzig, Hertha, Frankfurt und Hoffenheim. Wohl selten hat eine Tabellenkonstellation eine so spannende Rückserie versprochen wie in dieser Spielzeit. Vize-Meister Dortmund lauert zwar auf Rang sechs, die weiteren Topteams aus Leverkusen, Schalke, Wolfsburg oder Gladbach haben aber bereits einen beträchtlichen Rückstand auf die internationalen Ränge.
FLOPS
TRAINER: Viktor Skripnik, Bruno Labbadia, Dieter Hecking, Markus Kauczinski, Norbert Meier, Dirk Schuster und André Schubert: Bereits sieben Trainer mussten ihren Posten in der Hinrunde abgeben. Der Trend geht bei der Folgebesetzung immer mehr zu Lösungen aus dem eigenen Lager wie bei Alexander Nouri (Bremen) oder Valérien Ismaël (Wolfsburg). Darmstadt und Augsburg ließen sich Zeit und stellten zunächst Ramon Berndroth und Manuel Baum als Interimslösung ein.
HAMBURGER SV: Der krisengeplagte Traditionsclub legte einmal mehr ein Halbjahr voller Pleiten, Pech und Pannen hin. Bruno Labbadia musste als Trainer gehen, Dietmar Beiersdorfer wurde seine Posten als Sportdirektor und Vorstandsvorsitzender los, Jörn Wolf trat als Medienchef ab, und auch Aufsichtsratsboss Karl Gernandt zog sich zurück. Sportlich? 13 Punkte, 31 Gegentore und - mal wieder - der Relegationsrang 16. Neuer starker Mann ist Heribert Bruchhagen, der den Verein als Vorstandsboss in eine bessere Zukunft führen soll.
SCHIEDSRICHTER: Zu einem Ärgernis gerieten im ersten Fußball-Halbjahr die Schiedsrichter und deren Leistungen. Selbst Routiniers wie Felix Brych und Wolfgang Stark hatten in dem Hochgeschwindigkeitsspiel mitunter Probleme. Die Torlinientechnik wurde zwar eingeführt, jedoch wird der Ruf nach dem bereits beschlossenen Videobeweis in der Liga nach der vergangenen Halbserie immer lauter.
KLAUS ALLOFS: Nach einer weiteren desolaten Hinrunde verlor Klaus Allofs seinen Job beim VfL Wolfsburg. Seit dem millionenschweren Verkauf von Superstar Kevin De Bruyne ging es beim DFB-Pokalsieger von 2015 nur noch bergab. Allofs gab die Trennung von Trainer Dieter Hecking bekannt - und musste wenige Wochen später selbst gehen, weil auch Nachfolger Valérien Ismaël nicht siegte. Hecking wechselte noch vor Weihnachten nach Gladbach.