So viele Ausfälle wie nie Bundesliga geht am Stock — dabei geht's doch jetzt erst los

Selten zuvor beklagte die Bundesliga vor dem Rückrundenstart so viele Ausfälle. Etwa 70 Spieler stehen den 18 Trainern aus verschiedensten Gründen nicht zur Verfügung. Schalke und Augsburg sind mit je acht nicht einsetzbaren Profis am stärksten gebeutelt.

Diese Spieler könnten beim Rückrunden-Auftakt fehlen
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Foto: dpa, Soeren Stache

Sperren, Länderspielabstellungen, Verletzungen: Der erste Ball ist in der Rückrunde noch nicht einmal gerollt, da beklagt die Bundesliga schon so viele Ausfälle wie nie. Vor dem Start in die zweite Halbserie an diesem Wochenende stehen den 18 Eliteklubs rund 70 Spieler nicht zur Verfügung. Wie die dpa ermittelte, sind der FC Schalke 04 und der FC Augsburg am stärksten betroffen. Jeweils acht Profis können Trainer Roberto Di Matteo und sein Kollege Markus Weinzierl in den Heimspielen nicht einsetzen. Der 1. FC Köln muss hingegen nur auf Dauerpatient Patrick Helmes (Knorpelschaden in der Hüfte) verzichten und ist damit in dieser Rangliste spitze.

Das Krankenlager der Königsblauen ist wie über weite Strecken in der Hinrunde schon vor dem ersten Spiel im neuen Jahr prall und prominent gefüllt. Zu den Langzeitverletzten Sead Kolasinac, Jefferson Farfan, Julian Draxler, Chinedu Obasi und Leon Goretzka gesellten sich in der Vorbereitung noch Torhüter Ralf Fährmann (Kreuzbandzerrung), Kaan Ayhan (Zerrung im Oberschenkel) und Dennis Aogo (Muskelfaserriss). Eric Maxim Choupo-Moting, der am Mittwochabend mit Kamerun beim Afrika-Cup ausschied, ist nach seiner für Freitag avisierten Rückkehr aber schon gegen Hannover 96 am Samstag laut Di Matteo eine mögliche Alternative: "Wenn er sich gut fühlt, ist er eine Option."

Kurz vor dem mit großer Spannung erwarteten Auftakt-Duell beim Verfolger VfL Wolfsburg am Freitag (20.30 Uhr) erwischte es auch Spitzenreiter Bayern München. Im Training zog sich Franck Ribery einen Muskelfaserriss im Oberschenkel zu, Rafinha erlitt eine Außenbandverletzung. Sportvorstand Matthias Sammer zeigte sich nach den Diagnosen "erleichtert", dass es sich nicht um schwerwiegende Verletzungen handelt. "Das Zeitfenster ist als gering anzusehen. Wir sind optimistisch, dass wir das zügig hinbekommen", sagte Sammer. Beide müssen nach Bayern-Angaben rund zwei Wochen pausieren. Weil sich Philipp Lahm, Thiago Alcantara und Javi Martinez noch im Aufbautraining befinden, kann Trainer Pep Guardiola auf fünf Spieler nicht bauen.

Der Spanier steht damit aber nicht allein. Weinzierl fehlen im Heimspiel gegen 1899 Hoffenheim acht Akteure, dahinter rangieren Mainz 05 (5) sowie mit Hannover, Hertha BSC, Hamburger SV, Werder Bremen, VfB Stuttgart und Borussia Dortmund ein weiteres halbes Dutzend Teams mit jeweils vier Ausfällen.

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Foto: dpa/Tim Rehbein

Die Gesamtzahl von fast 70 Spielern ist diesmal besonders hoch, im Regelfall fehlten den 18 Klubs in den vergangen Jahren zum Rückrundenstart nicht mehr als 50 Profis. Allerdings spielen auch Länderspielabstellungen für die derzeit laufenden Turniere um den Asien- und den Afrika-Cup eine Rolle. Insgesamt zehn Legionäre sind oder waren dort so lange aktiv, dass sie in den Überlegungen ihrer Trainer noch keine Rolle spielen.

Beim BVB kehrten immerhin der Japaner Shinji Kagawa und Pierre-Emerick Aubameyang (Gabun) so rechtzeitig zurück, dass Jürgen Klopp das Duo beim Härtetest in Leverkusen einsetzen könnte. "Kagawa macht einen guten Eindruck und bei Aubameyang müssen wir sehen, ob es schon Sinn macht", sagte der BVB-Coach am Donnerstag.

Dass die medizinischen Abteilungen alle Hände voll zu tun haben, hat viele Gründe: Langzeitschäden, Nachwirkungen der Extrem-Belastungen im WM-Jahr, größte Intensität in der Vorbereitung, die große Zahl an Spielen sowie Verletzungen durch Zweikämpfe spielen eine Rolle. Die häufigsten Ausfallursachen sind Muskelblessuren und vor allem Knieverletzungen. Knapp 20 Spieler haben sich an dem Gelenk Bänder- und Meniskusrisse sowie Knorpelschäden zugezogen.

(dpa)
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