Zehn Hingucker des Spieltags T-Shirt, Tritt in den Hintern und Torjäger-Rekord

Düsseldorf · Bayerns Thomas Müller hat sich in sein ganz persönliches, Claudio Pizarro in das ewige Bundesliga-Rekordbuch eingetragen. Leverkusens Kießling ist unterdessen gerührt von einem T-Shirt. Die zehn Hingucker des Spieltags.

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17. Spieltag: Pressestimmen

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Weltmeister Thomas Müller hat für Bayern München seinen 85. Treffer in der Bundesliga erzielt und ist in der klubeigenen Torjägerliste mit dem früheren Weltfußballer Lothar Matthäus gleichgezogen. Er hätte sogar noch einen weiteren Treffer erzielen können, aber das verhinderte Hannovers Keeper Ron-Robert Zieler auf der Linie.

Müller, der mit seinem 14. Saisontreffer einen neuen persönlichen Rekord aufgestellt hat, belegt mit Matthäus nun gemeinsam den achten Rang. Uli Hoeneß (86 Tore) bleibt in Schlagdistanz. Bayerns Bester bleibt Bundesliga-Rekordtorschütze "Bomber" Gerd Müller mit 365 Toren für die Münchner. Um ihn einzuholen, müsste sich Thomas Müller dann wohl noch noch ein wenig strecken...

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Granit Xhaka war 23 Jahre und 84 Tage alt, als ihm Schiedsrichter Benjamin Brand am Sonntagabend die Rote Karte zeigte. Zum fünften Mal bereits tat dies ein Referee in der Bundesliga, so jung wie Xhaka war noch kein Seriensünder. Zudem flog der Schweizer im Februar einmal in der Europa League vom Platz.

Noch in der Pause gegen den SV Darmstadt entschuldigte er sich bei seinem Team und feuerte es erst in der Kabine, dann von der Tribüne an. Über das 3:2 durch Oscar Wendt in der 86. Minute dürfte er sich von allen 53.600 Zuschauern am meisten gefreut haben.

Gegen Manchester, Leverkusen und Bremen hatte die Borussia zuletzt erstmals seit dem Bundesliga-Aufstieg 1965 in drei aufeinander folgenden Spielen mindestens vier Gegentore kassiert. Nun gab es gegen Darmstadt das nächste Novum: Zum ersten Mal drehte der VfL in Unterzahl noch einen Rückstand.

Entsprechend ekstatisch fiel der Jubel im Borussia-Park aus, sowohl beim 3:2 durch Wendt als auch beim Feiern mit den Fans nach dem Abpfiff. Die schmetterten zum Abschied von einem mitreißenden Jahr 2015 noch einmal die Gladbach-Hymne "Die Seele brennt", danach hüpfte die Nordkurve mit der Mannschaft fröhlich auf und ab.

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Die Elf der Hinrunde

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Egal, ob Werder unten steht - der Peruaner trifft. Routinier Claudio Pizarro von Werder Bremen hat mit seinem 178. Bundesliga-Tor Klaus Allofs (Werder Bremen, 1. FC Köln, Fortuna Düsseldorf) und Dieter Müller (1. FC Saarbrücken, 1. FC Köln, VfB Stuttgart) in der "ewigen" Torjägerliste der Bundesliga überholt.

Dem Peruaner fehlt noch ein Treffer, um zum sechstplatzierten Stefan Kuntz aufzuschließen. Dass ihm das in dieser Saison noch gelingen wird, ist nicht wirklich unwahrscheinlich - trotz der prekären Tabellensituation seines Vereins Werder Bremen.

Eine Überraschung war es längst nicht mehr. Am Tag nach dem 1:0-Sieg des FC Bayern gegen Hannover 96 hat der Verein offiziell verkündet, dass Trainer Pep Guardiola die Münchener am Saisonende verlassen wird. Sein Nachfolger wird der italienische Erfolgs-Coach Carlo Ancelotti.

"Carlo Ancelotti", betont Bayern Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge, "hatte als Trainer überall Erfolg und dreimal die Champions League gewonnen." Der Italiener sei "ein ruhiger, ausgeglichener Fachmann, der mit Stars umgehen kann und einen variantenreichen Fußball spielen lässt - das haben wir gesucht, das haben wir gefunden. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit". Ancelotti äußerte: "Ich bin sehr geehrt, dass ich von der kommenden Saison an Trainer des großen FC Bayern sein werde."

Nach der Schließung der vorletzten Zeche im Ruhrgebiet hat der "Malocherklub" FC Schalke die Bergleute ins Stadion eingeladen und gewürdigt. Emotionale Geste: Schalkes Aufsichtsratvorsitzender Clemens Tönnies nahm die Grubenlampe der letzten Schicht der Zeche in Empfang.

Dieser sagte: "Der FC Schalke ist auf Kohlen geboren. Wir werden dafür sorgen, dass dieses Licht niemals erlischt. Wir werden euch nicht vergessen. Das ist ein schwarzer Tag für das Ruhrgebiet, es ist ein schwarzer Tag für den Verein." Am 1:0-Pflichtsieg gegen Ex-Trainer Huub Stevens änderte das allerdings nichts, sodass die Königsblauen auf einem Europapokal-Platz überwintern.

Augsburgs Alexander Esswein ist schon häufiger durch fragwürdige Aktionen aufgefallen. Man könnte auch sagen: Auf dem Platz gibt er 100 Prozent und ist voll im Spiel drin. Beim Spiel der Augsburger gegen den Hamburger SV brannten bei dem 25-Jährigen aber die Sicherungen durch.

Nach einem Foul seines Teamkollegen Ragnar Klavan regte sich Esswein auf. Er rannte zu Schiedsrichter Bastian Dankert und zeigte ihm den Vogel. Da er auch noch meckerte, zeigte Dankert ihm Gelb. Dass Esswein ihm den Vogel zeigte, hatte Dankert nicht gesehen — ansonsten hätte er ihn vom Platz stellen müssen. Augsburg gewann das Spiel 1:0.

Ex-Nationalspieler Stefan Kießling zeigte sich nach dem Sieg mit Bayer 04 Leverkusen beim FC Ingolstadt berührt von der Zuneigung der eigenen Anhänger.

Die Bayer-Fans überreichten ihm nach dem 1:0-Erfolg in der Fußball-Bundesliga ein rotes T-Shirt mit dem Aufdruck "Für immer 11", der Trikotnummer des Angreifers. Auch die Fans im Leverkusener Block trugen die Shirts. "Das war ein wunderschönes Gefühl, Gänsehaut pur. Ich hatte einen Kloß im Hals", sagte Kießling zu der Aktion.

Eine wirklich tolle Aktion, vor allem wenn man bedenkt, dass Kießling ja schon fast weg aus Leverkusen war. Jetzt ist er mehr im Fokus, als jemals zuvor.

Zwei Tage Training reichten Daniel Didavi, dann war der Stuttgarter Kreativkopf wieder auf Touren. Rechtzeitig zum immens wichtigen Hinrundenfinish gegen den VfL Wolfsburg hatte der 25-Jährige eine Hüftblessur auskuriert. Und mit einem Doppelpack wurde er prompt zum Mann des Abends beim verdienten 3:1 (2:1). "Wir sind sehr glücklich", sagte Didavi.

Beim VfB hat der Linksfuß inzwischen einen herausragenden Stellenwert, nicht zuletzt, weil er endlich einmal über längere Zeit ohne schwerwiegende Verletzung auskommt. Auch Wolfsburg bekam dies zu spüren, mit zwei satten Abschlüssen zum 1:1 (22.) und 3:1 (47.)
war Didavi der X-Faktor.

Die Bilder sagten alles aus. Anthony Modeste hatte sich sein Trikot vom Leib gerissen, war unter wildem Geschrei zu den Kölner Fans gelaufen und irgendwann von seinen jubelnden Teamkollegen zu Boden gerissen worden. Elf Wochen lang hatte Modeste nicht getroffen und war in dieser Zeit zum großen Kölner Sorgenkind geworden - denn der FC konnte ohne die Tore seines Topscorers kaum noch gewinnen.

"Das waren viele Emotionen", sagte Modeste nach dem Spiel bloß, viel wollte er nicht sprechen: "Ich kann jetzt wieder zufriedener sein, zuletzt hatte ich eine Scheißphase." Diese Phase durfte spätestens nach seinem Siegtreffer gegen den BVB nun beendet sein. Der Neuzugang hatte den Ausgleich seines Teamkollegen Simon Zoller mit dem späten Siegtreffer vergoldet und dem FC somit satte 24 Punkte zur Winterpause unter den Baum gelegt.

Da störte es auch nicht, dass die Kölner — wieder einmal in dieser Saison — vom Schiedsrichter benachteiligt wurden und noch einen Elfmeter hätten bekommen müssen.

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