Runder Tisch in Frankfurt Neue Benimm-Regeln im Umgang mit Schiedsrichtern

Frankfurt/Main · Neue Benimmregeln in der Bundesliga: Nach den Aufregern der vergangenen Saison soll der Umgang zwischen den Schiedsrichtern auf der einen sowie den Trainern, Managern und Spielern auf der anderen Seite zukünftig deutlich besser werden. Darauf einigten sich die Beteiligten am Mittwoch beim "Runden Tisch Schiedsrichterfragen" in der Zentrale des Deutschen Fußball-Bundes (DFB).

 Fortuna Düsseldorfs Trainer Friedhelm Funkel und sein Freiburgr Kollege Christian Streich waren bei der Diskussion in Frankfurt/Main dabei.

Fortuna Düsseldorfs Trainer Friedhelm Funkel und sein Freiburgr Kollege Christian Streich waren bei der Diskussion in Frankfurt/Main dabei.

Foto: dpa, gfh

"Dieser konstruktive Meinungsaustausch soll in Zukunft die Kommunikation zwischen allen Beteiligten im Profifußball und das Verständnis für die Situation des anderen verbessern", sagte der für die Unparteiischen zuständige DFB-Vizepräsident Ronny Zimmermann: "Ich denke, es hat sich gezeigt, dass diese direkte Kommunikation abseits des aktuellen Bundesliga-Geschehens sehr sinnvoll ist. Deshalb wollen wir diese im Rahmen der weiteren Professionalisierung im deutschen Schiedsrichterwesen institutionalisieren."

Auch der zuständige DFL-Direktor Ansgar Schwenken bewertete das Treffen als Erfolg. "Nach diesem ersten Schritt müssen wir zu einen möglichst regelmäßigen Austausch mit Vertretern aus allen Bereichen kommen", äußerte der Funktionär der Deutschen Fußball Liga (DFL): "Nicht nur, wenn es durch aktuelle Vorkommnisse eine Notwendigkeit gibt, sondern um grundsätzlich zu einem besseren Verständnis für den jeweiligen Part des anderen zu kommen."

Neben den Fifa-Schiedsrichtern Felix Zwayer und Tobias Stieler nahmen die Manager Jörg Schmadtke (1. FC Köln), Christian Heidel (FC Schalke 04) und Marc Arnold (Eintracht Braunschweig) sowie die Trainer Christian Streich (SC Freiburg) und Friedhelm Funkel (Fortuna Düsseldorf) an der Diskussion über zahlreiche strittige Entscheidungen der abgelaufenen Saison sowie den Umgang aller Beteiligten teil.

Laut DFB und DFL bestand nach der vierstündigen Sitzung, bei der auch Lutz Michael Fröhlich, Willi Hink (beide DFB) und Hellmut Krug (DFL) als Vertreter der Schiedsrichterkommission Elite dabei waren, Einigkeit darüber, dass "das Verhältnis und die Kommunikation zwischen allen Beteiligten verbesserungswürdig" sind.

Fairplay-Gedanke soll gestärkt werden

Daher plädierten alle Teilnehmer nachdrücklich für einen "in Zukunft offeneren und respektvolleren Umgang" miteinander. Darüber hinaus soll "der Fairplay-Gedanke in Zukunft gestärkt und das Feingefühl hierfür bei allen Beteiligten geschärft" werden. Entsprechende Maßnahmen sollen nunmehr entwickelt werden.

"Ich begrüße es, dass alle Beteiligten nunmehr miteinander und nicht nur übereinander sprechen", sagte Schmadtke: "Es war ein intensiver und offener Meinungsaustausch, den ich als sehr produktiv empfunden habe. Wichtig ist, dass wir diesen Weg weitergehen und die gemeinsame Kommunikation aufrechterhalten.

Ähnlich äußerte sich Zwayer. "Ich bin positiv überrascht von der Veranstaltung. Das war sehr zielführend, und ich denke, dass wir einen ersten wichtigen Schritt auf dem Weg zu einem besseren Dialog geschafft haben", sagte der Referee: "Es wird auch in Zukunft Kritik geben, das ist normal, aber der Umgang sollte respektvoller und ehrlicher sein. Ich denke, dafür sind solche Treffen sehr wichtig."

(sid)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort