Trikot-Vermarktung So viel kassieren die Vereine vom Hauptsponsor

Köln · Im Süden nichts Neues: Rekordmeister Bayern München dominierte nicht nur die letzten fünf Jahre die Konkurrenz in der Bundesliga, sondern ist auch bei den Zuwendungen des Hauptsponsors für die Werbung auf der Trikotbrust weiterhin top. Doch wer folgt dahinter?

Das zahlen die Trikotsponsoren
20 Bilder

Das zahlen die Trikotsponsoren

20 Bilder
Foto: dpa, hsc jhe

Mit 35 Millionen Euro per annum von der Deutschen Telekom sind Manuel Neuer, Thomas Müller, Arjen Robben, Franck Ribéry und Co. auch hier der Krösus. Mit deutlichem Abstand folgt nach Informationen des SID der VfL Wolfsburg mit 25 Millionen Euro auf Platz zwei, allerdings gibt es keine offiziellen Angaben des VW-Werksklubs. Dahinter folgt Schalke, das angeblich 22 Millionen Euro pro Saison von Gazprom einstreicht, auf Platz drei, vor dem Erzrivalen Borussia Dortmund (20 Millionen Euro von Evonik).

Im Vergleich zu den Bayern sind die Unterschiede bei den investierten Summen durch die jeweiligen Sponsoren allerdings krass. Insgesamt kassierten die 18 Klubs 186,6 Millionen Euro.

BVB hat langfristige Partnerschaft mit Hauptsponsor

Immerhin: der BVB hat seinen Partner bis 2025 gebunden, die Bayern ihren Trikotwerbepartner lediglich bis 2023. Trotzdem ist Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge stolz auf das "seriöse und solide wirtschaftliche Fundament", das "auf lange Sicht Planungssicherheit" gibt. Da passte es auch gut, dass die Münchner in der Saisonvorbereitung in Mönchengladbach den Telekom-Cup zur Freude des langjährigen Partners aus Bonn souverän für sich entschieden.

Auch Schalke ist froh, dass sich Gazprom schon seit geraumer Zeit und noch langfristig (bis 2022) bei den Königsblauen engagiert. S04-Aufsichtsratschef und Fleisch-Fabrikant Clemens Tönnies verfügt geschäftlich seit vielen Jahren über glänzende Kontakte nach Russland und auch zu Staatspräsident Wladimir Putin. Seit 2007 ist Gazprom bei den Knappen an Bord, "und gibt eine wichtige wirtschaftliche Unterstützung", so Tönnies.

Evonik ist nicht nur auf der BVB-Brust zu sehen, sondern hat sich vor geraumer Zeit auch ein beachtliches Aktienpaket bei den Schwarz-Gelben in Höhe von 27 Millionen Euro gesichert.

Auf Kontinuität setzt auch Borussia Mönchengladbach bei der Trikotbrust-Werbung. Der Vertrag mit der Postbank endet 2020, dann wäre das Unternehmen elf Jahre Geschäftspartner der Gladbacher. Länger zierte nur das Logo des ersten Sponsors (Erdgas) in den 70er- und 80er-Jahren die Brust der Gladbacher Profis.

Vereine können Trikotärmel selbst vermarkten

Neue Wege geht die Deutsche Fußball Liga (DFL) ab dieser Saison beim Trikotärmel-Sponsoring. Vier Jahre lang seit 2013 warb das Logistik-Unternehmen Hermes auf den Trikotärmeln aller Bundesligisten, zahlte dafür rund acht Millionen Euro pro Jahr an die DFL. Jetzt können die Klubs eine Eigenvermarktung für das 8x12 Zentimeter kleine Logo vornehmen.

Zu den ersten, die einen Ärmelsponsor präsentierten, gehörte Schalke. Mit dem Online-Supermarkt AllyouneedFresh, einer Tochtergesellschaft der Deutschen Post, wurde ein lukrativer Vertrag über angeblich fünf Millionen Euro pro Saison erzielt.

Am Montag wurde auch der FC Bayern fündig. Die Münchner werden für den Hamad International Airport in der katarischen Hauptstadt Doha werben. Der Flughafen ist bereits seit Januar 2016 ein sogenannter Platin Partner der Münchner. Und diese inzwischen neun Premium-Sponsoren zahlen Schätzungen zufolge zwischen fünf und sieben Millionen Euro jährlich. Die Bayern sind eben auch Vermarktungsmeister der Bundesliga.

(areh/sid)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort