Bundesliga 15/16 Die Trainer-Typen
Diese 18 Bundesliga-Trainer gehen in die Saison 2015/16.
Pep Guardiola (Bayern München)
Pep Guardiola ist ein Supersupersuper-Trainer. Das haben die Bayern längst allen erklärt. Spricht viele Sprachen, manchmal gleichzeitig, und fühlt sich auf dem Feld immer noch am besten. Deswegen ist die Coaching- Zone für ihn allenfalls eine Empfehlung. Zerrt gern an seinen Spielern herum.
Dieter Hecking (VfL Wolfsburg)
Dieter Hecking spielte mal mit Jürgen Klopp in der Hessenauswahl. Er wird von den Schiedsrichtern trotzdem nicht oft auf die Tribüne gesetzt. Meist ein ziemlich ruhiger Vertreter, gelegentliche Sprungübungen auf der Stelle lassen überschüssige Energie ab. Toptrainer auf dem zweiten Bildungsweg.
Lucien Favre (Borussia Mönchengladbach)
Lucien Favre gewinnt vielleicht mal den Ausdauerpreis beim DVD-Schauen. Spiele von Borussia Mönchengladbach guckt er sich gern dreimal an. Auf dem Platz korrigiert er die Fußhaltung der Spieler im Millimeter-Bereich. Das findet er noch besser als Fußball-Fernseh-Abende.
Roger Schmidt (Bayer Leverkusen)
Roger Schmidt war mal Ingenieur bei einem Autozulieferer. Seit einiger Zeit baut er Bayer Leverkusens Fußball um. Passend zur früheren Branche setzt er vornehmlich auf Vollgas. Seine Freunde finden, er hat den Fußball neu erfunden. Das glaubt er auch. Seine Kritiker hoffen auf den Gegenbeweis.
Markus Weinzierl (FC Augsburg)
Markus Weinzierl kann zaubern. Aus dem größten Außenseiter seit Tasmania Berlin machte er einen Europapokalteilnehmer. Und seither ist die Augsburger Puppenkiste nicht mehr der wichtigste Exportartikel seiner sportlichen Wahlheimat. Seine Fans erwarten täglich, dass er mal über den Ilsesee geht.
Andre Breitenreiter (Schalke 04)
André Breitenreiter kann auch zaubern. Nicht ganz so gut wie der Kollege Weinzierl, aber so gut, dass er Paderborn in die Bundesliga brachte. Das größte Zauberkunststück steht ihm noch bevor. Aus Schalke 04 soll er einen seriösen Spitzenklub machen. Wenn ihm das gelingt, geht er nach Las Vegas.
Thomas Tuchel (Borussia Dortmund)
Thomas Tuchel ist in Fragen des Trainings und der Ernährung der beste Gesprächspartner der Welt. Er streitet mit Roger Schmidt um den Ruhm, den Fußball erfunden zu haben. Dortmunds Spieler überrascht er mit Übungen, in denen zwei Bälle herumfliegen. Im Spiel will er sich mit einem begnügen.
Markus Gisdol (TSG Hoffenheim)
Markus Gisdol kann fast so schlechte Laune haben wie der legendäre holländische Knurrer Huub Stevens. Er spricht allerdings ein akzentfreieres Deutsch. Er passt gut in das nicht ganz so farbenfrohe Hoffenheim. Und er kriegt auch für schlechte Laune ziemlich viel Geld.
Armin Veh (Eintracht Frankfurt)
Armin Veh hat Eintracht Frankfurt verlassen, weil er beim Klub keine ausreichenden Entwicklungsmöglichkeiten sah. Stuttgart hatte deutlich mehr Entwicklungsmöglichkeiten, landete aber in der vergangenen Saison weit hinter der Eintracht. Also kam Veh zurück. Logisch.
Viktor Skripnik (Werder Bremen)
Viktor Skripnik ist so wortkarg wie der große Bremer Bärbeißer Thomas Schaaf. Das qualifiziert ihn für eine glänzende Zukunft. Skripnik finden auch die Gegner gut, weil er so schön hemmungslos stürmen lässt. Trotzdem ist ihm ein 5:4 lieber als ein 4:5. Das hat er neulich mal gesagt. Erstaunlich.
Martin Schmidt (FSV Mainz 05)
Martin Schmidt steht als Schweizer unter dem Generalverdacht, eine gute Spielidee zu haben. Er sieht so aus, als springe er in der Freizeit mit dem Rucksack von Berg zu Berg. Zwischendurch gewöhnt er Mainz 05 daran, dass es Fußball ohne Klopp und Tuchel geben kann.
Peter Stöger (1. FC Köln)
Peter Stöger hat das Kölner Tor vernagelt wie noch niemand vor ihm. Der Österreicher ist aber nicht nur als Maurermeister groß. Er bereichert den Kölner Dialekt um Wiener Schmäh, und er verschließt sich standhaft den Rückkehrwünschen von Lukas Podolski. Das hat vor ihm auch noch niemand geschafft.
Michael Frontzeck (Hannover 96)
Michael Frontzeck hat dazu beigetragen, dass in Hannover die Stimmung im Stadion nicht mehr allein vom Hörgerätehersteller Martin Kind organisiert wird, der im Nebenjob Klubchef ist. Frontzeck hat "96" vor dem Abstieg gerettet. Das war einen Vertrag wert. Ob der auch erfüllt wird, ist fraglich.
Alexander Zorniger (VfB Stuttgart)
Alexander Zorniger kann alles, aber kein Hochdeutsch. Dafür schämt er sich nicht. Hauptsache, das Publikum des VfB Stuttgart versteht sein Schwäbisch. Seine Spieler lässt er rennen, bis der Gegner vor Angst in den Neckar springt. Sie sollen mal sagen, dass er der beste Trainer ihres Lebens war.
Pal Dardai (Hertha BSC)
Pal Dardai ist schon so lange bei Hertha BSC, dass er noch weiß, wo einst die Mauer stand. Seinen Jungs bringt er nun bei, dass eine Mauer gar nicht mal schlecht ist – vor allem, wenn der Gegner gerade einen Freistoß hat. Außerdem lacht er viel. Wie lange, steht noch nicht fest.
Bruno Labbadia (Hamburger SV)
Bruno Labbadia sieht immer schick aus. Und er kann ganz toll die Fäuste ballen, wenn der Hamburger SV mal wieder ein Tor geschossen hat. Vielleicht gibt es künftig mehr Erfolgserlebnisse, weil der HSV neuerdings mit elf Mann spielt – Rafael van der Vaart ist nun bei Betis Sevilla.
Ralph Hasenhüttl (FC Ingolstadt)
Ralph Hasenhüttl stürmte früher für Österreich. Nun macht er fürs Audi-Werksteam Ingolstadt die Taktik. Außerdem tobt er mit Begeisterung an der Linie und hält Schiedsrichter-Entscheidungen vor allem für diskussionswürdig. Findige Zeitgenossen nennen ihn deshalb einen Alpen-Klopp.
Dirk Schuster (SV Darmstadt 98)
Dirk Schuster war ein Spieler, der den Ball auch bei Fernschüssen im Liegen aufs Tor grätschte. Mittlerweile läuft er gelegentlich Marathon, und er hat beim SV Darmstadt 98 Kampfgeist zur Kunst erhoben. "In der Bundesliga haben wir nichts verloren", sagt er. Das finden auch seine Konkurrenten.