Klubs geben nur 30 Millionen Euro aus Bundesligisten geizen mit neuen Spielern

Düsseldorf · Neuer Rekordeinkäufer der Bundesliga in der zweiten Wechselperiode der Saison ist 1899 Hoffenheim mit fast zehn Millionen Euro für neue Spieler, Verleihmeister ist diesmal der VfL Wolfsburg, der sich zunächst von acht Profis trennte.

Bundesliga 12/13: Die Winter-Wechselbörse
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Foto: dpa, Roland Weihrauch

Bis auf ganz wenige Ausnahmen ist der Winterschlussverkauf in der Bundesliga ein maues Geschäft geblieben. Zum Ende der zweiten Transferperiode der aktuellen Spielzeit haben die Erstliga-Klubs 43 neue Spieler unter Vertrag genommen oder ausgeliehen. Dabei investierten die Vereine gerade mal knapp 30 Millionen Euro. Nicht eingerechnet sind die Leihgebühren. Zum Vergleich: In den vergangenen beiden Jahren hatten die Vereine im Winter jeweils um die 50 Millionen Euro für Nachverpflichtungen ausgegeben. Damit steigen die Gesamt-Investitionen für die laufende Saison auf fast 280 Millionen Euro.

In der letzten Wechselperiode der Saison setzten die Clubs vor allem auf sparsame Ausleihgeschäfte. Zwei Drittel der Neuerwerbungen kamen auf Leihbasis zustande, teilweise mit anschließender Kaufoption. Allerdings verhielten sich die 18 Klubs sehr unterschiedlich auf dem Markt. Zwei Vereine (Bayern München und Hamburger SV) wurden gar nicht tätig.

Perisic ist der Rekord-Transfer

Sieben Klubs verstärkten sich mit nur einem Spieler wie der VfL Wolfsburg, der allerdings für Ivan Perisic von Borussia Dortmund 7,5 Millionen ausgab und damit den Rekordtransfer des Winters tätigte.
Bei der Verschlankung des Kaders trennte sich der VfL von acht Profis, die allerdings allesamt nur ausgeliehen wurden. Der bereits ausgeliehene Franzose Giovanni Sio (FC Augsburg) wurde an den FC Sochaux weiter verliehen. "Wir wollen nicht mehr über die Quantität, sondern über die Qualität kommen", sagte der neue Sportdirektor Klaus Allofs.

Mönchengladbachs Sportdirektor Max Eberl, der in der Vergangenheit auch gerne im Winter Spieler verpflichtete, erklärte seine Zurückhaltung mit dem starken Kader der Borussia. "Es war auch kein Spieler auf dem Markt, den man als Vorgriff auf die neue Saison hätte verpflichten können", sagte Eberl.

Spektakuläre Transfers wie die von Didier Drogba oder Wesley Sneijder, die beide zu Galatasaray Istanbul wechselten, blieben in der Bundesliga aus. Zwar holte Borussia Dortmund Nuri Sahin zurück, und der FC Schalke verstärkte sich mit den Brasilianern Raffael und Michel Bastos, doch wurden auch diese drei Profis nur auf Leihbasis für Summen bis zu 1,5 Millionen Euro plus Kaufoption verpflichtet. "Wir werden uns in aller Ruhe anschauen, ob wir diese Option dann auch ziehen", sagte Schalkes Manager Horst Heldt.

Die größten Aktivitäten gab es bei den vom Abstieg bedrohten Klubs. Hoffenheims neuer Manager Andreas Müller investierte mit 9,4 Millionen Euro für sechs neue Spieler das meiste Geld aller Bundesligisten. "Das ist schon grenzwertig, aber es war der Situation geschuldet", sagte Müller im Fachmagazin "kicker". Letzte "Schnäppchen" waren der Gladbacher Igor de Camargo und Torhüter Heurelho Gomes von Tottenham Hotspur, die zunächst bis zum Saisonende ausgeliehen wurden.

Die Aufsteiger Fortuna Düsseldorf (5) und Greuther Fürth (6) haben insgesamt elf neue Profis verpflichtet, dabei aber nur jeweils eine Million Euro bzw. 1,4 Millionen Euro investiert. Mit 3,6 Millionen Euro Ausgaben hat sich Hannover 96 auf Rang drei hinter den Spitzeneinkäufern Hoffenheim und Wolfsburg geschoben und dabei unter anderem den Arsenal-Verteidiger Johan Djourou geholt.

(dpa/seeg/csr)
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