Gladbach und Köln steigen ein Bundesligisten sind beim Thema eSports noch zögerlich

Düsseldorf · Die Hälfte der Erstligisten ist in diesem Bereich aktiv, Berlin setzt sogar auf eine eigene Akademie. Der Rest will zunächst den Markt sondieren.

 Gamer spielen World of Warcraft.

Gamer spielen World of Warcraft.

Foto: dpa, tsn zeh

Den Anfang machte im Mai 2015 der VfL Wolfsburg, Schalke und Leipzig zogen schnell nach. Während es bei diesen drei Vereinen also schon länger eigene eSports-Abteilungen gibt, zeigen sich viele andere Vereine noch zögerlich, was das Thema elektronischer Sport angeht. Nur die Hälfte aller Erstligisten ist derzeit in diesem Bereich aktiv. Das ergab eine Umfrage unserer Redaktion bei allen Bundesligisten.

Gleichwohl hat ein Großteil der Vereine das Thema durchaus auf dem Schirm. So kündigten erst in dieser Woche sowohl Borussia Mönchengladbach als auch der 1. FC Köln an, erste Gehversuche im Bereich eSports zu unternehmen. Gleiches gilt für den FSV Mainz 05. Ähnlich wie die Gladbacher wollen die Mainzer an der von der DFL initiierten Virtuellen Bundesliga teilnehmen. Darüber hinaus befänden sich "die Überlegungen zu einem Engagement im eSports-Bereich noch in den Kinderschuhen", heißt es von Vereinsseite.

Mehrere Nummern größer zieht Hertha BSC Berlin das Thema auf. Dort wurde im Dezember eine eigene eSports-Akademie gegründet, an der man junge Talente zwischen zwölf und 18 Jahren zu Profi-Spielern ausbilden will. "Wir haben uns bewusst dazu entschieden, beim Einstieg in den eSport unseren individuellen Weg zu gehen", teilt Hertha-Geschäftsführer Paul Keuter mit. Trainiert werden die bis zu vier angehenden Profis von Matthias Hietsch, mehrfacher Finalist der Virtuellen Bundesliga.

Viele anderen Erstligisten lassen sich beim Einstieg in den lukrativen Markt des elektronischen Sports aber nicht hetzen. "Die Dimensionen, die eSports angenommen hat, gehen weit über ein Nischendasein hinaus. Wir haben das Thema im Blick, konkrete Pläne gibt es noch nicht", lautet etwa die Stellungnahme von 1899 Hoffenheim. Ähnlich sieht es beim Hamburger SV, dem FC Augsburg und bei Werder Bremen aus. Gar keine Absichten, erste Schritte im elektronischen Sport zu unternehmen, hegt man in Freiburg. "Aktuell ist es nicht geplant, im eSports-Bereich aktiv zu werden", sagt Pressesprecher Philipp Walter.

Etwas weiter ist man derweil in Frankfurt und Hannover. Die Eintracht befinde sich in einer "ersten Phase der Planung und Sondierung". Wann man aber konkret beginne, sei noch nicht absehbar, heißt es aus Frankfurt. Und auch in Hannover sei es nicht ausgeschlossen, "dass sich unsere derzeitigen Pläne ändern".

Wie die beiden realen Branchenführer FC Bayern München und Borussia Dortmund in der virtuellen Welt künftig vorgehen wollen, war derweil nicht in Erfahrung zu bringen. Die Münchner wollten keine Angaben zur Thematik machen. Borussia Dortmund ließ die Anfrage unserer Redaktion bislang unbeantwortet.

(p-m)
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