Dortmund - Schalke 3:3 BVB gelingt das Wunder
Dortmund (RPO). Sechs Tore, zwei Platzverweise, zwei Elfmeter und ein Schiedsrichter, der die Übersicht verlor: Doch am Ende eines der verrücktesten und spektakulärsten Revier-Derbys feierte Borussia Dortmund das 3:3 (0:2) gegen Schalke als gefühlten Sieg.
"Es ist recht ungewöhnlich, dass man gegen einen so starken Gegner nach einem 0:3 noch mal zurückkommt", stellte BVB-Trainer Jürgen Klopp nach emotionsgeladenen 90 Minuten zufrieden fest, während sein Kollege Fred Rutten lakonisch meinte: "Wir haben zwei Punkte leichtfertig verloren."
Das 132. Duell der beiden Erzrivalen hatte zweifellos hohen Unterhaltungswert und sorgte für einigen Diskussionsstoff. Noch lange nach dem Abpfiff des schwachen Referees Lutz Wagner (Hofheim) hatten sich die Gemüter nicht beruhigt. Besonders die nervenaufreibende Schlussphase mit der fulminanten Aufholjagd der Borussen hatte es in sich.
Die Strafe folgte promt. Neven Subotic mit seinem dritten Saisontreffer (67.) sorgte für den Startschuss einer fulminanten Aufholjagd. Für den berühmten Ruck sorgte auch der zur Halbzeit eingewechselte Schweizer Alexander Frei in seinem ersten Saisoneinsatz nach seiner bei der EM 2008 erlittenen Knieverletzung.
Nach seinen zwei Treffern (71. und 89., Handelfmeter) war er der gefeierte Derby-"Held". Allerdings ging dem 2:3 eine klare Abseitsposition voraus, der Handelfmeter zum Endstand war sehr umstritten.
"Das war natürlich in super Einstand. Es war ein tolles Derby, so richtig nach dem Geschmack der Zuschauer. Schade, dass es so schnell vorbei war", meinte der Torjäger." Denn der völlig überforderte Referee Wagner hatte dem Spiel nach exakt 90 Minuten überraschend ein Ende bereitet.
Erst um 19.55 Uhr verließ der Unparteiische die Kabine. "Den zweiten Handelfmeter habe ich aus meiner Sicht gegeben. Die TV-Bilder geben nicht eindeutig Aufschluss, ob es einer war oder nicht", erklärte Wagner, "dass das 2:3 abseits war, stimmt, aber es hat keiner gesehen, der Assistent nicht. Auch auch auf dem Feld hat es niemand gesehen." Für Wagner, der sich die Begegnung in der Kabine nochmals komplett auf DVD ansah, war es das erste Kohlenpott-Derby und eines mit besonderem Erinnerungswert.
Beste Akteure der Schwarz-Gelben waren die Torschützen Subotic und Frei. Bei Schalke verdiente sich bis zu seinem Platzverweis Rotsünder Ernst sowie Torschütze Westermann die Bestnoten.
STATISTIK:
Schalke: Fährmann - Rafinha, Bordon, Krstajic, Pander - Jones, Ernst, Westermann - Asamoah (78. Kobiaschwili), Kuranyi, Farfan (75. Höwedes). - Trainer: Rutten
Schiedsrichter: Lutz Wagner (Hofheim)
Zuschauer: 80.552 (ausverkauft)
Beste Spieler: Subotic, Frei - Ernst, Westermann
Gelb-Rote Karte: Pander wegen wiederholten Foulspiels (73.)
Gelbe Karten: Subotic (2), Hajnal, Hummels (2) - Rafinha