Bundesliga-Kommentar Das falsche Wort am falschen Ort

Meinung | Leverkusen · Leverkusens Trainer Roger Schmidt lag mit seiner Kollegenschelte am Kölner Peter Stöger ("Köln hat ultra-defensiv gespielt und nichts für das Spiel getan, deshalb geht der Sieg in dieser Höhe in Ordnung.") daneben.

Roger Schmidt schoss nach dem Sieg über Köln verbal über das Ziel hinaus.

Roger Schmidt schoss nach dem Sieg über Köln verbal über das Ziel hinaus.

Foto: afp, pbe/iw

1. Wer 5:1 gewinnt, hat so etwas nicht nötig.

2. Wenn der Schiedsrichter dermaßen hilft wie beim nichtgegebenen zweiten Elfmeter, kann man sich so einen Spruch sparen.

3. In der aufgeheizten Atmosphäre des Derbys schüttet man nicht noch Öl ins Feuer.

4. Und überhaupt: Solche Aussagen gehören sich nicht.

Die Außendarstellung ist bei einem Verein, der als werbetreibende Tochter eines Weltunternehmens unterwegs ist, besonders wichtig. Schmidt hat diese Lektion in seinen ersten fünf Monaten bei Bayer 04 noch nicht gelernt.

Doch Schmidt war nicht der einzige, der nach dem ereignisreichen Fußballspiel die falschen Worte wählte. Kölns Sportvorstand Jörg Schmadtke schoss sich auf Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer ein. Dass der eine krasse Fehlentscheidung traf, ist unstrittig. Und dass er damit den Verlauf des Spiels entscheidend beeinflusste, war auch offensichtlich. Dennoch hätte der ansonsten für seine Besonnenheit bekannte Schmadtke auf die verbalen Breitseiten gegen den Schiedsrichter verzichten sollen.

Kinhöfer hat in den vergangenen Jahren schon einige unglückliche Entscheidungen zu Ungunsten des FC getroffen. Er gilt vielen Fans als Staats- oder besser Stadtfeind Nummer eins. Allein deshalb sollte Schmadtke ihn nicht noch anprangern.

Oder spielt Schmadtke die übliche Managertaktik? Er setzt mit der scharfen Schiedsrichterkritik ein Thema, um von den sportlichen Defiziten der eigenen Mannschaft abzulenken.

(RP)
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