Schalke - Augsburg 1:0 Di Matteo kann sich auf Huntelaar verlassen

Gelsenkirchen · Schalke 04 holt nach seinem Fehlstart in der Fußball-Bundesliga unter dem neuen Trainer Roberto Di Matteo zwar langsam auf, hinkt den eigenen Ansprüchen aber noch immer deutlich hinterher. Dank Torjäger Klaas-Jan Huntelaar kamen die Königsblauen gegen den FC Augsburg mit 1:0 (1:0) zum dritten Sieg im vierten Spiel unter dem Italiener und verbesserten sich mit 14 Punkten vorerst ins vordere Tabellenmittelfeld. Über weite Strecken bot der Champions-League-Teilnehmer aber eine erschreckend schwache Leistung.

Schalke - Augsburg
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Mit seinem siebten Pflichtspieltor der Saison sicherte Huntelaar (37.) den Gelsenkirchenern vor 60.954 Zuschauern den vierten Dreier im vierten Heimspiel gegen den FCA. Allerdings musste Schalke den Sieg teuer bezahlen: Jungstar Julian Draxler zog sich laut Manager Horst Heldt eine "schwere Muskelverletzung" im rechten Oberschenkel zu und wird 2014 wohl nicht mehr spielen können.

Der Niederländer Huntelaar nutzte bezeichnenderweise die erste Torchance der Gastgeber, die aus einer beherzten Einzelaktion von Atsuto Uchida resultierte. Der Japaner, der tags zuvor seinen Vertrag bis 2018 verlängert hatte, eroberte in der eigenen Hälfte den Ball und bediente Huntelaar nach langem Solo mustergültig.

"Wir hatten eine Riesenmöglichkeit, hier zu gewinnen. Wir waren klar die bessere Mannschaft, am Ende können wir uns davon aber nichts kaufen. Unglaublich, dass wir nichts mitgenommen haben", sagte Augsburgs Kapitän Paul Verhaegh bei Sky. Sein niederländischer Landsmann Huntelaar bilanzierte nüchtern: "Das war ein Arbeitssieg."

Bis zum Treffer hatte Schalke vor allem in der Offensive maßlos enttäuscht: Nicht ein einziges Mal war das Augsburger Tor in Gefahr geraten. Auch danach blieb vieles Stückwerk. Am Mittwoch (20.45 Uhr/Sky) müssen sich die Königsblauen deutlich steigern, wenn sie im wegweisenden Champions-League-Spiel bei Sporting Lissabon bestehen wollen.

Auf der Suche nach dem richtigen Zehner gab Di Matteo dem vierten Kandidaten eine Chance. Anstelle des verletzten Kevin-Prince Boateng (Bänderdehnung) durfte sich Jungstar Max Meyer in der Offensivzentrale versuchen. Der 19-Jährige, der unter dem alten Trainer Jens Keller noch gesetzt war, hatte sich nach dem 0:1 in Leverkusen öffentlich über seine Reservistenrolle beklagt. Draxler und Eric Maxim Choupo-Moting waren ihm vorgezogen worden.

Um den zuletzt schwachen Spielaufbau zu stärken, stellte der neue Coach die lange verletzte Bayern-Leihgabe Jan Kirchhoff auf die Doppel-Sechs.

Doch was die Gelsenkirchener bis zum Führungstor boten, war Anti-Fußball. Sie überließen den Gästen im Mittelfeld die Initiative. Augsburg begann sehr mutig und offensiv und kam durch Alexander Esswein auch zur ersten Chance (13.).

Schalke offenbarte erneut eklatante Schwächen in der Vorwärtsbewegung. Kirchhoff, der sich immer wieder den Ball holte, fand kaum Anspielstationen. Als auch nach einer halben Stunde noch immer keine gelungenen Offensivaktionen der Gastgeber zu verzeichnen waren, begannen die ersten Zuschauer zu murren.

Aus dem Nichts fiel dann aber das 1:0: Uchida trieb den Ball aus der eigenen Hälfte bis fast zur Augsburger Grundlinie, seine genaue Hereingabe verwertete Huntelaar eiskalt. Nach der Pause agierten die Gastgeber zwar etwas zielstrebiger nach vorne, die spielerische Linie fehlte aber weiterhin. Die größte Chance zum Ausgleich vergab der Ex-Schalker Halil Altintop, der an Torwart Ralf Fährmann scheiterte (67.).

(sid)
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