DFB-Präsident Grindel verteidigt Stehplätze und Aussetzung von Kollektivstrafen

Präsident Reinhard Grindel vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) hat Stehplätze in deutschen Fußballstadien für unantastbar erklärt. "In voller Übereinstimmung mit der Liga ist unsere Überzeugung: Stehplätze gehören zum Stadionerlebnis! Niemand beim DFB und in der DFL stellt Stehplätze in Frage", sagte der 56-Jährige dem Magazin 11Freunde.

Reinhard Grindel - ehemaliger DFB-Präsident
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Das ist Reinhard Grindel

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Foto: dpa, fis jhe

In der Vergangenheit waren nach Fanausschreitungen vor allem aus der Politik immer wieder Rufe nach der Abschaffung von Stehplätzen laut geworden.

Gleichzeitig rechtfertigte Grindel den Schritt des DFB, Kollektivstrafen gegen Fans, wie die Verhängung von Blocksperren, Teilausschlüsse oder "Geisterspiele", vorübergehend auszusetzen. "Das Gefühl der ungerechten Behandlung ist das Gift, das in die Fanszene eingesickert ist und das auch das Verhältnis zwischen Fans und DFB vergiftet hat. Das muss raus", erklärte Grindel: "Raus müssen aber auch die Neonazis, die in Prag aufgetreten sind. Das erwarten die Fans von uns. Auch darüber ist zu reden."

Nach den Ausfällen rechtsextremer Problemfans während des WM-Qualifikationsspiels der deutschen Nationalmannschaft gegen Tschechien in Prag (2:1) hatte der Weltverband FIFA ein Disziplinarverfahren gegen den DFB eingeleitet.

Ideen einer dreigleisigen Regionalliga erteilte Grindel hingegen eine Absage. "Davon halte ich nicht viel. Dieser Vorschlag stellt eine Gefahr für die Regionalligisten dar", sagte er: "Vereine in der Regionalliga leben davon, dass es Derbys gibt und dass es für die regionalen Sender interessant wird, diese Spiele zu übertragen. Eine dreigleisige Regionalliga wäre der Tod für eine Reihe von Regionalligisten." Derzeit ist die Regionalliga in fünf Ligen unterteilt.

(sid)
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