Rechtevergabe in der Bundesliga Eurosport zeigt alle Freitagsspiele — Sportschau bleibt

Frankfurt/Main · Die Deutsche Fußball Liga (DFL) hat mit dem Verkauf der TV-Rechte ab 2017 bis 2021 die Milliarden-Schallmauer durchbrochen. Die Klubs kassieren so viel wie nie.

Die TV-Rechtepakete ab 2017
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Foto: dpa, woi fpt hak

Die Deutsche Fußball Liga (DFL) hat mit einem neuen Mega-Vertrag die Milliarden-Schallmauer krachend durchbrochen. Ab der Saison 2017/18 kassieren die 36 Profiklubs bis 2021 insgesamt 4,64 Milliarden Euro (pro Saison 1,159 Milliarden Euro) - allein aus der nationalen Vermarktung. Zusammen mit dem Verkauf der internationalen TV-Rechte winken sogar mehr als 1,5 Milliarden Euro pro Spielzeit.

"Das Ausschreibungsergebnis ist ein wichtiger Schritt mit Blick auf die Zukunftsfähigkeit des deutschen Spitzenfußballs", sagte DFL-Geschäftsführer Christian Seifert, der am Donnerstag im Frankfurter Kongresshaus Kap Europa eine Steigerung der Einnahmen von rund 85 Prozent verkündete: "Das ist ziemlich gut. Wir sind zufrieden. Das Wachstum empfinden wir nicht als normal." Für die kommende Saison streicht die DFL "nur" 835 Millionen Euro ein.

Sportschau und Aktuelles Sportstudio zeigen weiter Fußball

Die Fans vor dem Fernseher, die alle Spiele live verfolgen wollen, müssen umschalten: 43 Partien, darunter alle Freitagsspiele (20.30 Uhr), die fünf neuen Ausweich-Spiele am Sonntag 13.30 Uhr und die fünf neuen Montagspartien (20.30 Uhr) gingen an den US-Konzern Discovery, der in Deutschland mit Eurosport vertreten ist. Dazu kommt die Relegation zwischen Bundesliga und 2. Liga sowie der Supercup.

Im Free-TV bleibt die Institution der ARD-Sportschau bestehen, auch das ZDF wird weiterhin das Aktuelle Sportstudio mit Bundesliga-Fußball senden. Am Sonntag sicherte sich erneut Sport1 die Rechte der Nachverwertung bis 15.00 Uhr.

Die Saisoneröffnung, der 17. und 18. Spieltag sowie der Supercup wird ab 2021 statt in der ARD künftig beim ZDF gezeigt. Im Radio läuft der Bundesliga-Fußball weiterhin in der ARD, den Audio-Bereich im Internet deckt US-Riese Amazon ab.

"Egal, wer in den nächsten Jahren Meister wird: Gewonnen haben jetzt schon die Millionen Fußballfans", sagte die ARD-Vorsitzende und Intendantin des MDR, Karola Wille. Carsten Schmidt, Vorsitzender der Geschäftsführung bei Sky, äußerte: "Wir sind mit einer klaren Zielsetzung in den Ausschreibungsprozess gegangen und mit dem Ergebnis ausgesprochen zufrieden."

Die DFL war ebenfalls positiv gestimmt. "Die Bundesliga hat nun beste Voraussetzungen, weiterhin zu den drei umsatzstärksten Fußball-Ligen der Welt zu gehören und damit Spitzensport auf höchstem Niveau zu präsentieren", sagte Seifert.

Vor allem seien die Summen für den Free-TV-Bereich "signifikant" gestiegen. Zudem nahm der DFL-Boss die Klubs in die Pflicht: "Gleichzeitig sind die investierten Summen ein großer Vertrauensvorschuss. Dem gilt es für die Klubs in den kommenden Jahren gerecht zu werden. Jetzt sind die Vereine dran, das Geld zu investieren."

Spannend wird nun der Verteilungskampf nach dem Abschluss. Die verschiedenen Interessengruppen in der Liga haben sich bereits formiert, um ein größeres Stück vom Kuchen als bisher abzubekommen (Traditionsvereine) oder wenigstens ihren Besitzstand zu wahren (Zweitligisten). "Über die Verteilung der Erlöse wird in der kommenden Saison entschieden", sagte Liga-Präsident Reinhard Rauball: "Trotz aller Interessensunterschiede sollte es das gemeinsame Anliegen aller Klubs sein, eine möglichst einvernehmliche Lösung zu erzielen."

(sid)
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