Götze, Holtby, Sam, ... Die jungen Stars der Liga

Düsseldorf (RP). In dieser Saison haben viele Nachwuchskräfte der Vereine auf der Bundesligabühne groß aufgespielt. Der Dortmunder Mario Götze hat mit 18 Jahren und 167 Tagen sogar den Sprung ins Nationalteam geschafft.

Mario Götze – Schwabe, Borusse, Weltmeister
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Das ist Mario Götze

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Foto: afp, desk

Joachim Löw ist in einer angenehmen Position. Der Bundestrainer der deutschen Fußball-Nationalmannschaft hat die Auswahl aus gleich einer Reihe ambitionierter Nachwuchskräfte. "Das Personal", sagt er dementsprechend begeistert, "ist jung und hervorragend ausgebildet." Löw fördert die Entwicklung auf seine Weise und hat den erst 18-jährigen Dortmunder Mario Götze in die Auswahl berufen.

"Ich habe festgestellt, dass Qualität und technische Fertigkeiten über Erfahrung stehen", erklärt Löw. "Mir ist es egal, ob einer 18 Jahre jung ist und nur zehn Bundesligaspiele gemacht hat wie Götze. Ich messe einen Spieler daran, was er kann und welche Möglichkeiten ich bei ihm sehe."

Über die Bundesliga schwappt eine neue deutsche Welle — und dadurch gibt es wieder mehr Talente für den Deutschen Fußball-Bund (DFB). In dieser Saison hat sich eine neue Generation vorgestellt und einen nachhaltig überzeugenden Eindruck hinterlassen. Das war vor einigen Jahren noch anders. Da schafften es junge Talente oft nicht weiter als über den Status eines Ergänzungsspielers hinaus. Die Zeiten haben sich geändert, und auch ohne viel Berufserfahrung werden ihnen Schlüsselpositionen anvertraut. Ein paar Beispiele.

Mario Götze Löw adelte seine Entwicklung mit der Berufung in die Nationalmannschaft. Jürgen Klopp vertraute Götze schnell einen Stammplatz bei Borussia Dortmund im Tagesgeschäft Bundesliga an, und verschafft ihm zwischendurch auch immer wieder Verschnaufpausen. In Dortmund will man Götze so behutsam wie möglich aufbauen. Der BVB verdankt seinen aktuellen Höhenflug der jungen Garde um Götze — Nuri Sahin, Mats Hummels, Neven Subotic, Kevin Großkreutz (alle 22), Shinji Kagawa und Sven Bender (beide 21) sind ebenfalls absolute Leistungsträger.

André Schürrle Der 20-Jährige ist in Mainz absoluter Torgarant. In bisher 16 Partien der Saison traf er neun Mal und hat sich mit seinen Leistungen auch für die Nationalmannschaft empfohlen. "Ich traue ihm den Sprung definitiv zu", sagt Löw. In der neuen Spielzeit wechselt Schürrle zu Bayer Leverkusen und will dort den nächsten Schritt auf der Karriereleiter gehen.

Sidney Sam Beim Hamburger SV waren sie von den Qualitäten des gebürtigen Kielers nicht restlos überzeugt — Sam wurde vor zwei Jahren zum damaligen Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern ausgeliehen. In der Pfalz gehörte er zu den wichtigsten Kräften beim Aufstieg in die Bundesliga. Seit dieser Saison steht der 22-Jährige bei Leverkusen unter Vertrag. Auch dort wurde der Mittelfeldspieler (sechs Treffer) ohne größere Anlaufschwierigkeiten zur absoluten Stammkraft im Team von Jupp Heynckes. Der hat in Lars Bender und Stefan Reinartz (beide 21) zwei weitere ambitionierte Spieler im Kader.

Ilkay Gündogan soll derzeit unter besonderer Beobachtung von Manchester United stehen. Der 20-Jährige hat sich durch konstant starke Leistungen beim 1. FC Nürnberg für höhere Aufgaben empfohlen. Zunächst allerdings beschäftigt er sich mit dem Abschluss seiner schulischen Ausbildung — für den deutsche U21-Nationalspieler stehen im März die Abiturprüfungen an der Nürnberger Bertolt-Brecht-Schule an. Die Franken haben in dem Deutsch-Türken Mehmet Ekici (20) ein weiteres großes Talent in der Mannschaft.

Marco Reus wurde in Dortmund geboren — als Profifußballer arbeitet der 21-Jährige allerdings bei der Borussia aus Mönchengladbach. Joachim Löw hat ihn schon zwei Mal in den Kader der Nationalmannschaft berufen, bisher verhinderten Verletzungen sein Debüt in der DFB-Auswahl. Er ist trotz seiner Jugend der Leistungsträger beim Schlusslicht der Bundesliga.

Thomas Müller Der 21 Jahre alte Angestellte des FC Bayern hat vorgemacht, wie man sich in kurzer Zeit ganz nach oben spielen kann. In München und der Nationalmannschaft ist er absolute Stammkraft. "Jungen Spielern", sagt Löw, "muss man Vertrauen schenken. Das ist der richtige Weg."

(RP)
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