Fotos Die verrücktesten Bundesliga-Torhüter
Torhüter sind ganz besondere Menschen, und sie sorgen immer wieder für Aufsehen. Wir zeigen Ihnen die verrücktesten der Bundesliga-Geschichte.
Petar Radenkovic war auch so ein „Entertainer“. Auf dem Platz wurde er für seine außergewöhnlichen Vorstöße bekannt. Neben Platz ist er als Musiker aktiv und stürmt mit dem Lied „Bin i Radi, bin i König“ die Hitparade. Als der Torwart vom TSV 1860 München vom DFB eine Sperre erhielt, ließ er sich in Sträflingskleidung ablichten.
Zu dieser Zeit hätte man denken können, dass Torwartclowns ein reines Münchener Phänomen sind. Der nächste kam vom Stadtrivalen der 60er: vom FC Bayern. Sepp Maier hechtete auf dem Platz nach Enten, knotete Schnürsenkel zusammen, löste Salz- und Pfefferstreuer vor dem Mannschaftsessen und animierte seine Teamkollegen, beim Training um Weißbier zu spielen. Als er im Mannschaftshotel kein Radio vorfindet, verlangt er an der Rezeption, dass ihm jemand etwas vorsingen soll. Zum Glück war Petar Radenkovic nicht vor Ort, über dessen Lied spottete Maier nämlich mit den Bayern-Fans: „Bin i Radi, bin i Depp, König ist der Maier Sepp“.
Der Gladbacher Wolfgang „Otto“ Kleff spottete dem Präsidium von Fortuna Düsseldorf, in dem er ihm seinen blanken Hintern zeigte. Da verwundert es nicht, dass Kleff seinen Spitznamen seiner Ähnlichkeit und Freundschaft mit Komiker Otto Waalkes verdankt.
In den 80ern führen Toni Schumacher und Uli Stein eine rauere Gangart ein. Schumacher schockierte zunächst mit einem brutalen Foul gegen den Franzosen Patrick Battiston bei der Weltmeisterschaft 1982. Später schockierte er mit seinem Enthüllungsbuch den DFB und seinen Verein – der 1. FC Köln löste seinen Vertrag auf und er flog aus der Nationalmannschaft.
Uli Stein beendete seine Karriere in der Nationalelf, da er den Teamchef Franz Beckenbauer als „Suppenkasper“ bezeichnete. Stein zeigte Fans den Mittelfinger oder weigerte sich, sein Tor zu hüten. Unvergessen ist auch sein unrühmlicher Faustschlag gegen Bayerns Jürgen Wegmann.
Fortgeführt wurde diese Tradition der exzentrischen Torhüter durch Oliver Kahn. Als Bayern-Torwart setzte er zum Biss gegen Heiko Herrlich an. Er sprang wie ein Kung-Fu-Kämpfer haarscharf an Stephane Chapuisat vorbei und schüttelte seinen Teamkollegen Andy Herzog durch. Im Interview erklärte er, dass man „Eier“ bräuchte und gegen Rostock faustete er den Ball – als Stürmer – ins gegnerische Tor.
Heute ist es Jens Lehmann, der scheinbar täglich ein neues Skandälchen provoziert und den Ruf der Torhüter als Exzentriker festigt. Doch irgendwann muss auch der 40-Jährige zurücktreten, doch die Neuers und Adlers warten schon, und sobald sie Weltspitze sind, darf man sich auf neue Verrücktheiten freuen.