HSV droht ein Rekord-Minus Dortmund bietet zehn Millionen Euro für Son

Hamburg · Der Poker um Heung-Min Son geht in die entscheidende Phase, ein Rekord-Minus droht: Der HSV steht erneut vor stürmischen Zeiten.

Das ist Heung-Min Son
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In der Kasse klafft ein riesiges Loch, Stürmerstar Heung-Min Son steht vor dem Abschied - und Trainer Thorsten Fink kann sich mit dem drohenden Mittelmaß nicht abfinden: Dem Hamburger SV steht nicht nur im Falle des Verpassens eines internationalen Wettbewerbs ein richtig unruhiger Sommer bevor.

Laut Informationen des Hamburger Radiosenders NDR 90,3 befürchtet der Klub in der laufenden Saison ein Rekord-Minus von 24 Millionen Euro. Der Abgang von Son wird bei einem derart kräftigen Verlust, dessen Wahrheitsgehalt der Verein auf SID-Anfrage nicht kommentierte, kaum zu verhindern sein.

HSV will keine Milionen verschenken

"Kein Verein will einen Spieler ablösefrei gehen lassen, kein Verein kann es sich erlauben, Millionen zu verschenken", sagte HSV-Vorstandsboss Carl Jarchow der Welt. Sons Vertrag gilt noch bis 2014. "Es ist eine Binsenweisheit: Bei einem Spieler, der noch einen Vertrag über ein Jahr hat, versucht der Verein zu verlängern - oder es kommt zur Trennung", sagte Jarchow.

Im Fall des 20 Jahre alten Angreifers deutet viel auf einen Abschied hin. Champions-League-Finalist Borussia Dortmund, nicht erst nach dem Verkauf von Mario Götze gut betucht, bietet inzwischen laut Bild-Zeitung offiziell für Son. Der BVB soll eine Offerte in Höhe von zehn Millionen Euro hinterlegt haben, die dessen Berater Thies Bliemeister im Gespräch mit dem SID allerdings dementierte: "Ich kann mir sicher vorstellen, dass der BVB ihn gut findet, kann aber nicht bestätigen, dass es Verhandlungen gibt." Er wisse nichts von einem offiziellen Angebot.

Doch Trainer Fink ist sich sicher, dass sein Klub nur noch geringe Chancen auf einen Verbleib des beidfüßigen Stürmers besitzt. "Wenn Son den HSV unbedingt verlassen will und ein Verein mit dem entsprechenden Angebot um die Ecke kommt, können wir den Jungen in unserer Situation gar nicht aufhalten", sagte der 45-Jährige der Sport Bild.

HSV will mit Son verlängern

Seit Wochen hat der "Toreaner" ein unterschriftsreifes Angebot der Hamburger auf dem Tisch, mit einer kolportierten Jahresgage von 2,6 Millionen Euro ist es durchaus konkurrenzfähig - doch Son zweifelt anscheinend, ob er an der Elbe den nächsten Schritt in seiner Entwicklung gehen kann. "Wir sind uns von den Rahmendaten einig. Er könnte hier unterschreiben und seinen Vertrag um vier Jahre verlängern. Er möchte das im Moment nicht und erst das Saisonende und was weiß ich alles abwarten", sagte Jarchow.

Die Dortmunder sowie die Interessenten aus der englischen Premier League (Tottenham Hotspur, FC Liverpool) könnten den HSV vor allem mit der sportlichen Perspektive ausstechen. Denn ein Abonnement auf die Teilnahme am internationalen Wettbewerb wird der Bundesliga-Dino seinem elfmaligen Torschützen auch künftig kaum bieten können - und droht damit seinen ehrgeizigen Trainer zu vergrätzen.

"Der Verein hat Ziele, ich habe Ziele. Dafür müssen Mittel da sein, oder wir müssen sehr kreativ sein", sagte Fink: "Wenn wir nächste Saison weiter oben mitspielen wollen, müssen wir die Qualität des Kaders weiter verbessern." Der gebürtiger Dortmunder, der am Samstag (15.30 Uhr/Sky und Liga total!) mit seinem Team in Hoffenheim die Minimal-Chance auf die Qualifikation zur Europa League wahren will, mag kein Bundesliga-Durchschnitt mehr sein.

Daher sollen Fink und Sportdirektor Frank Arnesen auch schon Kontakt zum früheren Barca-Star Bojan Krkic aufgenommen haben. Doch Jarchow wiegelt ab: "Krkic wird nur als namhafter Zugang von seinem Berater gespielt", sagte der 57-Jährige, "da ist nichts dran." Für das ehemalige Super-Talent fehlt den klammen Hamburgern ohnehin das nötige Kleingeld.

(sid/can)
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