Bundesliga 16/17 10. Spieltag: Pressestimmen
So berichten die Medien über den 10. Bundesliga-Spieltag.
Spiegel Online: "Der unzufriedenste ungeschlagene Tabellenführer der Geschichte – Die drohende Pleite gegen Hoffenheim wurde abgewendet, Platz eins behauptet. Dennoch herrscht Krisenstimmung in München. Denn: Die Gegner erstarren nicht mehr in Ehrfurcht, wenn sie zum FC Bayern kommen."
Bild: "Aubameyang, der Seeler-Quäler ? Nach 183 Sekunden war die Party schon gelaufen... Dortmunds Pierre-Emerick Aubameyang (27) sprengt die Geburtstagsfeier von HSV-Idol und Deutschlands Fußball-Legende Uwe Seeler mit vier (!) Toren. Am Ende steht?s 5:2 für den BVB bei Schlusslicht Hamburg ...
Süddeutsche Zeitung: "Leipzig siegt unverschämt souverän – Dreimal war Leipzig in der ersten Hälfte mit Alarm über außen gekommen, drei Mal hatte es nach ähnlicher Bauart den Angriff über die Mitte vollendet, getragen auch von größerem Willen als die Mainzer. Diesem Willen folgte in Hälfte zwei ein Nicht-mehr-Müssen und damit ein Aus- und Zulassen größter Gelegenheiten. (...) Nur sehr vorübergehend geriet die Leipziger Souveränität ins Wanken, aber am Ende blieb das Spiel doch verkehrsberuhigt. Das Ergebnis von 3:1 stand bis zum Schluss."
FAZ: "Auf einmal sind die Bayern erreichbar – Die Bayern, die am Samstag einmalig in Trikots aus Ozeanmüll spielten, gefertigt aus recycelten Plastikabfällen von den Küsten der Malediven, wirkten in der ersten Halbzeit oft ohne Schwung und Ideen. Ohne ihre Stamm-Außenverteidiger David Alaba und Philipp Lahm kam kaum Druck über die Flügel, und im Zentrum arbeitete sich Robert Lewandowski an den starken Innenverteidigern Vogt und Süle ab."
11Freunde: "Und Uwe weinte stumme Tränen – In den Köpfen der HSV-Anhänger scheint die Sache, der drohende Abstieg, angekommen zu sein, der sich mit dem Frust über die flauen Gags der Umwelt paart. Der Galgenhumor ist also eine verständliche Reaktion auf den nächsten Tiefpunkt des Vereins, der noch nie so zwischen Verantwortlichen und Abhängigen zerrissen schien. Doch vielleicht haben die Fans recht, wenn sie fordern, dass alle außer Uwe gehen sollten. Vielleicht hilft kein neuer Trainer, keine Kühne-Millionen, kein Klassenerhalt in letzter Sekunde. Vielleicht hilft nur noch der große Kehrbesen, um die letzten zehn Jahre zu komplettieren. Mit der Entsagung ihrer Unterstützung tun die Fans am zehnten Spieltag jedenfalls alles, um dieses Ziel zu erreichen. "
Kölner Stadtanzeiger: "Leverkusens Talentschuppen besiegt Darmstadt 98 mit 3:2 – Das war gut: Das Bemühen der Bayer-04-Mannschaft, nach dem Ausfall wichtiger Spieler (zuletzt Kampl, Bender, Volland) mit zwei Teenagern und zwei 20-Jährigen in der Startelf als homogene Einheit aufzutreten und die kompakten Darmstädter mit spielerischen Mitteln zu bezwingen. Außerdem die schnelle Korrektur nach dem überflüssigen Ausgleich und der letzte Einsatz nach dem noch überflüssigeren 2:2. Und natürlich: Die Klasse der vielen jungen Spieler."
Hamburger Abendblatt: "Fans verhöhnen die Mannschaft und wenden sich vom HSV ab – Während die meisten HSV-Spieler nach einer weiteren Blamage mit gesenktem Haupt über den Platz schlichen, hatte es Michael Gregoritsch eilig. Der Österreicher lief bis in die Katakomben dem nicht zum Einsatz gekommenen BVB-Star Mario Götze nach, um sich dessen Trikot zu sichern. Mit dieser fragwürdigen Aktion löste Gregoritsch bei den Zuschauern, die das Volksparkstadion nicht ohnehin schon vorzeitig verlassen hatten, Stirnrunzeln aus. Auch im Netz erntete er viel Kritik und vor allem Fassungslosigkeit von den Anhängern des (Noch)-Dinos."
Ruhr-Nachrichten: "HSV ist für den BVB ein dankbarer Aufbaugegner – Für Borussia Dortmund war diese hoch verunsicherte Elf ein dankbarer Aufbaugegner. Und Thomas Tuchel darf es als Pluspunkt verbuchen, dass seine Mannschaft in den ersten 45 Minuten ziemlich gnadenlos die großen Unzulänglichkeiten aufdeckte und ausnutzte. So gab es am Ende einen ungefährdeten und auch fürs gute Gefühl wichtigen Sieg, der die Herbstdepression, die sich nach dem durchwachsenen Oktober entwickelt hatte, abmildern dürfte."
Express: "Ohne Modeste keine Feste! – Diese Effektivität war zu Saisonbeginn eine große Stärke des FC. Und in Köln hat jene Kaltschnäuzigkeit einen Namen: Anthony Modeste. Abgezockt verwertet der Franzose nahezu jede Großchance, die sich ihm bietet. Doch in Frankfurt blieb der FC-Star unauffällig. Und bei den Kölnern merkte man: Wenn’s bei Modeste nicht rund läuft, wird es schwierig für die Stöger-Elf."
Spox: "Kalou schießt zehn harmlose Fohlen ab – Gladbach versuchte sich in einem ruhigen Aufbau, wurde aber von den Berlinern, die sehr gut verschoben, früh und kompakt angelaufen. Spielerisch wirkten die Fohlen mit einigen Ausnahmen zwar überlegen, die Hertha hielt jedoch mit großer Lauffreude und Aggressivität gegen sichtlich müde Gäste dagegen."
Eurosport: "Müller-Seuche, Prophet Nagelsmann und clevere Treter – Der FC Bayern München kommt auch wegen eines erneut glücklosen Thomas Müller nicht über ein 1:1 gegen die TSG Hoffenheim hinaus. Das Team von Julian Nagelsmann knackt eine von Thomas Tuchel ins Leben gerufene Foul-Marke, agiert aber nicht brutal sondern mit Köpfchen. Die angekündigten Probleme der Münchner treten ein."
Welt: "Dem HSV steht das Schlimmste noch bevor – Wie konnte es schon wieder so weit kommen, dass die Hamburger Truppe derart geprügelt dasteht? Ein glückloser Trainer, eine Mannschaft in Trümmern, insbesondere aber eine kopflose Führung – auf so einem Mist kann eine Krise wunderbar wie Unkraut gedeihen. Es ist kein Zufall, dass mit Aubameyangs Treffern am Samstag erstmals eine Bundesligamannschaft während einer Saison drei Hattricks hinnehmen musste."
Frankfurter Rundschau: "Veni, vidi, Gacinovici – Mr losse dr Dom in Kölle. Nichtabstiegsheld Gaci kickt die Eintracht in den siebten Himmel: Platz 7 nach zehn Spielen. Jeck."
RP: "Borussia Mönchengladbachs Sportdirektor Max Eberl hat eine Maxime: die Ruhe bewahren, beständig bleiben. Bei fünf sieglosen Ligaspielen, 494 torlosen Minuten und Platz elf wird der Ansatz auf die Probe gestellt. Es wird rund um den Klub heftig diskutiert, ob der Weg, den Eberl gewählt hat, der mit Trainer André Schubert, der richtige ist. Die Borussen sehen sich mit einer seltsamen Gemengelage konfrontiert. Der Erfolg der vergangenen Jahre, in denen sie sich viermal für den Europapokal qualifiziert haben, hat die Erwartungshaltung verändert. Zudem ist da wohl eine Art Verlustangst: Es macht Spaß, vorn dabei zu sein, und das will man nicht mehr missen."
Berliner Morgenpost: "Herthas Kalou besiegt Gladbach im Alleingang – Hertha beweist ein weiteres Mal in dieser Spielzeit, dass man mental gereift ist und auch nach Rückschlägen wieder aufstehen kann. Nach dem 0:1 gegen Hoffenheim am Sonntag folgte prompt der fünfte Sieg im fünften Heimspiel – kein Team ist zu Hause stärker. Dabei profitierten die Blau-Weißen auch von dem frühen Platzverweis des Gladbachers Christoph Kramer (Gelb-Rot/39.)."
Wolfsburger Nachrichten: "Gomez endlich entscheidend"