Bayern München Jagd auf den Maulwurf überschattet Heimspiel gegen Hoffenheim

Zuzenhausen · Hoffenheim? Der Name des Kontrahenten für Sonntag (17.30 Uhr/Live-Ticker) fällt in der Presserunde beim FC Bayern mit Trainer Pep Guardiola am Freitag nicht. Kein Wunder, lauert der größte Gegner des Fußball-Rekordmeisters dieser Tage doch in den eigenen Reihen.

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Hoffenheim? Der Name des Kontrahenten für Sonntag (17.30 Uhr/Live-Ticker) fällt in der Presserunde beim FC Bayern mit Trainer Pep Guardiola am Freitag nicht. Kein Wunder, lauert der größte Gegner des Fußball-Rekordmeisters dieser Tage doch in den eigenen Reihen.

An der Säbener Straße treibt wieder einmal ein "Maulwurf" sein Unwesen. Der kleine Wühler nagt nicht etwa am supermodernen Hybridrasen, er befördert vielmehr Interna aus der Mannschaft in die Öffentlichkeit. Und das Schlimmste: er ist einfach nicht zu fassen.

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"Wo spielt dieser Anonymus? Wo?", fragt Guardiola die Medienvertreter mit provokantem Unterton: "Ist er Rechtsverteidiger oder Innenverteidiger? Oder (spielt er) nach vorne? Wo spielt er? Oder vielleicht ist er aus dem Staff? Ich kenne diesen anonymen Spieler nicht." Schon im Herbst 2013 war er bei der Maulwurfjagd gescheitert. "Ich merke", sagt er nun resignierend, "es ist unmöglich, dagegen anzukämpfen. Ich kann damit leben."

Kann er nicht. Auf seiner Abschiedstournee zählt für Guardiola nur das Triple - Kritik an seinem Führungsstil aus der eigenen Mannschaft, wie von besagtem "Maulwurf" im kicker geäußert, kann er da überhaupt nicht brauchen. Da hilft auch die demonstrative Rückendeckung von Klubchef Karl-Heinz Rummenigge im Bayern-Magazin für das Spiel gegen den Tabellen-17. nur bedingt.

Deshalb müht sich Guardiola, die Vorwürfe aus dem "Maulwurf"-Bericht herunterzuspielen. "Wo ist das Problem?", sagt er immer wieder verständnislos und beeilt sich, die Kritikpunkte der Reihe nach abzuarbeiten. Gewichtsprobleme bei den Spielern? Ja, sagt Guardiola, der ein oder andere Spieler sei mit "ein, zwei Kilo" zu viel aus der Pause gekommen. Später, in der TV-Runde, spricht er von "zwei, drei Kilo". Egal. Jetzt, betont der Coach, "ist das Gewicht perfekt".

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Dann: Die E-Mail mit dem "Ausgehverbot" an freien Tagen. Ja, stimmt ebenfalls, sagt Guardiola. Aber, auch hier: Alles ganz normal. Er, die Spieler, Matthias Sammer - "wir alle bekommen jeden Tag 1000 Millionen E-Mails" von Teammanagerin Kathleen Krüger.

Und die Stimmung? Ist sie wirklich "nicht gut", wie der anonyme Hinweisgeber erzählte? Quatsch, meint Guardiola, "die Stimmung ist gut, richtig, richtig gut". Dass Spieler, wenn sie nicht ran dürften, traurig seien, sei normal - "hier, in Timbuktu, in Afrika, in Australien, überall auf der Welt".

Und überhaupt, betont der angriffslustige Coach: Mit einem schlechten Binnenklima könne kein Klub der Welt - wie der FC Bayern in den vergangenen vier Jahren - "1000 Millionen Titel" gewinnen. Der jüngste Triumph in der Champions League fällt in diesen Zeitraum - mit dem aus Guardiolas Sicht nicht so kleinen Schönheitsfehler, dass dafür sein Vorgänger Jupp Heynckes verantwortlich zeichnete.

Fürs Erste würde dem Spanier nach seiner vergeblichen Maulwurfjagd wohl ein Sieg am Sonntag reichen. Gegen - ach, ja, Hoffenheim.

(sid)
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