Vorstandsboss "nicht unglücklich" über Pleite Rummenigge: "Es war zu kuschelig beim FC Bayern"

München · Bayern Münchens Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge hat der völlig verpatzten Generalprobe des Triple-Siegers wenige Tage vor dem Rückrundenauftakt auch etwas Positives abgewinnen können.

Pep Guardiola besucht Bayern-Fanclub
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"Dass wir da einen auf die Mütze bekommen haben, das macht mich gar nicht so unglücklich. Das war mir in letzter Zeit zu kuschelig beim FC Bayern", sagte Rummenigge zwei Tage nach dem 0:3 in Salzburg bei einer kicker-Veranstaltung in Nürnberg.

Er sei überzeugt, dass die deutliche Pleite in Österreich die Mannschaft vor der Bundesliga-Partie am Freitag (20.30 Uhr/Live-Ticker) bei Borussia Mönchengladbach "nachdenklich" gemacht habe. Die seit 41 Ligaspielen ungeschlagenen Bayern starten mit komfortablen sieben Punkten Vorsprung auf Bayer Leverkusen ins WM-Jahr, haben aber sogar noch eine Begegnung weniger ausgetragen.

Trotz der aktuellen Dominanz der Münchner sieht Rummenigge die Liga grundsätzlich als Vorbild in Europa. "Die Bundesliga wirtschaftet gut. Wir geben nicht mehr aus als wir einnehmen. Im Ausland macht man lieber 30 oder 40 Millionen Minus und holt einen Titel", sagte der Bayern-Boss.

Auch wenn man die englische Premier League "nicht einholen" könne ("Sie bleiben immer die Nummer eins."), sei die Bundesliga ein "wunderbares Beispiel für bezahlbaren Fußball". Er forderte deshalb "den Weg der Seriosität nicht zu verlassen".

Dagegen könnten sich Klubs wie etwa Paris St. Germain "nie refinanzieren". Wenn in Südeuropa ein Euro eingenommen werde, "dann werden immer zwei Euro verrechnet", führte Rummenigge weiter aus.

Am Wochenende hatte bereits Bayern-Präsident Uli Hoeneß einmal mehr den deutschen Vereinen eine positive Zukunft vorhergesagt: "Wenn das Financial Fairplay irgendwann konsequent und ernsthaft umgesetzt wird, steht der deutsche Fußball vor goldenen Zeiten."

Aber schon im anstehenden Achtelfinale der Champions League, für das sich neben den Bayern auch Dortmund, Leverkusen und Schalke qualifiziert haben, könne die Bundesliga zeigen, wie stark sie ist. In der K.o.-Phase musst du allerdings einen Sahnetag erwischen", betonte Rummenigge.

Zuversichtlich blickt der frühere DFB-Kapitän indes auf die WM in Brasilien (12. Juni bis 13. Juli). "Wir haben seit 18 Jahren keinen Titel mehr geholt. Titel sind das Salz in der Suppe. Ich traue der Mannschaft das Finale zu. Deutschland ist die stärkste europäische Mannschaft. Brasilien ist für mich Favorit. Aber wenn jemand in Brasilien bestehen kann, dann die Deutschen", sagte Rummenigge.

(sid)
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