Bundesliga 16/17 6. Spieltag: Pressestimmen
So berichten die Medien über den 6. Spieltag in der Bundesliga.
Bild: "Drei-Tore-Quickie gegen die Schalke-Krise – Vier Tore, drei Punkte – die Wiederauferstehung von Schalke. Im sechsten Bundesliga-Spiel der erste Saisonsieg, überhaupt die ersten Punkte. Schalke gewinnt zu Hause 4:0 gegen Gladbach. Und schießt damit doppelt so viele Tore wie an den fünf Spieltagen zuvor zusammen (2)."
Spiegel Online: "Ohren zu und durch – Ex-Sorgenkind des Spiels: Breel Embolo. Schalkes 19-jähriger Rekordtransfer konnte bislang kaum überzeugen - und war ins Fadenkreuz königsblauer Kritik geraten. Vereinslegende Klaus Fischer sah sich unter der Woche sogar genötigt, ein Vier-Augen-Gespräch mit ihm anzukündigen. Ob das Treffen tatsächlich stattgefunden hat, ist nicht überliefert, aber Embolo zeigte eine starke Leistung. Sinnbildlich für seinen Durchsetzungswillen die Entstehung zum 4:0: Der Schweizer rappelte sich auf, um die Kugel ins Tor zu schieben. Angesichts zahlreicher Verbesserungsvorschläge von außen darf man sich schon mal die Ohren zuhalten, wie Embolo es beim Jubel seiner beiden Treffer demonstrativ tat."
RP: "Schalke nimmt Borussias Einladungen an – Als Markus Weinzierl und André Schubert zum ersten Mal in der Bundesliga aufeinandertrafen, waren die Umstände ähnlich. So wie Weinzierl mit dem FC Schalke holte auch Schubert mit Borussia Mönchengladbach im sechsten Saisonspiel die ersten Punkte. Für Schubert war es im September 2015 gegen den FC Augsburg allerdings die Bundesligapremiere, während Weinzierl die Krise mit Schalke begann und nun vorerst beendete. Eine Explosion wie Borussia damals mit vier Toren in den ersten 20 Minuten erlebte Schalke gestern erst nach der Pause: Von der 52. bis 58. Minute erzielten die Königsblauen drei Treffer und gewannen am Ende 4:0."
Süddeutsche Zeitung: ""Frust" beim FC Bayern – Es ist nach dem 1:1 (1:0) gegen den 1. FC Köln aus Münchner Sicht gewiss noch kein Alarm auszurufen. Der Meister konnte im sechsten Bundesligaspiel der Saison erstmals nicht gewinnen, er wird weiterhin die Tabelle anführen. Und doch belegte das Spiel gegen die noch ungeschlagenen Kölner, dass der FC Bayern gerade nach Balance sucht und eine instabile Phase erlebt."
Kicker: "Wolfsburgs Torschusspanik – Am Sonntagnachmittag wollte der VfL Wolfsburg seine Torschusspanik gegen die Reise-gestressten Mainzer unbedingt beenden, doch herauskam die dritte Nullnummer der laufenden Saison. Weil es zugleich das fünfte sieglose Spiel in Folge war für die Niedersachsen, rutscht der VfL in hintere Regionen der Tabelle."
11 Freunde: "Der Erbsschleicher – Testamentseröffnung als Niete: Dortmund hofft auf den ganz großen Gewinn, geht aber in Leverkusen leer aus. Am Ende streicht der Mann, den sie Erbse nennen, alles ein. (...) Dortmund, vorher allenthalben zur sexiesten Mannschaft Europas hochgejubelt, verliert. Dem BVB und seinen Bewunderern passiert, was allen jungen, aufregenden Lieben irgendwann passieren muss: Der Rausch lässt nach, plötzlich fallen einem am Partner die Pickel auf, man schweigt sich auch mal an und redet, wenn man wieder redet, über Klodeckel und Ostseeausflüge. So ist das Leben. Wir kennen es schon seit Jahren. Leider."
FAZ: "Bayern-Jäger? Von wegen! Borussia Dortmund verliert verdient in Leverkusen und verpasst die Chance zum Meister aus München aufzuschließen. In einem intensiven Spiel zeigt Bayer dem BVB die Grenzen auf – und beweist gnadenlose Effektivität."
Hamburger Morgenpost: "Gisdol-Debüt: Hoher Aufwand, null Ertrag – Nach dem Abpfiff wurden die in pink gekleideten Hamburger vom Hertha-Anhang mit Zweitliga-Rufen verhöhnt. So weit ist es noch lange nicht. Doch nach dem schlechtesten Ligastart der Geschichte steckt der HSV jetzt ganz tief drin im Keller. Die Länderspielpause muss Gisdol nun nutzen, um sein Team auf Vordermann zu bringen."
Express: "Modeste zaubert FC zum Punktgewinn in München – Ein letzter Freistoß. Ein letztes Bangen. Dann drischt David Alaba den Ball in der Nachspielzeit über das Tor. Aus dem Kölner Block hallt der Jubel - so laut wie beim eigenen Treffer. Vorhang auf zum Wiesn-Wahnsinn! Auch die Bayern können den FC nicht schlagen - die Super-Serie hält in München."
Kölner Stadtanzeiger: "Der nächste Beweis für den Entwicklungssprung des 1. FC Köln – Dass den Kölnern wiederum eine ordentliche Halbzeit beziehungsweise eine gute letzte halbe Stunde reichen, um dem Rekordmeister einen Punkt abzuluchsen und ihn an den Rande einer Niederlage zu bringen - das sagt abermals viel aus über den Entwicklungssprung, den Stögers Mannschaft vollzogen hat, der offenbar Bestand hat und der eine gewisse Euphorie um die junge, talentierte und zumeist leidenschaftlich aufspielende Mannschaft nachvollziehbar erscheinen lässt."
Weser-Kurier: "Erweckung in der Halbzeitpause – Werder spielt 2:2 in Darmstadt. (...) Denn diese Partie zeigte mal wieder, dass Nouri in seiner Mannschaft etwas bewirken kann. Dass er ein Team, das tot zu sein scheint, wieder zum Leben erwecken kann. In der ersten Hälfte spielten seine Bremer wirklich gruselig; sie zeigten die schwächste Leistung, seit Nouri sie trainiert."
Frankfurter Rundschau: "Überflüssige Schlappe – Eintracht Frankfurt hat wegen eines individuellen Fehlers schon nach vier Minuten beim SC Freiburg mit 0:1 (0:1) verloren. Es war mal wieder eine total unnötige Niederlage, die Hessen agierten lange Zeit reichlich unstrukturiert und harmlos."
Sport1: "Köln deckt Bayerns Schwächen auf – Neben einem guten taktischen Plan helfen Disziplin, individuelle Qualität im Angriff, ein überragender Torhüter, natürlich auch etwas Glück. Und eben Courage. Man muss es wollen und daran glauben. Und nicht die zweite Mannschaft aufs Feld schicken, weil man wichtige Spieler für vermeintlich existentielle Aufgaben schont - es könnte sich lohnen. Denn die Lehre vom Samstag ist: Der FC Bayern ist aktuell längst nicht so gefestigt, wie er das gerne wäre. Verwundbar könnte man auch sagen."
Eurosport: "Sinnbild Castro – Gonzalo Castro, der bereits vor dem Spiel aufgrund der Nichtnominierung für die deutsche Nationalmannschaft in aller Munde war, wurde mit seiner unauffälligen Leistung zum Sinnbild für den unglücklichen BVB-Abend. Der 29-Jährige fand in der ersten Halbzeit kaum statt, ließ sich von seinen aggressiven Gegenspielern Aránguiz und Kampl den Schneid abkaufen und spielte keine Rolle."
Berliner Morgenpost: "Lass das mal den Papa machen – Die Begegnung gegen den Lieblingsgegner von der Elbe – gegen niemanden hat Hertha so oft gewonnen – hatte viele Facetten. Etwa die stehenden Ovationen, die Vedad Ibisevic nach 85 Minuten erhielt. Mit "Ibisevic-Ibisevic"-Sprechchören wurde er verabschiedet. Der Torjäger hatte beide Treffer erzielt, bedankte sich während seiner Auswechslung bei den Fans – das sind Tage, für die man Fußball-Profi wird. Nur, dass es für Ibisevic an diesem Tag Wichtigeres gab als Fußball."
Spox: "Wenn die Drehscheibe klemmt – Die Begegnung erinnerte in vielen Phasen an Dortmunds 0:1-Niederlage bei RB Leipzig. Sowohl der Aufsteiger als auch Bayer sind Mannschaften, die sehr früh und durchgängig pressen, viele und bisweilen harte Zweikämpfe tief in des Gegners Hälfte führen. Es ist daher mehr als nur eine Parallele, dass beide Teams auf sehr ähnliche Weise gegen die Borussia zum Sieg kamen. Auch Leverkusen kappte durch sein aggressives Vorwärtsverteidigen und eine enorme Kompaktheit gegen den Ball die Verbindungen im Dortmunder Aufbauspiel. So war der von der Süddeutschen Zeitung treffend als Drehscheibe bezeichnete Julian Weigl im Zentrum kaum anspielbar."