"Das war ein guter Anfang" Schalke will Leistung von Chelsea gegen Frankfurt bestätigen

Gelsenkirchen · Nach heroischem Kampf holte Schalke 04 in der Champions League ein 1:1 beim FC Chelsea. Nun gilt es, die Leistung in der Bundesliga zu bestätigen.

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Chelsea - Schalke

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Der Kür von London soll die Pflicht gegen Frankfurt folgen: Nach der Rückkehr vom Champions-League-Gruppenspiel beim englischen Premier-League-Spitzenreiter FC Chelsea (1:1) war bei Schalke 04 Regeneration angesagt, mit dem letzten Aufgebot und einer unglaublichen Energieleistung hatten die Königsblauen dem Starensemble von Teammanager Jose Mourinho überraschend Paroli geboten und gepunktet.

"Jeder erwartet, dass wir gegen Frankfurt auf der Leistung aufbauen", sagte Sportvorstand Horst Heldt vor dem Bundesliga-Duell gegen die Eintracht am Samstag (15.30 Uhr/Live-Ticker). Auf Schalke wissen sie, dass ein neuerlicher Rückschlag gegen die Hessen wieder neue Diskussionen und Unruhe im Umfeld des Kohlenpott-Traditionsklubs bedeuten würden.

"Wir müssen es einfach schaffen, Konstanz reinzubringen", betonte Trainer Jens Keller, der sich einmal mehr als Stehaufmännchen präsentierte. Immer wenn die Situation besonders brenzlig erscheint, zieht der schon angezählt S04-Chefcoach den Kopf aus der Schlinge. Auch den Achtungserfolg von London hatten die Kritiker ihm und seinem Team nicht zugetraut. Der Auftritt an der Stamford Bridge zeigte, dass das Verhältnis zwischen Mannschaft und Übungsleiter noch intakt ist. "Wir haben es immer wieder geschafft, zusammenzurücken und aus solchen Situationen rauszukommen", äußerte Keller.

Gegen Frankfurt will Schalke auf jeden Fall Wiedergutmachtung für die desolate Vorstellung im Westschlager am vergangenen Samstag bei Borussia Mönchengladbach (1:4) betreiben. Allerdings bedeutet das Fehlen von sieben Spielern gegen die Eintracht erneut eine große Hypothek.

Mit einem Punkt aus drei Spielen rangierten die Knappen vor der vierten Runde auf dem 16. Tabellenplatz. Der schlechteste Saisonstart der Königsblauen seit 47 Jahren ist nicht wegzudiskutieren. 1967 hatten sie zuletzt keines ihrer ersten fünf Pflichtspiele gewonnen. "Wir müssen jetzt selber das Lenkrad in die Hand nehmen", forderte Torjäger Klaas-Jan Huntelaar.

Nicht wegen seines Tores gegen Chelsea ging der niederländische Nationalspieler gegen die Blues als einer der Führungsfiguren auch leistungsmäßig vorneweg. "Das war ein guter Anfang. Jetzt müssen wir auch in der Liga solche Leistungen abrufen", betonte Weltmeister Julian Draxler. Roman Neustädter ergänzte: "Wir werden am Samstag gegen Frankfurt sehen, ob es ein Befreiungsschlag war. Wir müssen Spiel für Spiel alles abrufen. Nur so geht es. Gegen Chelsea haben wir damit angefangen."

Auf die Zähne beißen muss voraussichtlich erneut Kevin-Prince Boateng, der schon in London über heftige Schmerzen im Sprunggelenk klagte. Keller bekniete den ghanaischen Nationalspieler, durchzuhalten. Dies tat Boateng und riss sein Team mit. In der Bild-Zeitung machte Keller im Hinblick auf das Frankfurt-Spiel klar: "Angesichts unserer angespannten Personalsituation muss Kevin spielen - selbst, wenn die Kapsel verletzt sein sollte." Keller ("Man hat gesehen: Wenn er funktioniert, dann läuft es auch bei uns besser") hofft auf den Chelsea-Effekt bei seinen Schützlingen.

Der Wille kann bekanntlich Berge versetzen...

(sid)
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