Bundesliga Ribery, Toprak und Co.: Rehazentrum statt Rasenplatz

Franck Ribery kämpft um den Anschluss, Piotr Trochowski um ein schnelles Bundesliga-Comeback. Etliche "Hochkaräter" werden zum Auftakt verletzt fehlen.

Diese Profis fehlen zum Saisonauftakt
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Rehazentrum statt Rasenplatz, sanfte Belastungssteigerung statt rasanter Tempodribblings: Es ist eine richtig harte Zeit für Franck Ribery, den Genussfußballer von Meister Bayern München. Während sein neuer Konkurrent Douglas Costa bei Trainer Pep Guardiola fleißig Argumente für einen Stammplatz sammelt, wird der Franzose noch immer von seiner rätselhaften Sprunggelenksverletzung gestoppt. Eine Wachablösung droht.

"Ich bin zuversichtlich, dass er noch in dieser Saison wieder sein Top-Niveau erreicht", sagte Guardiola jüngst über seinen 32 Jahre alten Flügelspieler, der das Bayern-Spiel in den vergangenen Jahren nachhaltig prägte. Doch auch Neuzugang Costa begeistert seinen Trainer und schüchtert die Gegner ein. "Der ist zu schnell", sagte etwa Wolfsburgs Rechtsverteidiger Vieirinha nach dem Supercup.

Ribery soll sich intern über mangelnde Unterstützung durch den Coach beschwert haben. Wer jahrelang im Rampenlicht stand, fühlt sich im Schatten nicht wohl. Das gilt auch für Piotr Trochowski, der beim FC Augsburg endlich wieder durchstarten will.

Doch zunächst einmal muss er sein Knie nach einem Außenmeniskusriss aus der Vorbereitung wieder hinkriegen. "Das ist ein schlimmer Tag für mich, weil bei mir die Vorfreude auf die Rückkehr in die Bundesliga sehr groß war", sagte Trochowski, der vom FC Sevilla kam und seit über einem Jahr kein Pflichtspiel mehr absolviert hat. "Ich werde auch diese Verletzungspause wegstecken", sagte der Ex-Nationalspieler, der immer wieder Pech mit Blessuren hat.

Das gilt auch für Alexander Baumjohann, der inständig hofft, dass seine lange Leidenszeit endlich überstanden ist. Der Spielmacher von Hertha BSC machte sein letztes Bundesligaspiel im April 2014, die vergangene Saison verpasste der inzwischen 28-Jährige komplett. Nach dem dritten Kreuzbandriss nimmt der frühere Schalker und Münchner einen weiteren Anlauf.

Genau wie ein weiterer prominenter Patient des FC Bayern: Für Holger Badstuber könnte die kommende Spielzeit wegweisend sein. Bei der 6:1-Gala im April im Viertelfinale der Champions League gegen den FC Porto zog sich der Nationalspieler einen Muskelriss im linken, vorderen Oberschenkel zu, der nächste Tiefschlag nach seinen schweren Knieverletzungen. Nun nimmt der 26 Jahre alte Innenverteidiger seinen x-ten Comeback-Anlauf. "Wir planen mit Holger Badstuber. Er ist auf einen guten Weg", sagte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge dem Kicker.

Dort befindet sich auch Bundesliga-Torschützenkönig Alex Meier, der nach seiner Patellasehnen-Verletzung aus dem April um sein Comeback für Eintracht Frankfurt kämpft. Längere Läufe, Fahrrad fahren - mehr ist für den 32-Jährigen, der von Trainer Armin Veh zum Eintracht-Kapitän befördert wurde, bislang nicht drin. Meiers Comeback wird nicht vor dem Herbst erwartet.

Schwer getroffen hat Bayer Leverkusen die Verletzung von Ömer Toprak eine Woche vor dem ersten Pflichtspiel. Wegen eines Sehnenrisses verpasst der Abwehrchef womöglich die gesamte Hinrunde. "Das trifft uns hart. Ömer kann man nicht 1:1 ersetzen", lamentierte Sportdirektor Rudi Völler.

Mehr oder weniger dicke Fragezeichen stehen hinter drei weiteren Abwehrchefs: Weltmeister und Schalke-Kapitän Benedikt Höwedes wurde nach eigener Aussage nach seinem Innenbandteilriss "etwas zurückgeworfen". Im schlimmsten Fall kann er erst im Mitte der Hinrunde zurückkehren. Auch für Borussia Mönchengladbachs Spielführer Martin Stranzl (Ödem am Kniegelenk) wird der Bundesligastart in knapp zwei Wochen zur Zitterpartie, gleiches gilt für den Kölner Dominic Maroh, der unter einer Oberschenkelverletzung leidet.

Für Antonio Rüdiger vom VfB Stuttgart dürfte die Genesung gar entscheidende Bedeutung für seine weitere Zukunft haben. Der Nationalverteidiger ist wechselwillig, der Verein bei einer Ablöse im zweistelligen Millionenbereich verhandlungsbereit - seine Knieverletzung aus dem Juli machte dem 22-Jährigen aber vorerst einen Strich durch die Rechnung. Für Rüdiger gilt es zu spielen, ehe das Transferfenster am 31. August schließt.

(sid)
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