Bundesliga-Check, Teil 12 Für Augsburg wird es schwieriger

Düsseldorf · Beim Bundesliga-Auftakt am 25. August wird Axel Bellinghausen wieder im Stadion des FC Augsburg spielen. So, wie er es in den zurückliegenden drei Jahren gemacht hat, in denen er eine herausragende Rolle innehatte: Motivator, Sympathieträger, Identifikationsfigur.

Bundesliga 11/12: Jentzsch rettet Augsburg mit gebrochenem Finger
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Bundesliga 11/12: Jentzsch rettet Augsburg mit gebrochenem Finger

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Einer, der die Mannschaft führte und die Fans begeisterte, sie mitnahm auf der abwechslungsreichen Reise, die im Mai mit dem unerwarteten Klassenerhalt durch das 0:0 in Mönchengladbach ihren Höhepunkt erreichte.

Doch diesmal trägt der 29-Jährige das Trikot des Gegners. Bellinghausen ist zum Aufsteiger Fortuna Düsseldorf zurückgekehrt, der auch noch Augsburgs Stürmer Nando Rafael verpflichtete. Ein Verlust, der wehtut. Personell ist das Team stärker geworden. Fast drei Millionen Euro, zehnmal so viel wie vor der vergangenen Saison, wurden investiert. Von den Neuen dürften Knowledge Musona (22/Simbabwe), Giovanni Sio (23/Frankreich), Andreas Ottl (27) und Aristide Bancé (27/Burkina Faso) den Sprung in die Anfangsformation schaffen. Der Bundesliga-Heimkehrer, einst für Mainz am Ball, soll die größte Schwäche beseitigen: die Effizienz vor dem gegnerischen Tor. "Wir müssen eine noch größere Gier nach Toren haben", fordert Schlussmann Simon Jentzsch.

Trainer Markus Weinzierl steht vor einer schweren Aufgabe. Einmal muss er aus dem Schatten seines Vorgängers Jos Luhukay treten, der es verstand, allen Spielern im Aufgebot das Gefühl zu vermitteln, dass sie gebraucht werden, wichtig sind. Durch die Zugänge wird sich der Konkurrenzkampf verstärken. Dann sind da die Erwartungen und Ansprüche, die nach dem ersten Bundesliga-Jahr gestiegen sind. Nicht nur Sebastian Langkamp, nach einer Supersaison als Innenverteidiger unverzichtbar, warnt. "Für uns wird es eher schwieriger, weil uns keiner mehr unterschätzt", sagt der 24-Jährige.

Leidenschaft, Kampfkraft, Moral — diese Begriffe werden immer wieder genannt, wenn man den Aufschwung erklären will. Dazu gehört auch ein glückliches Händchen. Die in der Winterpause gekommenen Jan Moravek, Matthias Ostrzolek und Ja-Cheol Koo, als Kapitän Südkoreas gerade mit Olympia-Bronze dekoriert, waren Volltreffer.

Markus Weinzierl, vom Zweitliga-Aufsteiger Regensburg gekommen und mit 37 Jahren nun der jüngste Bundesliga-Trainer, zeigt sich natürlich optimistisch: "Wir steigen nicht ab." Zweifel sind angebracht.

(RP/can)
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