Vize-Weltmeister Nach Alkoholunfall: Gericht verringert Strafe für Asamoah

Ratingen · Ein so großes öffentliches Interesse an einem Strafbefehl hat es zuvor noch nicht gegeben im Ratinger Gerichtsgebäude. Aber mit Ex-Fußballnationalspieler Gerald Asamoah stand gestern ein Prominenter vor Gericht.

Gerald Asamoah ist zurück "auf Schalke"
6 Bilder

Gerald Asamoah ist zurück "auf Schalke"

6 Bilder

Der ehemalige Profikicker hatte im Frühjahr mit rund 1,4 Promille Alkohol im Blut seine Luxuskarosse gegen einen Baum gesetzt - Totalschaden. "Es war ein großer Fehler. Ich habe als Star keine Sonderrechte", gab sich der bei Schalke 04 als Vereinsbotschafter unter Vertrag stehende 36-Jährige einsichtig.

Und so ging es in der Verhandlung vor allem um die wirtschaftlichen Verhältnisse des Angeklagten, die für die Bemessung der Geldstrafe von großer Bedeutung sind. Sein Anwalt musste die Einkünfte seines Mandanten offenlegen. Demnach verdient Asamoah für seine derzeitige Tätigkeit beim Fußballverein Schalke 04 inklusive einer Rente fast 7500 Euro monatlich. Für seine Fernsehauftritte während der Weltmeisterschaft im Sommer in Brasilien erhielt er einen Tagessatz von 1300 Euro. Angesichts dieser Einkünfte verhängte das Gericht eine Geldstrafe von 45 Tagessätzen zu je 380 Euro. Die Staatsanwaltschaft hatte sogar weniger gefordert. Damit wurde die Strafe abgemildert. Im Juli hatte das Gericht zunächst eine Geldstrafe von 45 Tagessätzen zu je 900 Euro verhängt.

Seinen Führerschein kann Asamoah erst in sieben Monaten neu beantragen. Seine umfangreichen Eintragungen im Verkehrszentralregister wirkten dabei strafverschärfend. Dass er seit dem Unfall nachweislich dem Alkohol abgeschworen hat, spielte für das Gericht keine Rolle. Asamoah hat das Urteil akzeptiert.

(kr)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort