Franz Beckenbauer mit Twitter-Premiere "God bless Der Kaiser!"

München · Franz Beckenbauer twittert - und hat damit beim Kurznachrichtendienst ein Erdbeben ausgelöst. Auch Pele freut sich.

Pele reagierte sofort. Und wie. "God bless Der Kaiser! Willkommen, mein guter Freund Beckenbauer", twitterte die Fußball-Legende aus Brasilien offensichtlich höchst erfreut. Franz Beckenbauer, Ikone, Kaiser, der Mann, dem immer alles zu gelingen scheint, hat mit seinem Premieren-Gezwitscher beim Kurznachrichtendienst Twitter ein mittleres Erdbeben ausgelöst. Fast schon unglaublich viele Fußball-Fans lasen fasziniert mit, wie die beiden Helden ein Pläuschchen hielten.

"Also gut, dann lasst uns halt ein bisschen zwittschern", hatte der 66-Jährige am Mittwoch mit einem kleinen Rechtschreibfehler hochgeladen, die erste Botschaft des Kaisers im Internet mit dem Account (at)beckenbauer. Gefolgt vom Gruß an seinen alten Freund: "A special hello to my dear brother (at)Pele."

Dann brach ein Sturm los. Innerhalb von Minuten folgten Beckenbauer Tausende, nach 21 Stunden waren es schon 15.600 Follower, also Personen, die maximal 140 Zeichen lange Nachrichten des Weltmeisters von 1974 und 1990 lesen wollen. Dirk Nowitzki, ein "Twitter-Veteran" mit mehr als 500.000 Fans, meldete sich in Dallas an, zu den ersten Followern gehörte auch Doppel-Olympiasiegerin Maria Höfl-Riesch ("Jetzt wirds kaiserlich"). Die Ski-Rennfahrerin ist die Ehefrau von Beckenbauers Manager Marcus Höfl, der die Idee ausgeheckt hatte. Pele darf sich glücklich schätzen - er ist der erste und bislang einzige Twitterer, dem der Kaiser folgt.

Auch vom Präsidenten des Fußball-Weltverbandes Fifa, Joseph S. Blatter (76, Twitter-Name (at)SeppBlatter), wurde Beckenbauer im sonst eher jugendlichen Medium umgehend begrüßt. "Willkommen bei Twitter! Einer von nur zwei Männern, die den WM-Titel als Spieler und als Trainer gewonnen haben", schrieb der Schweizer. Am Donnerstag traf er sich mit Beckenbauer in Zürich - und mit Spannung warteten die Follower auf Nachricht.

"Eigentlich dachte ich ja, das würde ich nie machen", sagte der Neuling Beckenbauer der Bild-Zeitung, "aber Höfl hat mir die Tweets von Pele gezeigt. Da bin ich neugierig geworden." Pele stelle auch "viele Fotos von früher" ins Internet, "schöne Erinnerungen". Eigene Bilder hat Beckenbauer noch nicht zur Verfügung gestellt - vielleicht weiß er noch nicht, wie es geht.

Aber wie das eben so ist: Was der Kaiser anpackt, wird ein Erfolg. Mit Verblüffung und ein bisschen Neid reagierten "normale" User, die für jeden Follower kämpfen müssen. "(at)Beckenbauer: 14.000 Follower, 1 Erwähnung von Sepp Blatter - das Leben ist oft ungerecht", schrieb "Schebacca". Es kann eben nicht jeder ein Kaiser sein.

(sid)
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