HSV unter Druck Bringen die Last-Minute-Einkäufe die Wende?

Düsseldorf · Mirko Slomka ist derzeit wirklich nicht zu beneiden. Es sind gerade Mal zwei Spieltage in der Bundesliga absolviert und der Trainer des Hamburger SV steht bereits mächtig unter Druck. Der Fehlstart mit dem 0:0 gegen den 1. FC Köln sowie der blamablen Vorstellung gegen den SC Parderborn (0:3) haben das Vertrauen in die Arbeit des 46-Jährigen nachhaltig erschüttert.

Lewis Holtby trainiert zum ersten Mal mit dem Hamburger SV
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Holtby trainiert zum ersten Mal mit dem HSV

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Und die Bilanz spricht auch nicht für Slomka: Saisonübergreifend wartet der HSV seit sechs Spielen auf einen Sieg in der höchsten deutschen Spielklasse. Nun geht es am Sonntag (17.30 Uhr/Live-Ticker) zu Slomkas Ex-Verein Hannover 96. In der HDI Arena wird es wohl nicht nur einfach um drei Punkte, sondern womöglich schon um den Job des Fußballlehrers.

Holtby ist extrem motiviert

Um die vorzeitige Entlassung noch abzuwenden, wird Slomka seine Mannschaft auf mehreren Positionen verändern. Im Fokus stehen dabei vor allem die drei Last-Minute-Einkäufe der Hanseaten. Allen voran Lewis Holtby. Der 23-Jährige kehrt nach eineinhalb unbefriedigenden Jahren bei den Tottenham Hotspur und dem FC Fulham auf die Bundesliga-Bühne zurück und ist extrem motiviert. "Ich bin heiß, hungrig und jung", betont der Mittelfeldspieler. Leise Zweifel sind dennoch angebracht, immerhin schaffte Holtby weder bei Tottenham noch in Fulham den Durchbruch in der Premier League.

Nichtsdestotrotz glaubt beim HSV an die Fähigkeiten des Blondschopfs: "Lewis Holtby ist ein richtig guter Spieler. Wir brauchen so einen Typen wie ihn, der fußballerisch und auch in Zweikämpfen stark ist. Er wird für den Verein wichtig sein", sagte beispielsweise Rafael van der Vaart, der in Hannover wegen einer Wadenverletzung fehlen wird, in einem Interview mit dem Sport-Nachrichtensender Sky Sport News HD. So oder so wird es für Holtby eine besondere Partie. Der dreifache Nationalspieler steht nämlich vor seinem 100. Auftritt in der Bundesliga.

Cleber und Green vor Bundesliga-Debüt

Vollkommenes Neuland betreten derweil die beiden anderen HSV-Zugänge Cleber (Corinthians Sao Paulo) und Julian Green (Bayern München), die überhaupt noch nicht im deutschen Oberhaus gespielt haben. Während der Brasilianer Cleber zusammen mit Johan Djourou der wackligen Abwehr neue Stabilität verleihen soll, wird der US-Nationalspieler Green auf der linken Offensivseite erwartet. Zusammen mit Linksverteidiger Matthias Ostrzolek sowie Flügelflitzer Nicolai Müller werden also aller Voraussicht nach insgesamt fünf neue Spieler auf dem Platz stehen.

Damit kommt Slomka auch dem Wunsch von Aufsichtsrats-Chef Karl Gernandt nach, der "ein Maximum an mutigen Entscheidungen" forderte. Man kann ihm nur wünschen, dass es die richtigen sein werden.

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