Zinnbauer muss siegen HSV gegen Hertha mit dem Rücken zur Wand

Der HSV steht gegen Hertha BSC extrem unter Druck. Ohne einen Sieg stünde Trainer Zinnbauer wieder in Frage. Hoffnungsträger ist Stürmer Lasogga, der gegen seinen Ex-Club die nötigen Tore erzielen soll.

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Das Team traf sich zur Krisensitzung, der Trainer setzte Extra-Training im Morgengrauen an und baut auf Rückkehrer Pierre-Michel Lasogga: Der Hamburger SV wirft im Heimspiel am Freitag (20.30 Uhr, im Live-Ticker) gegen Hertha BSC alles in die Waagschale.

"Das wird ein ganz heißes Eisen", sagt Fußball-Idol Uwe Seeler vor dem wegweisenden Duell des Bundesliga-15. (25 Punkte) mit dem 14. (26) aus der Hauptstadt. Zwar ist die Defensive der Hanseaten mit Ausnahme des 0:8 beim FC Bayern stabiler geworden, die Trefferquote mit nur 16 Toren aus bisher 25 Punktspielen aber alles andere als Erstliga-reif.

"Das wird kein Zuckerschlecken. Von der Tabellensituation ist es extrem wichtig, das merkt man auch in der Mannschaft", betonte HSV-Coach Josef Zinnbauer, für den die Partie ein Sechs-Punkte-Spiel ist. Und auch persönlich wichtig wird: "Ich bin stolz, dass der Verein mir das Vertrauen ausspricht. Aber es geht nicht um Zinnbauer, sondern um die Mannschaft und drei Punkte." Er werde alles dafür tun, dass dieser "super tolle Verein" in der 1. Liga bleibt.

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Sportdirektor Peter Knäbel will in der Länderspiel-Woche mit ihm reden. Bei einer Niederlage indes könnte sich die HSV-Führung sogar zu einem erneuten Trainerwechsel durchringen, um den erstmaligen Abstieg des Bundesliga-Dinos zu vermeiden. Dabei hat der ehemalige U21-Coach Vorgänger Mirko Slomka erst Mitte September abgelöst.

Mut macht Zinnbauer die Rückkehr des Ex-Herthaners Lasogga, für den Ivica Olic auf die linke Seite rücken und für Flanken sorgen soll. "Pierre hat ein großes Herz für Fußball, aber ich habe keine Angst vor ihm", sagte Hertha-Coach Pal Dardai. Drei Spiele nacheinander ist der Nachfolger von Jos Luhukay mit seinem Team ohne Niederlage geblieben, doch Hertha steckt noch immer in einer komplizierten Lage. "Es wird zur Sache gehen. Darauf sind wir vorbereitet", erklärte Dardai. Und ergänzte: "Ich will in Hamburg gewinnen."

In Änis Ben-Hatira hat er wieder einen Spieler zur Verfügung, der mit viel Tempo auf des Gegners Tor zugeht - und trifft. Beim Hinspiel-3:0 traf der Ex-Hamburger zweimal. Für Zoltan Stieber wird die Partie ungewöhnlich. Dardai hat in seiner zweiten Funktion als ungarischer Nationalcoach den HSV-Profi für das anstehende WM-Qualifikationsspiel gegen Griechenland nominiert. Das aber ist nur ein Randaspekt. "Beide Teams brauchen jeden Punkt", betonte Hertha-Manager Michael Preetz.

Beim HSV wird Torhüter René Adler den Ex-Herthaner Jaroslav Drobny (Rotsperre) vertreten und alles dafür tun, um seinen Stammplatz zurückzuerobern. Und Kapitän Rafael van der Vaart drängt nach vier Spielen als Reservist in die Startelf. "Ich bin sehr gut drauf. Ich bin bereit, meiner Mannschaft zu helfen - wenn ich die Chance dazu bekomme", sagte "VdV", der Petr Jiracek (Gelbsperre) ersetzen könnte.

Ein gutes Omen ist die HSV-Heimbilanz an Freitagabenden: In den vergangenen 16 Jahren verloren die Hanseaten bei sieben Siegen und drei Unentschieden kein Mal. Die letzte Niederlage gab es allerdings ausgerechnet gegen Berlin - am 1. Dezember 1998 hieß es 0:4. Für Zinnbauer ist auch das gegen Berlin gewonnene Bewerber-Rennen um Olympia 2024 ein gutes Zeichen: "Es freut mich für diese wunderschöne Stadt. Ich hoffe, dass die Entscheidung auch uns Rückenwind gibt."

(dpa)
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