Zurück aus dem Kloster Hannover 96 glaubt wieder an den Klassenerhalt

Das Nordderby gegen Werder Bremen am Samstag ist für Hannover 96 das erste von drei Endspielen um den Klassenerhalt.

Michael Frontzeck – Ur-Mönchengladbacher auf Wanderschaft
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Das ist Michael Frontzeck

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Foto: AFP

So mancher Fan war schon vom Glauben abgefallen, aber nach drei Tagen der inneren Einkehr im Kloster bekennt man sich bei Hannover 96 wieder voller Zuversicht zum hohen Ziel Klassenerhalt. "Ich bin davon überzeugt", sagt 96-Präsident Martin Kind, schränkt aber auch gleich ein: "Einen Sieg gegen Bremen vorausgesetzt."

Leichter gesagt als getan, denn die Niedersachsen warten seit 15 Spielen auf einen Sieg in der Liga und sind mittlerweile auf den vorletzten Tabellenplatz zurückgefallen. Vor dem kleinen Nordderby am Samstag (15.30 Uhr/im Live-Ticker) gegen den SV Werder zogen sich die Niedersachsen daher unter der Woche für 72 Stunden in die Klosterpforte von Harsewinkel-Marienfeld zurück.

Eine Maßnahme, die vor einem Jahr in einer sportlich ähnlich brisanten Situation fruchtete. Seinerzeit allerdings war noch Tayfun Korkut in der Verantwortung, sein Nachfolger Michael Frontzeck erwartet eine hochkonzentrierte Vorstellung seiner Schützlinge: "Jeder weiß um die schwierige Aufgabe. Die Mannschaft wird sehr gut vorbereitet sein."

Michael Frontzeck als Trainer von Hannover 96 vorgestellt
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Frontzeck als Hannover-Trainer vorgestellt

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Daran hat auch 96-Sportdirektor Dirk Dufner keine Zweifel. "Die Mannschaft sehnt das Spiel herbei. Das ist eine gute Grundvoraussetzung", sagte der 47-Jährige am Freitag. Auch Frontzeck hat wahrgenommen, dass man in der niedersächsischen Landeshauptstadt mit seinem Team leidet: "Ich spüre, dass ganz Hannover wie ein Mann hinter der Mannschaft steht."

An fehlender Unterstützung durch das Publikum jedenfalls soll es in der WM-Arena am Maschsee in der Tat nicht fehlen. Seit mehr als einer Woche ist das Stadion mit 49.000 Zuschauern ausverkauft und sogar die kritischen Ultras haben mit Klubboss Kind, ihrem erklärten Lieblingsfeind, zumindest einen Waffenstillstand geschlossen. Direkt vom Regionalligaspiel der U23-Mannschaft gegen Goslar 08 wollen die 96-Fans ins einstige Niedersachsen-Stadion eilen und das Team lautstark unterstützen.

"Wir hoffen, dass das alles viel positive Energie freisetzt", sagte der 96-Fanbeauftragte Johannes Seidel der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung. Genau das Gegenteil erhofft sich natürlich Werder-Trainer Viktor Skripnik, der aus seinen Zeiten als Bundesliga-Profi gute Erinnerungen an die "Roten" hat: "Gegen die haben wir eigentlich gern gespielt - und auch erfolgreich."

Daran darf sich am Wochenende auch nichts ändern, wenn die Gäste im Rennen um die Qualifikation für die Europa League nicht ins Hintertreffen geraten wollen. Ungeachtet aller Unabwägbarkeiten empfindet man an der Weser die aktuelle Lage laut des Ukrainers als Bonus: "Im Dezember waren wir noch Letzter, so gesehen ist es eine Luxussituation. Wir können nichts mehr verlieren, sondern nur noch etwas gewinnen."

(sid)
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