Schiedsrichter-Boss Fandel hört im Sommer auf

Frankfurt/Main · Bye-bye Bundesliga: Herbert Fandel wird nach sechs Jahren und "intensiven Überlegungen" im Sommer sein Amt als Boss der Bundesliga-Schiedsrichter aufgeben.

 Herbert Fandel hört im Sommer als Boss der Bundesliga-Schiedsrichter auf.

Herbert Fandel hört im Sommer als Boss der Bundesliga-Schiedsrichter auf.

Foto: dpa, Uwe Anspach

"Dieser Schritt ist seit geraumer Zeit gereift. Dabei spielen in erster Linie persönliche Gründe eine entscheidende Rolle", sagte der 51-Jährige auf der Homepage des Deutschen Fußball-Bundes (DFB).

Der einstige Weltklasse-Referee war im April 2010 auf einem Außerordentlichen Bundestag des DFB zum Vorsitzenden des Schiedsrichterausschusses gewählt worden. In der Funktion war der Konzertpianist aus Kyllburg seither auch verantwortlich für die Schiedsrichter und Assistenten der Bundesliga und 2. Bundesliga.

"Sechs Jahre in dieser Position und mit dieser Verantwortung sind eine lange Zeit. Meiner Ansicht nach haben wir in den vergangenen Jahren wichtige Schritte zur Professionalisierung des deutschen Schiedsrichterwesens getan", sagte Fandel. Von seiner Entscheidung erhoffe er sich nun, "dass durch neue Impulse dieser Weg positiv weitergeführt wird".

Der Familienvater, der sein Debüt in der Bundesliga 1996 gefeiert hatte und insgesamt 247 Partien im deutschen Oberhaus leitete, gibt seine Entscheidung bewusst schon jetzt bekannt. "Damit kann über diesen Punkt mit allen Beteiligten in Ruhe beraten werden. Ich bin sicher, dass wir einen geeigneten Kandidaten für diese Aufgabe finden werden", sagte Fandel.

Das Ende falle ihm jedenfalls nicht leicht, da das Verhältnis zu den haupt- und ehrenamtlichen Kollegen in der Kommission, beim DFB und in der Liga über all die Jahre erstklassig" gewesen sei: "Das alles macht so einen Schritt nicht leichter, aber ich habe das Bedürfnis, mich im Sommer aus dem aktuellen Tagesgeschäft zurückzuziehen."

Dies bedeutet allerdings nicht, dass er im Herbst dann auch seinen Rückzug aus dem DFB-Schiedsrichterausschuss antreten wird. Im November endet die aktuelle Amtsperiode zwar, dann aber wird der neue Ausschuss auf dem 42. Ordentlichen DFB-Bundestag in Erfurt gewählt. Vielleicht wird Fandel - in welcher Position auch immer - dann ja erneut Teil des Ausschusses sein. Bis dahin, das versicherte er, werde er die Funktion als Vorsitzender des Ausschusses jedenfalls "natürlich auch weiterhin mit großem Engagement ausüben".

Und danach? "Ich kann mir grundsätzlich vorstellen", sagt Fandel, "auch weiterhin Verantwortung für den Schiedsrichterbereich beim DFB zu übernehmen." Niemals geht man so ganz...

(sid)
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