Nach dem Spiel gegen Dortmund Hertha schmeißt Journalist wegen Führer-Vergleich raus

Berlin · Eklat auf der Pressekonferenz nach dem Spiel zwischen Hertha BSC Berlin und Borussia Dortmund (0:1) am vergangenen Samstag: Ein Journalist wurde aus dem Saal geworfen, nachdem er Hertha mit dem Führer verglichen hatte.

 Hertha-Sprecher Peter Bohmbach (l.) in dem Moment, als er den Journalisten rauswirft. Interimstrainer Rene Tretschok sitzt fassungslos daneben.

Hertha-Sprecher Peter Bohmbach (l.) in dem Moment, als er den Journalisten rauswirft. Interimstrainer Rene Tretschok sitzt fassungslos daneben.

Foto: Screenshot

Wenige Stunden vor dem Spiel der Hertha gegen den deutschen Meister wurde bekannt, dass Otto Rehhagel als neuer Trainer der Hauptstädter verpflichtet wurde und Berlin vor dem Abstieg retten soll. Stefan Pribnow, Herausgeber von Weltexpress, nahm diese Personalie zum Anlass, um Berlin in der Pressekonferenz nach dem Spiel gegen den BVB mit dem Führer zu vergleichen. Doch der Reihe nach.

Schon mit seiner ersten Frage stieß Pribnow bei Hertha-Sprecher Peter Bohmbach auf Unverständnis. "War es ihrerseits ein Bewerbungsschreiben für Otto Rehhagel oder würden Sie sagen, dass ihr Libero seine Rolle zu offensiv interpretiert hat und Rehhagel nun doch Rudi Guttendorf mitbringt? Und die zweite Frage: Können Sie bestätigen, Rehhagel bringt ja gerne einen Best-Ager mit, dass Wynton Rufer nach Berlin kommt?", fragte der Journalist im Hinblick auf die Defensiv-Taktik der Berliner gegen den BVB und den neuen Trainer, der im Alter von 73 Jahren noch einmal in die Bundesliga zurückkehrt.

Bohmbach antwortete mit einer trockenen Gegenfrage: "Soll das jetzt eine Satire-Sitzung werden oder was ist das hier? Oder meinen Sie die Frage ernst?" Dann der Eklat. Pribnow antwortet: "Ich meine das durchaus ernst. Gerne könnte sich auch Herr Gegenbauer (gemeint ist Hertha-Präsident Werner Gegenbauer, Anm. d. Red.) noch zu Wort melden, weil ich ganz gerne wissen würde, ob Hertha BSC jetzt wie der Führer auf Vorkriegsjahrgänge setzt."

Zu viel des Guten. Bohmbach reagiert genau richtig und wirft den Journalisten raus. "Ich würde Sie bitten, den Raum zu verlassen. Über solche Themen wollen wir hier nicht reden. Ich verstehe das nicht. Ich bin lange genug Journalist gewesen. Das ist aus meiner Sicht eine Schande", sagt der Hertha-Sprecher. Und trifft es damit auf den Punkt. Solche Fragen haben auf keiner Pressekonferenz etwas zu suchen.

(seeg)
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