0:2-Pleite gegen Freiburg Hertha verpatzt Dardais Heimdebüt

Berlin · Als die Verlierer mit hängenden Köpfen vom Platz schlichen, befand sich das Gros der maßlos enttäuschten Fans von Hertha BSC längst auf dem Heimweg.

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Zuvor hatten sie ihrem Unmut über eine äußerst schwache Vorstellung mit einem lauten Pfeifkonzert Luft gemacht. Nach dem 0:2 (0:1) im Keller-Duell gegen den SC Freiburg verzichteten die Hertha-Profis sogar auf den obligatorischen Gang in die Kurve.

Trainer Pal Dardai zitierte seine Mannschaft spontan in die Kabine, die Medienvertreter warteten zunächst vergeblich auf eine Erklärung. Schließlich trat der Coach vor die Kameras: "Ich habe ihnen gesagt, dass es viel zu korrigieren gibt. Einige Szenen kann ich nicht akzeptieren", sagte der Nachfolger von Jos Luhukay bei Sky nach seinem verpatzten Heimdebüt.

Felix Klaus (14.) und Maximilian Philipp (52.) mit seinem ersten Bundesligatreffer waren die Matchwinner für gnadenlos effiziente Freiburger, die in der Tabelle an den Berlinern vorbeizogen.

"Wir haben sehr diszipliniert gespielt. Es war sicherlich kein besonders gutes Spiel, aber alle haben gut gearbeitet. Der Sieg spricht für die Mannschaft, wir sind wieder zurückgekommen. Wichtig ist, dass wir ein Auswärtsspiel gewonnen haben gegen einen direkten Konkurrenten", sagte Freiburgs Trainer Christian Streich.

Hertha, das bei Dardais Einstand vor einer Woche in Mainz (2:0) noch überzeugt hatte, zeigte sich vor 37.617 Zuschauern im Olympiastadion ähnlich ideenlos wie in den letzten Spielen unter Luhukay. "In Mainz haben wir mutig gespielt, nach dem 0:1 sind wir unsicher geworden, das ist eine Kopfsache. Wir werden versuchen, das wieder hinzubekommen, und weiterhin hart arbeiten. Das ist der einzige Weg", sagte Dardai.

Der Hertha-Coach setzte im ersten Heimspiel unter seiner Regie auf Angriff - allerdings befand sich beim frühen 0:1-Rückstand die Defensive im Tiefschlaf. Bis zum Halbzeitpfiff hatte sich Hertha trotz optischer Überlegenheit keine einzige nennenswerte Möglichkeit erspielt.

Zur zweiten Hälfte verstärkte Dardai nochmals die Offensive, für Nico Schulz kam Roy Beerens. Nur Sekunden nach Wiederanpfiff verpasste Salomon Kalou nach einer Hereingabe von Julian Schieber um Fußbreite den Ausgleich.

Die Freiburger machten es besser: Mit ihrer zweiten Torchance erzielten sie ihr zweites Tor. Bei Philipps Kopfballtreffer sah Hertha-Verteidiger Marvin Plattenhardt erneut nicht gut aus. Auch nach dem 0:2 fiel den Hausherren kaum etwas ein, es gab zunehmend Pfiffe von den Rängen.

Bei den Freiburgern gefielen vor allem Oliver Sorg und Torhüter Roman Bürki. Hertha hatte in den gewohnt lauffreudigen Per Skjelbred und Schieber seine besten Akteure.

(sid)
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