Vor Duell gegen Hertha BSC HSV-Stürmer Lasogga: Keine Gnade gegen die alte Liebe

Hamburg · Wenn Pierre-Michel Lasogga von seiner alten Liebe Hertha BSC spricht, schlägt sein Herz noch immer einen Tick schneller. "In Berlin hatte ich eine wunderschöne Zeit", sagte der Stürmer des Hamburger SV vor der Rückkehr in seine frühere Heimat.

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"Ich habe der Hertha und auch den Fans sehr viel zu verdanken." Ein allzu herzliches Wiedersehen dürfte es allerdings nicht geben. "Fakt ist, dass ich keine Rücksicht auf meine Gefühle zu Hertha nehmen kann. Ich bin Spieler des HSV, und das sehr gern", sagte Lasogga, der erstmals auf seinen Ex-Klub trifft.

Im Olympiastadion erwartet ihn am Samstag (15.30 Uhr/Live-Ticker) wohl ein gellendes Pfeifkonzert. "Auch wenn sie mich jetzt auspfeifen, werden sie immer einen Platz in meinem Herzen haben", meinte der 22-Jährige, um den sich der HSV und Hertha BSC monatelang balgten.

Nachdem Lasogga die Hanseaten in der vergangenen Saison mit insgesamt 14 Treffern beinahe im Alleingang vor dem ersten Abstieg der Vereinsgeschichte bewahrte hatte, kämpfte der HSV mit heißem Herzen um seinen Relegations-Helden. Der zuvor lediglich ausgeliehene Stürmer war schließlich von der Perspektive an der Elbe überzeugt, und die Berliner erhielten im Gegenzug rund 8,5 Millionen Euro. Geld, das den Fans den Abschiedsschmerz nicht nehmen konnte.

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Foto: Screenshot ARD

Bei der "Alten Dame" war der gebürtige Gladbecker zum Profi aufgestiegen und von 2010 bis 2013 für seine geradlinige und kampfbetonte Spielweise verehrt worden. Doch die einstige Liebesbeziehung ist - zumindest aus Sicht vieler Fans - längst erkaltet. "Bei Lasogga wird es wie bei anderen Spielern sein, die Hertha verlassen haben. Er wird ausgepfiffen und mit Sicherheit nicht freundlich empfangen", sagte Herthas Fan-Beauftragter Donato Melillo der Bild-Zeitung.

Die sportliche Führung der Berliner sieht die Rückkehr deutlich nüchterner, der Abgang eines Spielers sei Business as usual. "Wir tragen ihm nichts nach, alles ist vernünftig abgelaufen", sagte Sportdirektor Michael Preetz. "Wir spielen nicht gegen Lasogga, sondern gegen den HSV", ergänzte Coach Jos Luhukay, der im Spiel am Samstag zum 100. Mal in der Bundesliga auf der Bank Platz nehmen wird.

Dass Luhukay der Personalie nur wenig Gewicht einräumt, überrascht kaum. Der Niederländer und Lasogga verstanden sich in ihrer gemeinsamen Zeit in Berlin nicht sonderlich gut. Luhukay bevorzugte für sein System kombinationsstarke Stürmer, der bullige Lasogga erhielt nur selten das Vertrauen des Hertha-Trainers.

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Foto: dpa/Tim Rehbein

Doch das ist jetzt Vergangenheit, für Lasogga zählt nur noch der zuletzt stark verbesserte HSV. Die Formkurve unter dem neuen Trainer Joe Zinnbauer zeigt deutlich nach oben und Nationalmannschafts-Kandidat Lasogga hat daran seinen Anteil.

Zwei Treffern in Serie gegen Borussia Dortmund (1:0) und 1899 Hoffenheim (1:1) sollen nun weitere Glücksmomente in Berlin folgen.
Auch wenn er damit seiner alten Liebe so richtig weh tut.

(sid)
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