Trotz Eskapaden Jens Lehmann genießt den Rückhalt

München (RP). Trotz aller Eskapaden genießt Torhüter Jens Lehmann beim Fußball-Bundesligisten VfB Stuttgart offenbar immer noch den Rückhalt der Mannschaft. "Jens ist ein Teil unserer Mannschaft. Er ist nach wie vor einer der besten deutschen Torhüter und hat in seiner Karriere viele Erfahrungen gesammelt, von der insbesondere die jungen Spieler in unserem Kader profitieren", sagte U21-Europameister Sami Khedira dem "Mannheimer Morgen".

Die Aussetzer des Jens Lehmann
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Foto: imago

Lehmann hatte dem Vorstand öffentlich vorgeworfen, sich bei der Entlassung von Trainer Markus Babbel vom Druck der Fans geleitet haben zu lassen. Daraufhin hatte der Klub die Geldstrafe, die angeblich 40.000 Euro betragen soll, und die Abmahnung ausgesprochen.

Diese Sanktionen hatte Lehmann zunächst nicht akzeptiert. Am vergangenen Sonntag war der Ex-Nationalkeeper dann im Spiel beim FSV Mainz 05 (1:1) des Feldes verwiesen und mittlerweile vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) für drei Spiele gesperrt worden.

Lehmann hat sich für seine zurückliegenden Ausraster entschuldigt. "Ich bin für meine Taten verantwortlich. Diese Aktionen am Wochenende waren zweifelsfrei nicht gut, und wenn ich könnte, würde ich sie rückgängig machen."

Bei "Sat.1" sprach der ehemalige Nationaltorhüter und heutige Schlussmann des VfB Stuttgart über die Entgleisungen, die zuletzt für viele negative Schlagzeilen sorgten. So hatte er im Bundesliga-Spiel bei Mainz 05 nach einer Tätlichkeit gegen den Stürmer Bancé die Rote Karte kassiert und den Gastgebern den Ausgleich zum 1:1-Endstand durch Elfmeter ermöglicht.

Auch über die anschließende Auseinandersetzung mit einem Fan, dem er die Brille abgenommen hatte, ist er nicht glücklich. "Auf Situationen wie diese bin ich nicht vorbereitet. Das sollte mir nicht passieren, aber jetzt ist es nun mal so. Es ist mir peinlich, es ist mir unangenehm und ich wäre am liebsten verschwunden, ohne erkannt zu werden. Ich wusste nicht, wie ich ihn sonst zum Schweigen bringen soll", erklärte er.

Seine Karriere beim VfB Stuttgart wolle er nicht vorzeitig beenden, denn trotz der Probleme in der jüngsten Zeit wisse er auch, dass er "eine gewisse Grenze nie überschritten" habe, "ich habe in all der Zeit nie jemanden verletzt, niemanden geschlagen, bis zum heutigen Tag. Ja, ich habe einige Schlagzeilen abbekommen — über Sachen, die alle nicht gut sind. Aber so richtig schlimme Sachen waren nicht darunter — dann hätte ich ein Problem mit mir und müsste mich kräftig hinterfragen."

Insbesondere seine Kinder seien für ihn ein wichtiger Gratmesser, wann er zu weit gehe: "Wenn die Kinder dadurch Probleme bekommen, dann müsste ich mich wirklich fragen, ob das alles noch so richtig ist, was ich mache."

Er klärte auch über die vermeintliche "Pipi-Pause" hinter der Werbebande während des zurückliegenden Champions-League-Spiels auf: "Ich finde es irgendwie ganz sympathisch, dass es immer noch Dinge gibt, die eine Kamera nicht einfangen konnte. Mein Tiefschutz war verrutscht." Das Suspensorium, das den Unterleib vor harten Treffern mit dem Ball schützt, musste hinter der Bande zurechtgerückt werden.

(RP/sid)
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