Trainer lobt Kollegen bei PK Heynckes rührt Streich fast zu Tränen

Freiburg · Schon vor dem Spiel zwischen dem SC Freiburg und Bayern München hatte Bayern-Trainer Jupp Heynckes seinen Trainerkollegen Christian Streich in den höchsten Tönen gelobt. Als Heynckes nach dem 4:0-Sieg der Bayern seine Worte wiederholte, brachte er Streich damit kurz aus der Fassung.

Zwei, die sich schätzen: Jupp Heynckes und Christian Streich.

Zwei, die sich schätzen: Jupp Heynckes und Christian Streich.

Foto: rtr, saw

Bei der Pressekonferenz trafen sich beide Trainer, um das Spiel zu analysieren. Heynckes war wenig überraschend hoch zufrieden mit der Leistung seiner Bayern. Streich wollte seinen Spielern keinen großen Vorwurf machen. "Der Gegner war einfach zu stark", sagte das Freiburger Trainer-Urgestein.

Bemerkenswert waren bei dieser Pressekonferenz (hier im Video zu sehen) nur die Worte von Heynckes an seinen Trainerkollegen und Streichs Reaktion darauf. "Das ist ja sicher die letzte Begegnung von uns beiden", sagte Heynckes, der die "überragende" Arbeit von Streich lobte. "Ich war auch mal acht Jahre in Mönchengladbach und habe keinen Titel gewonnen", erklärte der 72-Jährige. "Ich weiß, wie schwer es ist, sich immer wieder zu motivieren. Die besten Spieler werden immer wieder abgegeben, das war ja auch bei uns so. Und er versteht es immer wieder, eine neue Mannschaft zusammenzubauen und kompetitiv zu bleiben." Seine Lobeshymne auf Streich schloss Heynckes mit den Worten: "Ich kann Ihnen nur eines sagen: ein riesengroßes Kompliment an Christian Streich."

Diese Worte aus berufenem Munde bewegten Streich offensichtlich sehr. Zunächst sprach der 52-Jährige, der seit 2011 Cheftrainer bei den Breisgauern ist, über das Spiel. Zum Ende seiner Analyse richtete er sich dann mit gebrochener Stimme an seinen Trainerkollegen. "Zum Jupp: Alles Gute und ich danke ihm sehr für die Worte." Dabei war er sichtlich berührt und schien mit den Tränen zu kämpfen.

Es ist nicht das erste Mal, dass Heynckes von seinem Kollegen schwärmt. Diesmal war es aber insofern besonders, weil die Freiburger bei der klaren Niederlage einerseits phasenweise vom Rekordmeister vorgeführt wurden. Ein Eigentor von Torhüter Alexander Schwolow (25. Minute), Corentin Tolisso (28.) mit einem traumhaften Distanzschuss und die Nationalstürmer Sandro Wagner (55.) und Thomas Müller (69.) sorgten für den lockeren Bayern-Sieg.

Andererseits war Streich vor der Partie in einem Medien-Bericht als möglicher Nachfolger von Heynckes im Sommer gehandelt worden. Der erfahrene Bayern-Coach lächelte dieses Gerücht weg. "Wir haben heute einen Spaziergang in Freiburg gemacht. Da musste ich feststellen, dass das ja eine ganz schnuckelige Stadt ist", sagte Heynckes grinsend. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass man so etwas ohne Weiteres verlässt." Streich freute sich zwar über die zuvor warmen Worte, über die kolportierte Kontaktaufnahme seitens der Bayern konnte er aber nicht scherzen.

"Es ist einfach unwahr, es stimmt einfach nicht. Das ist einfach ärgerlich, dass irgendwelche Leute Dinge behaupten, die einfach nicht stimmen", sagte der 52-Jährige. Damit soll das Thema auch für ihn erledigt sein. Mit der Mannschaft habe er darüber ohnehin kaum geredet: "Es stimmt nicht. Das habe ich ihnen gesagt."

(areh/dpa)
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