Bundesliga 14/15 Pressestimmen zum Bayern-Debakel in Wolfsburg
Wir haben nach Wolfsburgs 4:1 über den FC Bayern die Pressestimmen gesammelt.
RP: "Offensive Rolle nimmt Schweinsteiger die Wirkung - Ein paar Fehler der Münchner könnten ihren Grund auch im System haben. Es scheint auf jeden Fall notwendig, die Kollegen Xabi Alonso und Bastian Schweinsteiger zu einer sinnvollen gemeinsamen Arbeit anzuhalten. In ihren ersten gemeinsamen Auftritten scheinen sich der aktuelle und der Ex-Weltmeister zunächst mal überwiegend gegenseitig zu blockieren. Ihr Spielentwurf ist zu ähnlich. Das hat ihr Trainer Guardiola natürlich erkannt. Daraus zieht er allerdings einen für Schweinsteiger gefährlichen Schluss. Er lässt den Bayern-Kapitän gegen dessen Natur im offensiveren Mittelfeld spielen. Dort nimmt er sich selbst die Wirkung, weil es ihm an Sprinttempo fehlt. Alonso wäre in dieser Rolle ebenfalls die falsche Besetzung. Guardiola aber will auf keinen der beiden verzichten. Noch nicht. Das könnte noch für viel Unruhe sorgen."
Süddeutsche Zeitung: "Wolfsburger Zauberstunde - Vier Gegentore waren es, die der FC Bayern kassierte. Vier Gegentore in 17 Spielen. Eine solch überragende Hinrunde verbuchte bis dahin keine Mannschaft in der Fußball-Bundesliga. Einen derart missratenen Rückrundenstart allerdings auch nicht. Vier Gegentore kassierten sie dieses Mal - in einem Spiel. Nach 21 Partien ohne Niederlage zeigten die Münchner, dass sie doch Menschen und keine Maschinen sind. Und dass sie vermutlich noch nicht im Februar Meister werden. Mit dem so überraschend deutlichen 4:1 gegen den Tabellenführer gelang es dem VfL Wolfsburg, diesem Verfolger ohne Titelansprüche, den Rückstand von elf auf acht Punkte zu verkürzen. Und überdies sich von einer ungeheueren Last zu befreien."
FAZ: "Erstaunliche Fehler des Favoriten - Dass die Liga wieder auf etwas mehr Spannung hoffen darf, ist schwachen Momenten im Team des Meisters zu verdanken. Der Kampf um Schürrle scheint für Wolfsburg schwieriger zu werden. Die Helden eines emotionalen Abends hießen nicht Neuer, Robben oder Müller, sondern Dost und de Bruyne. Das Wolfsburger Duo stach aus einem VfL-Ensemble heraus, das mutig agierte hatte und von einem früheren Führungstor profitierte."
Bild: "Wie gefährlich wird Wolfsburg für die Bayern? Die Liga atmet auf, die Bayern sind schlagbar. Wolfsburg spielt groß auf, doch was war mit den in der Hinrunde noch so überragenden Bayern los? Ja, wieder 69 Prozent Ballbesitz, mehr als doppelt so viele Pässe an den Mann gebracht (683 zu 306) als der Gegner. Aber: Die Bayern verlieren praktisch alle wichtigen Zweikämpfe, lassen sich von den Wölfen eiskalt auskontern – da hilft auch der größte Ballbesitz nicht."
Die Welt: "Wolfsburgs Sieg ist ein Signal an den Rest der Liga - Das 4:1 des VfL Wolfsburg gegen den FC Bayern war mehr als ein Sieg. Es ist die Aufforderung an den Rest der Liga, sich dem Münchner Dominator nicht mehr kampflos zu ergeben. Die Klubs sind gefordert."
Spiegel Online: "1:4 gegen Wolfsburg: Das stört keinen großen Bayern - Als feststand, dass der FC Bayern das Auftaktspiel der Rückrunde gegen den VfL Wolfsburg verlieren würde, und das sogar ziemlich deutlich, da gingen aus allen Ecken des Wolfsburger Stadions Spott und Häme auf die Münchner nieder. "Wisst Ihr noch? Wisst Ihr noch? Fünf zu eins!", riefen die Fans des VfL in Anspielung auf den historischen Wolfsburger Sieg im April 2009, bei dem - zur Erinnerung - die Hacke des damaligen VfL-Stürmers Grafite eine besondere Rolle gespielt hatte. Ein weiterer Schmähgesang stellte die Vormachtstellung des FC Bayern infrage: "Und ihr wollt Deutscher Meister sein?"'
Der Tagesspiegel: "Der VfL Wolfsburg fegt den FC Bayern München zum Rückrundenauftakt der Bundesliga mit 4:1 aus dem Stadion und unterstreicht die eigenen Ambitionen. Der FC Bayern München ist doch zu schlagen und Trauer muss nicht immer getragen und tränenerstickt daherkommen. Um diese Erkenntnisse machte sich der VfL Wolfsburg zum Start in die Rückrunde der Fußball-Bundesliga verdient. 4:1 (2:0) siegte der VfL über den Souverän aus München und machte damit aus dem Gedenkspiel zu Ehren des bei einem Autounfall verstorbenen Profis Junior Malanda eine Party, wie sie die Wolfsburger Arena selten erlebt hat."
Focus Online: "Triple in Gefahr! Wolfsburg deckt die drei großen Bayern-Probleme auf - Arjen Robben, Robert Lewandowski, Dante, Thomas Müller, Juan Bernat - sie alle hatten sich ihr schlechtestes Saisonspiel bis zum Rückrundenstart aufgehoben. Auch deshalb war ein Ergebnis wie dieses überhaupt möglich: Der VfL Wolfsburg, der seinerseits die beste Partie seit Jahren spielte, bezwang den Double-Sieger auch in der Höhe verdient 4:1 - und fügte dem Team von Pep Guardiola damit die erste Bundesliga-Pleite dieser Saison zu."
Stern: "Arroganz-Spruch fliegt Thomas Müller um die Ohren - Noch vor zwei Wochen tönte Bayern-Star Thomas Müller: "Es ist schwieriger gegen unsere Trainingsmannschaft zu gewinnen als gegen ein Bundesliga-Team." Nach der Wolfsburg-Klatsche erntet er nun Spott. Schonungslos deckte der VFL Wolfsburg die Schwachstellen des FC Bayern auf: Gleich dreimal wurden die Gastgeber von glanzvoll gespielten Kontertoren überrumpelt."
kicker: "Robben: 'Natürlich ist das ein Schock' - Mit dem 1:4 in Wolfsburg kassierte der FC Bayern zum Auftakt der Rückrunde die erste Saisonniederlage. Das Geschehen ließ Spieler wie Verantwortliche einigermaßen ratlos zurück. Schon am Dienstag gastiert Schalke 04 in München. Ein Spiel, das für den weiteren Saisonverlauf der Bayern durchaus seine Bedeutung hat."
Spox: "Arschtritt zur rechten Zeit - Der FC Bayern München legt einen bemerkenswerten Fehlstart in die Rückrunde hin, sieht darin aber auch positive Aspekte. Dagegen trotzt der VfL Wolfsburg seiner schwierigen Situation und zeigt eindrucksvoll, zu was die Mannschaft in der Lage ist."
Sport1: "Der FC Bayern macht sich angreifbar - Vier Watschen für den FC Bayern! Und die höchste Bundesliga-Niederlage seit 2009. Die kassierte der stolze Klub ja auch beim VfL Wolfsburg. 1:5 hieß es damals, jetzt 1:4. Die angeblich unschlagbaren Bayern sind also doch verletzlich. Alle müssen nun bei den Münchnern hellwach sein nach diesem vergeigten Rückrundenauftakt. 2015 bekamen sie ja in einem Spiel genauso viele Gegentore wie zuvor in 17 Vorrundenspielen zusammen."
Goal: "Münchener Wake-Up-Call: Die Geburt eines Widersachers? Messerscharfe Wolfsburger Konter deckten risikobedingte Schwächen im Spielkonzept des Rekordmeisters eiskalt auf. War der Paukenschlag zum Rückrunden-Auftakt ein Fingerzeig?"
Express: "4:1 gegen die Bayern! Wolfsburg siegt für Malanda - Und dann begann das Spitzenspiel zum Rückrunden-Auftakt so, als hätte da oben einer im Himmel Regie geführt. Nach etwas mehr als drei Minuten zappelte der Ball erstmals im Bayern-Netz. Der VfL hatte die Bayern über drei Stationen ausgekontert und durch Bas Dost das 1:0 erzielt. Ein Tor für Malanda!"
n-tv: "Verwundbarer FC Bayern leidet am Desaster - Es kommt viel zusammen in Wolfsburg, der VfL überragt, die Münchner finden nicht ins Spiel. Am Ende steht eine nicht für möglich gehaltene Niederlage des FC Bayern. Der muss erkennen, dass ihm in der Fußball-Bundesliga ein potenter Mitbewerber heranwächst."
Sportschau: "Wolfsburg demontiert die Bayern - Der VfL Wolfsburg hat den bislang übermächtigen FC Bayern eindrucksvoll in die Knie gezwungen."
Het Laatste Nieuws (Belgien): "Der Superkracher! Ein beeindruckender Kevin de Bruyne führt die Bayern zur Schlachtbank. Unvergessliches Gedenken an Junior Malanda."
Gazzetta dello Sport (Italien): "Die Bayern versinken in Lethargie. Nach vierzig Tagen Ruhe startet die Liga mit einem Knall. Wolfsburg siegt auch für Junior Malanda."
Corriere dello Sport (Italien): "Gewaltige Niederlage für Guardiola. Ein unglaublicher Sieg für Wolfsburg. Poker mit vier Assen."
Marca (Spanien): "Wolfsburg frisst die Bayern auf. Sie zerstören die unbesiegten Bayern in einer magischen Nacht. Kevin de Bruyne war der große Star des Spiels."
As (Spanien): "Erste Niederlage für Bayern: Wolfsburg haut ihnen vier Dinger in 73 Minuten rein. Der Tabellenzweite lässt die Bayern erröten. Die Winterpause hat Guardiolas Männern nicht gut getan. Guardiolas Mannschaft zeigte sich wieder mal sehr zerbrechlich gegen einen sehr schnell agierenden Gegner."
Sport (Spanien): "Wolfsburg nimmt die Bayern auseinander. Die Rückrunde beginnt mit dem ersten Stolperer der Bayern in der Bundesliga. Die Bayern hatten gegen Wolfsburg keine Argumente. Sie haben ihre Taktik der Einschüchterung im Trainingslager von Katar liegen gelassen."
El Mundo Deportivo (Spanien): "Wolfsburg zerlegt die Bayern. Mit dem Sieg stärkt Wolfsburg seine Moral und konsolidiert sich auf dem zweiten Tabellenplatz. Bayern versuchte, das Spiel zu kontrollieren, während Wolfsburg mit schnellen Kontern immer wieder versuchte, die Bayern zu beunruhigen."
El Mundo (Spanien): "Wolfsburg im Stile Real Madrids. Torfestival gegen die Bayern mit Doppelpacks von Dost und de Bruyne. Plötzlich tauchte Wolfsburg auf und brachte Bayerns Film durcheinander. Wolfsburg ähnelte teilweise Real Madrid, welches die Allianz Arena eroberte. Die Geister der Vergangenheit tauchen in der Gegenwart wieder auf."