Schalke - Stuttgart 3:2 Boateng bringt Schalke den Last-Minute-Sieg

Gelsenkirchen · Ein Eigentor von Florian Klein hat Schalke 04 vor einem weiteren schmerzhaften Rückschlag bewahrt. Der Abwehrspieler fälschte in der 89. Minute einen Schuss von Joker Kevin-Prince Boateng entscheidend zum 3:2 (1:1)-Sieg der Schalker gegen den Tabellenletzten VfB Stuttgart ab und bescherte den Königsblauen nach sechs sieglosen Spielen den ersten Bundesliga-Dreier.

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Schalkes Jahrhunderttrainer Huub Stevens verpasste mit den Schwaben einen Befreiungsschlag im Abstiegskampf, die Gäste verspielten eine 2:1-Führung. Klaas-Jan Huntelaar (9./78.) beendete zudem nach 1196 Bundesliga-Minuten mit einem Doppelpack zudem seine Torflaute. Martin Harnik (22.) und Filip Kostic (51.) hatten Stuttgart zwischenzeitlich auf Siegerstraße geschossen, am Ende standen die Schwaben mit leeren Händen da und zieren weiter das Tabellenende.

Schalke-Trainer Roberto Di Matteo, erstmals mit nicht zu überhörenden Pfiffen empfangen, verzichtete erneut auf Jungstar Max Meyer und den einst als Leitwolf verpflichteten Boateng. Stevens musste auf den gesperrten Adam Hlousek und den erkrankten Antonio Rüdiger verzichten, Serey Die kehrte nach seiner Gelbsperre ins Team zurück.

Die mitgereisten VfB-Fans reagierten auf den sportlichen Absturz mit scharfer Kritik und tauchten ihren Block vor dem Anpfiff in Schwarz. "Keine sportliche Kompetenz, keine Perspektive, keine Aufarbeiten, keine Antworten" warfen sie der Vereinsführung auf einem Transparent vor. Die Schalker Anhänger, die beim 0:2 in Mainz vor einer Woche ihre Spieler noch "Scheiß Millionäre" beschimpft hatten, hielten sich mit Unmutsäußerungen zunächst zurück.

Ihre Mannschaft bedankte sich dafür mit viel Angriffsschwung und der frühen Führung. Huntelaar, der zuletzt am 29. November 2014 in der Bundesliga getroffen hatte, profitierte allerdings von einem Stuttgarter Abwehrschnitzer: Georg Niedermeier schlug völlig unbedrängt über den Ball.

Der erste gelungene Stuttgarter Angriff führte gleich zum 1:1: Daniel Ginczek leitete den Ball mit der Hacke auf Harnik weiter, der ihn über Schalke-Keeper Ralf Fährmann ins Tor lupfte. Nur wenige Sekunden später rettete Benedikt Höwedes bei einem Schuss von Filip Kostic für seinen Schlussmann (23.). Im Gegenzug traf Huntelaar den Pfosten (24.), der Niederländer verfehlte zudem mit einem Fallrückzieher knapp das Ziel (37.).

Pfiffe begleiteten die Königsblauen in die Halbzeitpause, die nach dem 1:2 noch lauter wurden. Di Matteo brachte in seiner Verzweiflung sogar Boateng (63.), der erstmals seit vier Wochen wieder aufs Feld durfte. Die Schalker Fans feierten unterdessen Stevens mit Sprechchören, am Ende jubelten sich aber über den Dreier für ihr Team.

Für den VfB war der Spieltag eine einzige Achterbahnfahrt:

(sid)
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