Kult-Trainer wird 75 Klaus Schlappner, der Mann mit dem Pepitahut

Frankfurt/Main · Klaus Schlappner feiert am Freitag seinen 75. Geburtstag. Aktiv ist das Trainer-Original immer noch – unter anderem als Auslandsexperte für den Deutschen Fußball-Bund (DFB).

 Der Pepitahut war das Markenzeichen von Klaus Schlappner.

Der Pepitahut war das Markenzeichen von Klaus Schlappner.

Foto: dpa

Klaus Schlappner feiert am Freitag seinen 75. Geburtstag. Aktiv ist das Trainer-Original immer noch — unter anderem als Auslandsexperte für den Deutschen Fußball-Bund (DFB).

Erst vor Kurzem war Klaus Schlappner mal wieder in China. Für den Auslandsexperten des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) war es Ehrensache, bei der Eröffnung des Klaus-Schlappner-Trainingsplatzes in der Millionen-Metropole Qingdao dabei zu sein. Dass Schlappner am Freitag (22. Mai) sein 75. Lebensjahr vollendet, war dem Lampertheimer dabei nicht anzumerken — wie in seinen besten Bundesliga-Zeiten sprühte das Trainer-Original vor Energie.

Die Stimme wird lauter, die Hände fuchteln wild in der Luft herum — wenn es um seinen geliebten Fußball geht, konnte die Zeit Schlappner nichts anhaben. Das Geburtstagskind wirkt fast so, als stünde er noch mit seinem berühmten Pepitahut an der Seitenlinie bei Waldhof Mannheim und würde mit breitem Kurpfälzer Dialekt seine flotten Sprüche zum Besten geben.

Dabei sind die berüchtigten Auftritte Schlappners als Coach der Waldhof-Buben schon 30 Jahre her. Doch was damals galt, gilt nach Ansicht Schlappners auch heute noch. "Fußball ist eine Weltsprache. Der Ball spielt die Rolle. Nicht das, was man schwätzt", sagt das Urgestein, das im Sommer wieder ein deutsch-chinesisches Turnier für Nachwuchskicker in Mannheim mitorganisiert.

China ist Schlappners zweite Heimat

China liegt Schlappner, der die Nationalmannschaft aus Reich der Mitte von 1992 bis 1995 betreute, nach wie vor ganz besonders am Herzen. "Dort gibt es mittlerweile 350 Millionen Fußball-Fans. Der Fußball ist die Sportart Nummer eins", erklärt der frühere Nationaltrainer: "Die Bundesliga ist inzwischen die beliebteste Liga, jeden Samstag werden die Spiele hier übertragen. Der WM-Titel hat der Bundesliga nochmal einen Schub gegeben."

Doch nicht nur die Deutsche Fußball Liga (DFL) dürfte diese Aussagen gerne hören. Auch der DFB hat laut Schlappner, der auch als technischer Berater des chinesischen Verbands tätig war, viele Fans in China: "Ich habe nach dem WM-Finale viele Mails von Freunden und Mitarbeitern aus China bekommen, die geschrieben haben: Wir sind Weltmeister!"

Am positiven Image des deutschen Fußballs in China hat der gelernte Elektromeister kräftig mitgearbeitet. Nicht umsonst wurde ihm vor sieben Jahren von der Sporthochschule in Shijiazhuang die Ehrenprofessorenwürde verliehen. In seinen Vorlesungen vermittelt Schlappner nach wie vor fußballpädagogische Grundlagen und Techniken.

"Keiner hat seine großen Verdienste vergessen", sagte der chinesische Botschafter Shi Mingde zuletzt über Schlappner, der 2006 vom damaligen deutschen Nationalen Olympischen Komitee (NOK) unter dem Aspekt der auswärtigen Kulturpolitik zur Förderung von Sportbeziehungen mit Ländern der Dritten Welt eingesetzt wurde. In diesem Zusammenhang war der Vater dreier Kinder auch als Ausbilder von Kinder- und Jugendtrainern in der Mongolei aktiv.

Schon zuvor fungierte Schlappner, der in Deutschland neben Mannheim auch Darmstadt 98, den 1. FC Saarbrücken sowie Carl Zeiss Jena betreute, als Trainer von Paykan Teheran im Iran und war dort maßgeblich an der Einführung einer Profiliga beteiligt.

(sid)
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