Borussia Mönchengladbach Kommentar: Wenig Fingerspitzengefühl

Borussia · Die Deutsche Fußball-Liga hat bei der Spielplan-Planung wenig Fingerspitzengefühl bewiesen. Zumindest aus Sicht Borussias.

Das Derby bei Fortuna Düsseldorf könnte, so Fortunas Einspruch ungehört bleibt, am zweiten Spieltag das Geisterspiel sein. Ein Spiel zweier Traditionsklubs verboten für Fans also. 5000 bis 10.000 Borussen, so ist zu vermuten, wären da. Also werden 5000 bis 10.000 Leute, die mit dem Theater im Relegationsspiel zwischen Düsseldorf und Berlin nichts zu tun hatten, ausgeschlossen. Damit ist nicht nur der Aufsteiger gestraft, sondern auch Borussia.

Das Problem: Die Fans werden das nicht einfach so hinnehmen. Sie werden aus Trotz in Düsseldorf sein — aber eben nicht im Stadion. Eine Situation, die eskalieren könnte. Das hätte vermieden werden können. Es gibt durchaus Klubs — ohne diesen zu nahe treten zu wollen — die deutlich weniger Fanpotenzial bei Auswärtsspielen haben als Gladbach. Geschicktere Paarungen für ein Spiel ohne Fans hätte es sicher gegeben, zumal wenn ein solches Spiel für einen Sonntagabend eingeplant worden wäre.

Wenig Weitblick zeigt auch die Terminierung am zweiten Februar-Wochenende (15. bis 17. Februar). Borussia spielt in der Bundesliga beim Hamburger SV, der 1. FC Köln zweitklassig beim FC St. Pauli. Sicherlich kann man die Spiele entzerren durch die exakte Terminierung, doch nutzen viele, viele Fans die Spiele in Hamburg traditionell für einen Wochenend-Trip in die Hansestadt. Ein Gipfeltreffen der beiden arg verfeindeten Fangruppen aus Gladbach und Köln auf der Reeperbahn ist ergo nicht ausgeschlossen — mit allen Konsequenzen. Wie gesagt: wenig Fingerspitzengefühl.

(areh)
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