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Zwischen Europa und Abstiegsangst Die Bundesliga spielt verrückt

Köln · Trotz des fast sicheren Meistertitels für Bayern München kann sich die Bundesliga über mangelnde Spannung nicht beschweren. Fast die halbe Liga steckt zwischen Europapokal-Träumen und Existenzangst.

 Lothar Matthäus und Markus Gisdol beim "Topspiel" zwischen Frankfurt und Hamburg.

Lothar Matthäus und Markus Gisdol beim "Topspiel" zwischen Frankfurt und Hamburg.

Foto: dpa, bra nic

Bundesliga verrückt: Ganz oben und ganz unten scheint alles klar, aber dazwischen ist das deutsche Fußball-Oberhaus so ausgeglichen wie lange nicht. Die halbe Liga hofft auf Europa - und spürt gleichzeitig Existenzangst. Zwischen Europacup-Platz sechs und Relegations-Rang 16 liegen gerade mal zehn Punkte.

"Die Bundesliga spielt verrückt. Speziell hinten punkten die Mannschaften in einer Weise, die man ihnen nicht zugetraut hatte", sagte Rekord-Nationalspieler Lothar Matthäus bei Sky.

Auch die Spieler sind beim Blick auf die Ergebnisse und die Tabelle zunehmend perplex. "Da holt man sieben Punkte in den letzten drei Spielen und ist immer noch 15. - fühlt sich komisch an", sagte Siegtorschütze Mario Gomez nach dem 1:0 gegen Schlusslicht Darmstadt 98. Die Lilien sind wie der FC Ingolstadt die Leidtragenden der aktuellen Situation, ihr Abstieg scheint unvermeidbar.

Bayer 04 zittert — HSV trotz Punktgewinn ein Verlierer

Dafür sind jetzt Mannschaften im Abstiegsstrudel, die vor wenigen Wochen noch nicht damit rechnen konnten. So wie Bayer Leverkusen. "Wir müssen in der Tabelle nach unten schauen. Alles läuft bei uns wie verflucht", sagte Sportchef Rudi Völler nach dem 0:1 bei 1899 Hoffenheim.

Der Champions-League-Achtelfinalist hat vier Punkte Vorsprung auf den Relegationsrang, aber auch nur sechs Zähler Rückstand auf einen Europacupplatz. "Wir hängen dazwischen drin", sagte der neue Trainer Tayfun Korkut - wohlwissend um die Gefährlichkeit dieser Situation.

Wie schwer der Klassenerhalt in dieser Saison wird, zeigt auch das Beispiel Hamburger SV. Der Nordklub holte beim Tabellen-Siebten Eintracht Frankfurt ein 0:0 und damit den elften Punkt aus den vergangenen sechs Spielen, da aber Wolfsburg und Werder Bremen gewannen, sind die Hamburger ein Verlierer des Spieltags. "Der Abstiegskampf ist enorm hart", sagte HSV-Vorstandschef Heribert Bruchhagen. HSV-Profi Lewis Holtby meinte scherzhaft: "Es wird richtig kuschelig."

Ein Unentschieden ist im Kampf gegen den Abstieg derzeit fast schon zu wenig. Manuel Baum, Trainer des FC Augsburg, meinte nach dem 1:1 gegen den SC Freiburg trotzdem: "Wenn wir in jedem Spiel einen Punkt holen, dann sollte das reichen." Wenn er sich da mal nicht verrechnet. Gut möglich, dass die vielzitierten 40 Punkte erstmals nicht zur sicheren Rettung reichen.

(sid)
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