Schalke-Boss hegt großen Traum Meisterschale am Grab des toten Bruders

Ingolstadt · Schalke-Boss Clemens Tönnies hegt einen großen Wunschtraum: Er möchte mit der Meisterschale zum Grab seines vor 18 Jahren verstorbenen Bruders und ehemaligen Präsidenten des Bundesligisten Schalke 04, Bernd Tönnies.

 Clemens Tönnies möchte mit der Meisterschale zum Grab seines verstorbenen Bruders Bernd Tönnies.

Clemens Tönnies möchte mit der Meisterschale zum Grab seines verstorbenen Bruders Bernd Tönnies.

Foto: dapd, dapd

"Man hat seinen älteren Bruder noch im Herzen, das bleibt einfach. Es wäre für mich das Allergrößte, die Schale dorthin mitzunehmen (auf den Friedhof, Anm.d.Red.) und sie ihm zu präsentieren", sagte Clemens Tönnies im "Audi Star Talk".

Das möge der ein oder andere "jetzt vielleicht albern finden. Aber ich hatte zu ihm ein sehr, sehr enges Verhältnis. Ich denke und weiß, dass er sich darüber sehr freuen würde", betonte der Schalke-Aufsichtsrats-Chef. Sein Bruder war 1994 im Alter von nur 42 Jahren verstorben. Schalke hatte die letzte von sieben deutschen Meisterschaften vor 54 Jahren errungen.

"Wir sind auf einem sehr guten Weg"

Der Klub-Chef der Königsblauen sieht indes den Verein auf einem guten Weg, die Entschuldigung weiter voranzutreiben. "Die wichtigste Voraussetzung für die Meisterschaft ist wirtschaftliche Substanz. Wir sind auf einem sehr guten Weg, wir entschulden. Wir sind 2019 komplett durch, wenn wir weiter in diesem Maße tilgen wollen und auch können. Da spielt natürlich der sportliche Erfolg eine große Rolle, wir wollen weiter international spielen", äußerte Clemens Tönnies.

Dabei habe Manager Horst Heldt eine glänzende Arbeit geleistet. "Der Auftrag von uns (Aufsichtsrat und Vorstand, Anm.d.Red.) an Horst Heldt war, eine leistungsfähige Mannschaft zusammenzustellen", betonte Tönnies, "das ist ihm hervorragend gelungen. Mein größtes Kompliment dafür. Wir haben eine Bombentruppe, eine junge Mannschaft."

Kritik übte der Schalke-Boss an Ex-Trainer-Manager Felix Magath, der im Streit den Traditionsverein aus dem Kohlenpott verlassen hatte. "Im ersten Jahr hat er alles richtig gemacht. Wir sind Zweiter geworden, wir haben unsere Finanzmittel verbessert. Wir sind über Kreuz gekommen, weil er Horst Heldt nicht so behandelt hat, wie wir das miteinander vereinbart haben. Das habe ich eingefordert. Und dann waren wir irgendwann quer. Wobei man mit mir, wenn man ordentlich mit mir umgeht, überhaupt keinen Streit bekommen kann. Man muss nur verlässlich sein", sagte Tönnies.

Magath sei einer, der "treibt lieber, er schiebt lieber". Tönnnies' Prinzip sei jedoch: "Ziehen ist besser als schieben. Du musst vorne weggehen. Du musst Leute motivieren. Das mache ich auch mit meinen Mitarbeitern in der Firma. Du musst sehr verlässlich sein, dann folgen sie dir." Magath sei zwar genau der Richtige zum richtigen Zeitpunkt gewesen. Dass man dann "über Kreuz" gegangen sei, das habe er nicht zu verantworten: "Er hat dann Schalke nicht richtig verstanden."

(sid)
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