Schiedsrichter-Skandal beim DFB Merk: "Das Ausland ist hellhörig geworden"

Frankfurt/Main (RPO). Der Fall "Manfred Amerell" hat nach Meinung des früheren Spitzen-Referees Markus Merk dem Ansehen des Deutschen Fußball-Bundes und der Schiedsrichter schwer geschadet. "Nach so einer Geschichte bleibt immer ein Makel", sagte Merk.

Das ist Michael Kempter
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"Das ist ein großer Schaden für die Schiedsrichter und den DFB. Der international große Status der deutschen Unparteiischen ist angekratzt. Das Ausland ist hellhörig geworden", sagte Merk und befürchtet: "Nach einer solchen Eskalation wird es keine Sieger geben."

Der dreimalige Weltschiedsrichter Merk verwies in diesem Zusammenhang auf ein zum Teil falsches Bild von Bundesliga-Referees in der Öffentlichkeit. "Schiedsrichter sind sensible Spitzensportler, die Ansprechpartner und eine gute Führung brauchen. Sie werden dem Bild des autoritären Spielleiters nicht immer gerecht", sagte der Pfälzer, der sich zu Details des Falls nicht äußern wollte. Soviel nur: "Das Erstaunliche ist, dass es sich um erwachsene Männer handelt", meinte Merk.

Merk sorgt sich vor allen Dingen um die Auswirkungen auf die Basis, auf die rund 80.000 Schiedsrichter, "die Wochenende für Wochenende hart um ihren Status kämpfen müssen." Im Mai 2008 war der einstige FIFA-Schiri Merk nach 20 Jahren und der Rekordzahl von 339 Erstliga-Begegnungen vor dem Erreichen der Altersgrenze auf eigenen Wunsch abgetreten. Der promovierte Zahnarzt ist seit fünf Jahren als Veranstalter von Motivations-Seminaren in ganz Deutschland tätig und engagiert sich für Hilfsprojekte in Indien.

(SID/spo)
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