Montagsspiele in der Bundesliga Salami-Spielplan oder weniger Geld

Meinung | Düsseldorf · Fünf Montagsspiele hat die Deutsche Fußball Liga für diese Bundesliga-Saison angesetzt. Die Spiele sind Teil der Vereinbarung mit den TV-Sendern. Und die Sender garantieren dem deutschen Profifußball nach wie vor Wachstum im finanziellen Bereich.

 Fan-Protest gegen die Montagsspiele in der Bundesliga.

Fan-Protest gegen die Montagsspiele in der Bundesliga.

Foto: dpa, mut hpl hak

Rund eine Milliarde Euro fließt durch die sogenannten Medieneinnahmen pro Jahr in den Berufsfußball. Damit die Sender jeweils auf ihre Kosten kommen und entsprechende Einschaltquoten erzielen, werden die Spieltage aufgesplittert. So einfach stellt sich das für die DFL dar.

Sie behauptet sogar, die Montagspiele allein deswegen eingeführt zu haben, um die Europa-League-Starter nach ihren Donnerstagsspielen nicht zu schnell wieder in den Bundesliga-Alltag schicken zu müssen. Wie nachsichtig.

An die Schonung der Fans denkt die Interessenvertretung der Klubs nicht. Die Fußballfreunde an der Basis aber wehren sich erstens gegen eine weitere Aufsplitterung der Spieltag und zweitens ganz besonders gegen Montagsspiele. Bei weiten Auswärtsreisen bedeute das für den normalen Fan: Er muss zwei Tage Urlaub nehmen. Da gerät so mancher an seine Grenzen.

Deswegen ist es nachvollziehbar, dass die Basis gegen diese Montagsspiele aufbegehrt. Den Trend zum Salami-Spielplan wird sie allerdings selbst dann nicht aufhalten, wenn sich die DFL bei der Verhandlung des nächsten TV-Vertrags ab 2021 entschließen sollte, den Montag wieder nur der zweiten Liga zu reservieren. Tatsächlich ist es durchaus vorstellbar, dass auch hierzulande spanische oder englische Verhältnisse Standard werden. Dort hat wahrscheinlich bald jedes einzelne Spiel der obersten Liga einen eigenen Anstoßtermin.

Wer das nicht will, der muss Einnahme-Rückgänge billigend in Kauf nehmen. Auch das ist ganz einfach. Ob die Fans das wollen, ist noch nicht ausreichend erforscht. Niemand weiß, ob sie den Fußball so lieben, dass sie auch einen Verlust an Klasse einkalkulieren. Den Klubs würde es nicht gefallen. Sie fühlen sich den Gesetzen des Profifußballs verpflichtet. Die sagen: Die Wirtschaft muss wachsen. Auch das ist ganz einfach.

(pet)
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