DFB-Ehrungen Hitzfeld für Lebenswerk geehrt — Nagelsmann schließt Lehrgang ab

Frankfurt/Main · Der ehemalige Dortmunder und Münchner Meistermacher Ottmar Hitzfeld ist für seine herausragenden Leistungen als Trainer und seine Verdienste um den Fußball vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) mit dem Ehrenpreis "Lebenswerk" ausgezeichnet worden. Julian Nagelsmann von der TSG Hoffenheim hat unterdessen seinen Fußballlehrer-Lehrgang erfolgreich abgeschlossen.

Julian Nagelsmann feiert erfolgreichen Abschluss der Fußballlehrer-Lizenz
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Nagelsmann feiert Fußballlehrer-Lizenz mit Sekt

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Foto: dpa, ade

Der 67-Jährige erhielt die Auszeichnung im Rahmen der Abschlussveranstaltung des 62. Fußballlehrer-Lehrgangs in Frankfurt/Main von DFB-Interimspräsident Rainer Koch, der Hitzfeld als "große Persönlichkeit" lobte.

"Es macht mich unendlich stolz, dass ich mich in diese Liste einreihen kann", sagte Hitzfeld: "So etwas Großes zu schaffen, hätte ich mir früher nicht träumen lassen. Diese Auszeichnung ist wirklich etwas Besonderes, ich freue mich sehr darüber. Für mich ist die Ehrung auch eine Zäsur. Wenn man einen Ehrenpreis für sein Lebenswerk erhält, dann ist noch greifbarer, dass die Karriere wirklich zu Ende, dass der Job endgültig abgeschlossen ist."

Hitzfeld hatte seine Trainerkarriere nach der WM 2014 in Brasilien beendet, bei der er mit der Schweiz das Achtelfinale erreicht hatte. Hitzfeld, der den BVB (1997) und den FC Bayern (2001) zum Gewinn der Champions League geführt hatte, ist nach Dettmar Cramer, Udo Lattek, Gero Bisanz, Otto Rehhagel und Jupp Heynckes der sechste Trainer, der mit der Trophäe für sein Lebenswerk geehrt wird.

"Ottmar Hitzfeld hat auf all seinen Stationen einzigartige Erfolge feiern können und somit den deutschen Fußball entscheidend mitgeprägt. Mit zwei deutschen Mannschaften die Champions League zu gewinnen, gelang keinem anderen Trainer. Neben seinen fachlichen Qualitäten zeichnen ihn eine hohe Seriosität, Professionalität, Fairplay und Sportsgeist aus. Ottmar Hitzfeld ist eine große Persönlichkeit und für viele ein Vorbild", sagte Koch.

Nagelsmann und die anderen Absolventen erhielten am Mittwochabend im Rahmen eines Festakts in Frankfurt/Main aus den Händen des designierten DFB-Präsidenten Reinhard Grindel, Vizepräsident Ronny Zimmermann, Sportdirektor Hansi Flick und Ausbildungsleiter Frank Wormuth ihre Uefa-Pro-Lizenz. Die Ausbildung an der Hennes-Weisweiler-Akademie in Hennef dauerte zehn Monate.

"Es war ein sehr harmonischer Lehrgang, an dessen Ende wir wieder 23 neue Trainer für den Leistungsfußball ausgebildet haben. Entscheidend ist aber nicht nur die Ausbildung, sondern wie die neuen Fußball-Lehrer ihre Erkenntnisse nun in ihre Arbeit mit den Spielern und Mannschaften einfließen lassen", sagte Wormuth.

Lehrgangsbester wurde aber nicht Nagelsmann, sondern der Hoffenheimer U16-Trainer Domenico Tedesco. Die ehemaligen Profis Jeff Strasser und Patrick Weiser nahmen ebenso erfolgreich an der Ausbildung teil wie die Ex-Nationalspielerin Inka Grings.

Unterdessen wurde Markus Kauczinski zum Trainer des Jahres 2015 gewählt. "Diese Auszeichnung ist etwas ganz Besonderes", sagte Kauczinski, der am Saisonende den KSC verlassen wird und in der vergangenen Spielzeit mit seinem Team erst in der Relegation am Bundesliga-Dino Hamburger SV gescheitert war: "Die Nachwuchsarbeit steht selten im Fokus. Aber hier wird die Basis gelegt für die Bundesliga- und Nationalspieler von morgen. Ich freue mich über die Anerkennung dieser Arbeit und nehme den Preis stellvertretend für die gesamte Jugendabteilung des KSC an."

Kauczinski wurde von DFB-Vizepräsident Ronny Zimmermann geehrt. "Markus Kauczinski hat während seiner Trainertätigkeiten beim KSC viele Talente geformt, gefördert und auf dem Weg in den Profifußball begleitet, zum Beispiel Hakan Calhanoglu, Lars Stindl oder unsere aktuellen U20-Nationalspieler Boubacar Barry und Grischa Prömel", sagte Zimmermann.

Der mit 10.000 Euro dotierte Trainerpreis wurde erstmals im Jahr 2010 vergeben. Bisherige Preisträger waren Horst Hrubesch, Thomas Tuchel, Hermann Gerland, Christian Streich, Norbert Elgert und Maren Meinert.

(sid)
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