1899 Hoffenheim Rangnick stürzt ab und will verlängern

Hoffenheim (RPO). Den privaten Sorgen um die Gesundheit seines Vaters folgte der berufliche Absturz ins Bundesliga-Mittelmaß und der wochenlange Ausfall von Torjäger Demba Ba: Trainer Ralf Rangnick von Fußball-Bundesligist 1899 Hoffenheim muss auch nach Beginn der Rückrunde weitere Rückschläge verkraften.

Ralf Rangnick – Nationaltrainer in Österreich
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Das ist Ralf Rangnick

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Foto: AFP/GLYN KIRK

Der Trainer hat bei den einst so ambitionierten Kraichgauern vorsorglich schon einmal das Ende aller Europacup-Träume ausgerufen. "Es macht keinen Sinn mehr, über einen europäischen Wettbewerb zu fantasieren. Das verbietet sich angesichts fünf siegloser Spiele in Serie und zahlreicher personeller Baustellen", sagte 1899-Coach Ralf Rangnick dem kicker und fürchtet mit Blick auf das Heimspiel am kommenden Sonntag gegen Tabellenführer Bayer Leverkusen den nächsten Schlag ins Kontor: "Unter diesen Voraussetzungen wäre sogar ein Punkt gegen Leverkusen ein Erfolgserlebnis."

Schlechter als zum Start ins Jahr 2010 konnten die Bedingungen für den Sensations-Herbstmeister 2008 nicht sein. Zunächst fehlte Coach Rangnick wegen der Erkrankung seines Vaters rund eine Woche in der Vorbereitung, Co-Trainer Peter Zeidler musste die Mannschaft vor dem missglückten Auftakt bei den Bayern (0:2) größtenteils alleine einstellen. Der verdienten Niederlage in München folgte am Montag dann die nächste Hiobsbotschaft: Der senegalesische Stürmer Ba fällt mit einem Muskelfaserriss mindestens drei Wochen aus.

Trotz der verschärften Personallage will der Tabellenachte der Bundesliga bis zum Ende des Winter-Transferfensters am 31. Januar aber auf Neuzugänge verzichten. "Wir werden definitiv keinen Spieler mehr holen. Alles andere wäre Aktionismus. Und woher wissen wir, ob der uns sofort weiterhilft", sagte Rangnick, der in München bereits auf die verletzten Carlos Eduardo, Tobias Weis und Matthias Jaissle sowie die beim Afrika-Cup aktiven Isaac Vorsah und Chinedu Obasi verzichten musste.

Doch Fußball-Professor Rangnick hat weniger die Verpflichtung eines neuen Stürmers, sondern vielmehr die Verlängerung seines im Juni 2011 in Hoffenheim auslaufenden Vertrages im Sinn. "Wir haben zwar noch nicht darüber gesprochen, aber wenn Herr Hopp aus Florida zurück ist und sich unterhalten will, gibt es keinen Grund, es nicht zu tun", sagte Rangnick.

Unterdessen reagierten die Hoffenheimer Profis am Montag mit einer ungewöhnlichen Maßnahme auf den bisher eher enttäuschenden Saisonverlauf. Auf Wunsch der Spieler wird sich die Mannschaft zukünftig am Vorabend der Heimspiele nicht mehr im Hotel, sondern im neuen Trainingszentrum in Zuzenhausen treffen.

(SID/can)
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