Leipzig - Mainz 3:1 Starke "Bullen" grüßen mit Bayern von der Spitze

Leipzig · Der bärenstarke Aufsteiger RB Leipzig hat nach einer weiteren Gala sogar mit dem Spitzenreiter Bayern München gleichgezogen. Die abgezockten Sachsen von Trainer Ralph Hasenhüttl bleiben durch das souveräne 3:1 (3:0) gegen den FSV Mainz 05 auch nach dem 10. Spieltag ungeschlagen und liegen als Zweiter mit 24 Zählern nur noch aufgrund der schlechteren Tordifferenz hinter dem Rekordmeister.

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Foto: dpa, woi lof

Als die Tabelle eingeblendet wurde, war der Jubel in Leipzig grenzenlos. Hasenhüttl hatte seine Mannschaft gerade im Mittelkreis versammelt, da entschied sich die Stadionregie, die ohnehin prächtige Stimmung noch mehr anzuheizen. Jeder der mehr als 40.000 Fans sah: Nur ein paar Tore Differenz trennen Aufsteiger RB Leipzig noch vom Spitzenreiter Bayern München.

Sportdirektor Ralf Rangnick genoss den Augenblick, ohne sich der allgemeinen Euphorie hinzugeben. "Es ist weniger als ein Drittel der Spiele gespielt", sagte er bei Sky zurückhaltend. "Es ist ein fantastischer Start. Aber ich glaube, dass auf die Saison gesehen niemand den Bayern gefährlich wird, so lange sie ihr Ding durchziehen." Doppel-Torschütze Timo Werner ließ sich zumindest entlocken: "Das ist ein Traum. Aber wir blasen jetzt nicht zur Bayern-Jagd."

Wie abgezockt, lauf- und kombinationsstark die Leipziger den Europapokalteilnehmer aus Mainz stets dominierten, war beeindruckend. Dank der Treffer von Werner (3./44.) und Emil Forsberg (21.) stellte RB zudem den Rekord des MSV Duisburg ein, der 1993/1994 als zuvor einziger Aufsteiger seine ersten zehn Saisonspiele nicht verloren hatte. "Wir wollen immer nur das nächste Spiel möglichst gut bestreiten. Alles andere macht auch keinen Sinn", sagte Rangnick.

Mainz enttäuscht wie schon in Anderlecht

Während RB seinen siebten Sieg feierte und das 1:1 der Bayern gegen 1899 Hoffenheim nutzte, rutschten die Mainzer von Trainer Martin Schmidt auf den zehnten Tabellenplatz ab. Dabei waren sie trotz des Tores von Stefan Bell (74.) ähnlich chancenlos wie beim desolaten 1:6 am Donnerstag in der Europa League beim RSC Anderlecht. "Wir haben kein Alibi. Das war schwach", sagte Abwehrspieler Giulio Donati.

Vor 42.558 Zuschauern in der ausverkauften heimischen Arena ließen sich die Leipziger auch von einem Fehlalarm kurz vor Spielbeginn nicht aus der Bahn werfen. Ein Feuermelder hatte ausgelöst, doch als die Besucher schon aus dem Stadion strömten, gab es Entwarnung. Als die Fans gerade wieder auf ihren Plätzen waren, nutzte Werner im Zusammenspiel mit Emil Forsberg die erste Chance zur Führung.

Vier Tage nach der bislang höchsten Niederlage unter Schmidt enttäuschte Mainz erneut. Während die Gastgeber wie gewohnt von Beginn an wie entfesselt mit hohem Tempo spielten, konnten sich die Gäste nicht befreien und kassierten nach dem nächsten perfekten Zusammenspiel von Werner und Forsberg das zweite Gegentor. Kurz vor der Pause bediente Forsberg bei einem Konter erneut Werner zum 3:0.

Leipzig mit seiner bärenstarken Offensive hätte bis zur Mitte der zweiten Hälfte auch durch den ebenfalls starken Yussuf Poulsen durchaus noch mehr Tore schießen können, doch zum Glück für die Mainzer funktionierte dann doch nicht jeder Angriff perfekt. In der Defensive konnte RB derweil den Ausfall von Bernardo (Meniskus-OP) durch die Hereinnahme von Stefan Ilsanker kompensieren, besonders viel Arbeit hatte die Abwehr jedoch lange Zeit nicht. Erst in der zweiten Halbzeit wurde der FSV zeitweise etwas mutiger.

(seeg/sid)
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