Generalversammlung des Ligaverbandes Reinhard Rauball bleibt Ligapräsident

Berlin · Dem deutschen Fußball geht es ausgesprochen gut, findet DFB-Präsident Niersbach. Diese Meinung wird durch die harmonische Stimmung bei der Generalversammlung der im Ligaverband organisierten Proficlubs bestätigt. Präsident Rauball und der Vorstand bleiben im Amt.

Im Stimmungshoch des 50. Geburtstags und deutschen Champions-League-Finales will die Bundesliga mit personeller Kontinuität die Grundlagen für eine erfolgreiche Zukunft legen.
Reinhard Rauball wurde bei der Generalversammlung der 36 Profi-Clubs als Präsident des Ligaverbandes bestätigt. Einstimmig wählten die Delegierten am Mittwoch in einem Nobelhotel am Berliner Zoo den Präsidenten von Borussia Dortmund für weitere drei Jahre zum Topfunktionär des Profifußballs.

"Es geht darum, den sportlichen Wettbewerb zu gewährleisten", beschrieb Rauball die wichtigste Zielsetzung und das Geschäftsmodell der Bundesliga. Wachstum durch Konstanz lautet das Motto - und das bei stetiger Betonung der gesellschaftlichen Verantwortung des Spitzenfußballs. "Unser Ziel muss sein, das Niveau zu halten. Das ist angesichts der Flughöhe Ziel genug. Es müssen nicht immer neue Rekorde sein", sagte Rauball. Wirtschaftliche Vernunft ist für den BVB- und Ligachef die wichtige Säule. "Die Regelung 50+1 ist ein Meilenstein für die Stabilität des Fußballs. Es wird keine englischen, spanischen oder schon gar nicht französische Verhältnisse geben", versprach Rauball.

Der 66-Jährige muss sich bei seiner Arbeit nicht auf neue Gesichter in seiner Führungsmannschaft einstellen. Seine Stellvertreter Peter Peters (Schalke 04) und Harald Strutz (Mainz 05) wurden ebenso ohne Gegenkandidaten gewählt wie die weiteren Vorstandsmitglieder Karl Hopfner (Bayern München), Heribert Bruchhagen (Eintracht Frankfurt), Helmut Hack (SpVgg Greuther Fürth) und Ansgar Schwenken (VfL Bochum). Klaus Filbry (Werder Bremen) und Hermann Richter (Arminia Bielefeld) hatten ihre Kandidaturen zurückgezogen und damit Konflikte wie Kampfabstimmung vermieden. Auch Rauball hatte keinen Gegenkandidaten. Er führt den Ligaverband seit 2007.

Ohnehin war Harmonie angesagt am Tag nach der stimmungsvollen Party zum 50. Bundesliga-Geburtstag am Vorabend. Ohne Gegenstimme wurde der neue Grundlagenvertrag mit dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) abgesegnet. Dieser regelt die Zusammenarbeit und Geldflüsse zwischen DFB und DFL. Dem neuen, bis 2016 gültigen Kontrakt muss nun nur noch der DFB-Bundestag im Oktober zustimmen. Auch dort gilt die Zustimmung als Formalie. "Das Gerüst ist stabil", sagte DFB-Präsident Wolfgang Niersbach.

Aufgeschreckt wurden die Proficlubs durch die Studie, die auch den deutschen Fußball in Dopingverdacht bringt. Rauball forderte eine vollständige Offenlegung. "Wir wollen keine Zusammenfassung, wir wollen die gesamte Studie. Wir brauchen die Fakten, um sie auswerten zu können", sagte er. "Wir möchten wissen, wer sind die Beschuldigten, wer sind die Verantwortlichen?", sagte Rauball. Auch Niersbach betonte die Null-Toleranz-Haltung zum Thema Doping. "Es ist das richtige Zeichen, dass wir schon vor den Ereignissen beschlossen haben, ab der neuen Saison Blutkontrollen einzuführen. Wir wollen alles unternehmen, was möglich ist", sagte er.

(dpa)
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