Lobeshymnen auf den Bayern-Star Robben — der Experte fürs Happy End

Gelsenkirchen (RP). Mit seinem Traumtor zum 1:0-Sieg im Pokal-Halbfinale gegen Schalke 04 hat der Nationalspieler aus den Niederlanden wieder einmal die Fans des FC Bayern entzückt. Aber nicht nur sie: Wie er zaubert derzeit hierzulande kein anderer Profi.

Hier trifft Robben Schalke ins Herz
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Robben im ursprünglichen Sinn bedeutet kriechen, sich mühsam-schleppend fortbewegen. Robben nach "neuholländisch-neubayerischer" Auslegung aber steht für explodieren und rasen.

Der fulminante Sololauf des Arjen Robben zum 1:0-Sieg hatte alle Zutaten eines Geniestreichs. Gestartet in der Nähe des eigenen Strafraums, abgeschlossen mit einem Linksschuss, bei dem der Niederländer dem scheinbar unbezwingbaren Schalker Torhüter Manuel Neuer das Nachsehen gab.

"Er ist unglaublich", schwärmte Landsmann und Trainer Louis van Gaal. Unglaublich allein schon deshalb, weil der 26-Jährige nach 112 Spielminuten zu der mitreißenden Energieleistung ansetzte. Nach einem Kampf, der den Profis auf dem tückischen Boden alles abverlangte. Besonders einem Akteur wie Robben, der ständig auf Achse ist, oft in höchstem Tempo.

"Vielleicht habe ich in der Extrazeit mein zweites Leben gefunden", sagte Bayerns Matchwinner, der den Volltreffer seiner Frau Bernadien und dem neun Tage zuvor geborenen Töchterchen Lynn widmete. "Er hatte zu diesem Zeitpunkt schon viele Dribblings gemacht", erklärte van Gaal, "und dann entscheidet er so ein Spiel."

26 Pflichtspiele hat Robben in seiner ersten Saison beim deutschen Rekordmeister bisher bestritten. Mit 14 Toren war er der Mann, der mehr als alle anderen dafür verantwortlich ist, dass die Münchner die Tabelle der Bundesliga anführen, ins Viertelfinale der Champions League eingezogen sind und das Finale im DFB-Pokal am 15. Mai gegen Werder Bremen erreicht haben. Robben ist Bayerns Experte fürs Happy End. Wie auf Schalke hatte er bereits gegen den SC Freiburg und in Florenz die entscheidenden Treffer erzielt.

Mit jedem Tor spielt und arbeitet er die Ablösesumme von rund 24 Millionen Euro ab, die der FC Bayern für ihn an Real Madrid zahlte. Und während dieses so stolze Real seinen Traum von neuem Europacup-Glanz erst mal wieder ausgeträumt hat nach dem peinlichen "Aus" gegen Olympique Lyon, trumpft Robben bei seinem neuen Arbeitgeber nahezu Woche für Woche mit Weltklasseleistungen auf. Mit einem kunstvollen Spiel, das sogar den Virtuosen Franck Ribéry in den Schatten stellt, zumal der Franzose so häufig verletzt ist.

"Ich denke, wir waren in der Extrazeit noch fitter als Schalke", kommentierte Robben die physische Kraft der Bayern in der Verlängerung. Auch van Gaal sprach von einer Überlegenheit in der Ausdauer. Es klang wie ein Seitenhieb auf den Kollegen Felix Magath, dessen Name bekanntermaßen wie kaum ein anderer im deutschen Fußball für Fitness im Profifußball steht.

(RP)
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