Kommentar zum Interview-Boykott im ZDF Schalke verhält sich kindisch

Beim ZDF gehen dieser Tage gleich eine Reihe von Protestnoten ein. Sigmar Gabriel ist sauer auf Marietta Slomka, weil die ihn angeblich zu garstig im "Heute Journal" interviewte. Bei Schalke 04 fühlt man sich ungerecht behandelt, weil am übernächsten Mittwoch erneut Borussia Dortmund den Vorzug bei der Liveübertragung einer Champions-League-Partie bekommt.

Kommentar zum Interview-Boykott im ZDF: Schalke verhält sich kindisch
Foto: dpa, Friso Gentsch

Es ist selbstverständlich legitim, sich darüber auch öffentlich in aller Deutlichkeit zu echauffieren. Es ist allerdings an Peinlichkeit nicht zu überbieten, den TV-Sender abzustrafen und ihm, wie nach dem Stuttgart-Spiel, jegliche Interviews zu verweigern.

So ein Medienboykott ist natürlich eine öffentlich gut zu verkaufende Aktion. Man möchte signalisieren, dass man sich nicht alles gefallen lässt. Unter professionellen Gesichtspunkten ist so ein Verhalten vor allem eines: kindisch. Erst vor einigen Wochen ist der Verein mit seiner forschen Art im Streit um einen Polizeieinsatz mit NRW-Innenminister Ralf Jäger auf die Nase gefallen. Gelernt hat man daraus nur wenig. Wieder wird erst gepoltert, bevor man das konstruktive Gespräch sucht.

Das ist kein guter Stil.

(gic)
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